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Daniel Martin holt sich im 2. Versuch den Sieg in Mûr-de-Bretagne – Van Avermaet weiter in Gelb
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12.07.2018

Daniel Martin holt sich im 2. Versuch den Sieg in Mûr-de-Bretagne – Van Avermaet weiter in Gelb

Info: TOUR DE FRANCE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mûr-de-Bretagne, 12.07.2018 – Vor drei Jahren hatte Daniel Martin noch zu spät auf den Angriff von Alexis Vuillermoz reagiert und deshalb nur den zweiten Platz erreicht. Bei der Rückkehr zum zwei Kilometer langen Schlussanstieg in Mûr-de-Bretagne ging der Ire nun frühzeitig selbst in die Offensive und konnte so seinen zweiten Tour-de-France-Etappensieg realisieren. Greg Van Avermaet finishte wenige Sekunden nach dem Sieger im Kreise der meisten anderen Favoriten und bleibt weiterhin im Gelben Trikot, auch wenn sich Geraint Thomas dem Leader dank einer Zeitgutschrift bis auf zwei Sekunden nähern konnte.


Das Profil der 6. Etappe der Tour de France

Latour macht Martin am Ende mächtig Druck
Doppelt so lang und größtenteils auch noch deutlich steiler als die Ankunft am Vortag in Quimper war das ansteigende Finale der 6. Etappe der Tour de France in der Ortschaft Mûr-de-Bretagne: zwei Kilometer, der erste mit 9,7%, der zweite mit 4,1%. Nachdem Daniel Oss (Bora-Hansgrohe) für eine erste Tempoverschärfung gesorgt hatte, ohne sich dabei absetzen zu können, attackierte Daniel Martin (UAE Emirates) 1200 Meter vor dem Ziel und nutzte das letzte richtig steile Stück, bevor die Steigung langsam abnahm, um sich einen kleinen Vorsprung zu verschaffen, den er bis ins Ziel behaupten konnte. 600 Meter vor Schluss startete Pierre Latour (AG2R La Mondiale) einen Konter und kam dem Führenden noch bedrohlich nahe, doch Martin konnte seinen Verfolger eine Sekunde hinter sich halten und fünf Jahre nach Bagnères-de-Bigorre zum zweiten Mal eine Tour-Etappe für sich entscheiden. Für die 14 nächsten Fahrer wurde ein Rückstand von drei Sekunden notiert. Zu diesen gehörte auch Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), dem der Anstieg zwar offenbar zu schwer war, um Etappensieg Nummer drei anzupeilen, der aber relativ unauffällig Platz acht erreichte und seinen Vorsprung in der Punktewertung auf nunmehr schon 43 Zähler ausbaute.


Etappenvorschau zum Nachlesen:
Mûr-de-Bretagne – zu schwer für Sagan?


Dumoulin verliert nach Defekt über eine Minute
Greg Van Avermaet (BMC Racing) beschränkte sich darauf, seine wichtigsten Konkurrenten im Auge zu behalten, von denen allerdings keiner den Träger des Gelben Trikots attackierte. Auch nicht Geraint Thomas (Sky), der 13 Kilometer vor dem Ziel am Bonussprint zwei Sekunden Gutschrift geholt hatte und sich mit einem auf drei Sekunden reduzierten Rückstand um zwei Plätze auf Position zwei der Gesamtwertung verbesserte. Die letzte Zeitgutschrift im Ziel, die Thomas theoretisch in Führung hätte bringen können, schnappte sich Alejandro Valverde (Movistar), der als Gesamtachter noch 51 Sekunden Rückstand aufweist. Kleinere Zeitverluste in Höhe von wenigen Sekunden gab es für Chris Froome (Sky), Rigoberto Uran (Education First-Drapac) und Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin), die zum Schluss den Kontakt zur Van-Avermaet-Gruppe verloren. Viel schlimmer traf es Tom Dumoulin (Sunweb), der nach einem Defekt sechs Kilometer vor dem Ziel trotz Hilfe mehrerer Teamkollegen nicht wieder vorne herankam. Der Niederländer verlor 53 Sekunden auf den Tagessieger und bekam auch noch 20 Sekunden Zeitstrafe obendrauf, weil er zu lange im Windschatten eines Begleitwagens gefahren war. Selbst Søren Kragh Andersen hatte auf seinen Kapitän gewartet und sein Weißes Trikot aufs Spiel gesetzt – der Däne liegt in der Nachwuchswertung aber immer noch 27 Sekunden vor Egan Bernal (Sky).


Cofis Cycling Cosmos – Tour Spezial:
Ein nicht ganz ungefährlicher Blick ins Feld


Smith versucht, das Bergtrikot zurückzuerobern
Für den größten Teil der 181 Kilometer von Brest nach Mûr-de-Bretagne hatte es eine fünfköpfige Ausreißergruppe gegeben, in welcher Direct Energie wie schon am Vortag mit zwei Mann vertreten war, diesmal Damien Gaudin und Fabien Grellier. Zu ihren Begleitern gehörte neben Laurent Pichon (Team Fortuneo-Samsic) und Anthony Turgis (Cofidis) auch Dion Smith (Wanty-Groupe Gobert), der in der ersten Streckenhälfte zwei Bergwertungen gewann und von weiteren Tagen im Bergtrikot träumen durfte, welches er auf der vorangegangenen Etappe an Toms Skujins (Trek-Segafredo) verloren hatte. Einen Punkt hätte der Neuseeländer noch gebraucht, um wieder die Führung im Bergklassement zu übernehmen. Doch im Anstieg zur dritten Bergwertung des Tages – einer ersten Fahrt hinauf zur Ziellinie in Mûr-de-Bretagne 16 Kilometer vor dem Etappenende – wurden alle Ausreißer vom Hauptfeld eingeholt. Stattdessen nutzte Skujins die Gelegenheit und holte sich bei der ersten Überquerung der Ziellinie ohne jede Gegenwehr zwei Punkte ab, dank derer er noch mindestens zwei weitere Tage im gepunkteten Leibchen fahren darf. An einem Fluchtversuch, den Jack Bauer (Mitchelton-Scott) an dieser Bergwertung startete, mochte sich Skujins hingegen nicht beteiligen. Der Neuseeländer fuhr alleine 25 Sekunden heraus und wurde schließlich vier Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Quick-Step sorgt für die erste Windkante der Tour
Die Ausreißer hatten einen Maximalvorsprung von rund sieben Minuten aufgewiesen, der sich circa zwischen 105 und 75 Kilometer vor dem Ziel sprunghaft auf zwei Minuten verkleinerte. Schuld war das Team Quick-Step Floors, das in einem windanfälligen Streckenabschnitt mächtig Tempo gebolzt und das Peloton in drei große Stücke zerrissen hatte. Zu den Überraschten gehörten unter anderem Nairo Quintana (Movistar), Jakob Fuglsang (Astana) und der spätere Etappensieger Martin. Die Gruppe mit diesen Fahrern konnte aber nach gut zehn Kilometern schon wieder aufschließen. Deutlich länger dauerte die Verfolgungsjagd für das Team LottoNL-Jumbo um Primoz Roglic, die mit der letzten Splittergruppe erst rund 30 Kilometer nach der Teilung ihren Rückstand von bis zu eineinhalb Minuten komplett wettgemacht hatten. Roglic musste nur wenig später dann auch noch einen Sturz wegstecken, erholte sich aber so gut von dieser strapaziösen Rennphase, dass er letztlich einen guten zehnten Etappenplatz einfahren konnte.

-> Zum Resultat

Nach zwei Tagen für die Hügelspezialisten stehen nun wieder zwei für die Sprinter bevor. Auf der morgigen 7. Etappe gibt es nur eine einzige Bergwertung weit vor dem Ziel, ansonsten ist die Strecke praktisch topfeben.

Video der Zielankunft






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