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Nibali siegt bei Dramaetappe am Sonntagberg – Hermans vor Gesamtsieg
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13.07.2018

Nibali siegt bei Dramaetappe am Sonntagberg – Hermans vor Gesamtsieg

Info: Int. Österreich Rundfahrt 2018 (2.1)
Autor: Martin Roseneder



Knapp 10.000 Zuschauer bejubelten heute Antonio Nibali, Bruder des Tour de France-, Vuelta- und Giro-Siegers Vicenzo, auf der 7. Etappe der Österreich Rundfahrt. Der Bahrain-Merida-Profi siegte solo bei der Basilika. Großes Pech hatte sein Teamkollege Hermann Pernsteiner, der sich nach einem Sturz gleich zwei Mal die Schulter auskugelte. Pernsteiner wurde als Siebenter trotzdem noch bester Österreicher vor Riccardo Zoidl. Ben Hermans fährt auf der letzten Etappe seinem ersten Rundfahrtssieg entgegen!

Bereits zum fünften Mal nach 2012, 2013, 2014 und 2016 war heute der Sonntagberg mit seiner barocken Basilika, eines der markanten Wahrzeichen des Mostviertels, Etappenziel der Österreich Rundfahrt. Nach dem Start in Waidhofen a/d Ybbs warteten bei sommerlichen Temperaturen 129,3 Kilometer und 3.169 Höhenmeter auf die Profis - vier Runden und schließlich die Bergankunft am 3,6 Kilometer langen und maximal 14 Prozent steilen Sonntagberg.

Hektische Eröffnungsrunde
Gleich in der ersten Runde drückten die Fahrer enorm aufs Tempo. Beim ersten Anstieg zum Sonntagberg zerfiel das Feld in viele Gruppen. Vorne formierte sich nach einem ersten Sturz im Feld nach St. Leonhard am am Walde eine 13 Mann starke Spitzengruppe - mit dabei waren gleich drei Profis von Pernsteiners Team Bahrain-Merida. Doch für das WorldTeam gab es nach einem bis dahin perfekten Rennen dann doch schlechte Nachrichten: Der bisherige Mark Padun war in einen Sturz verwickelt und musste das Rennen aufgeben. Sein Rad wechseln musste danach auch der Gesamtzweite Hermann Pernsteiner. Von Beginn an war der Druck auf das Israel Cycling Team des „Flyeralarm“-Gesamtführenden Ben Hermans extrem hoch.

Pernsteiner im Pech
In der zweiten Runde kam etwas Ruhe ins überaus nervöse Rennen. Doch das Pech schien Hermann Pernsteiner am Rad zu kleben. Beim Anstieg nach St. Leonhard musste er zum zweiten Mal nach einem Defekt das Rad wechseln! Bis zur letzten Runde konnte sich die Spitze, die mittlerweile auf 15 Fahrer anwuchs, behaupten. Das immer kleiner werdende Feld mit allen Favoriten hatte bei der letzten Zielpassage einen Rückstand von xx Minuten. Das Israel Cycling Team des Gesamtführenden schien alles unter Kontrolle zu haben.

Aaron Gate vorzeitig „Wiesbauer“-Bergpreissieger
Nach der zweiten Bergwertung am Sonntagberg fixierte der Neuseeländer Aaron Gate, dreifacher Etappensieger des An Post Ras, das „Wiesbauer“-Bergtrikot. Vor der morgigen Abschlussetappe liegt der Aqua Blue Sport-Teamkollege von Stefan Denifl uneinholbar in Führung. Er verwies den Italiener Davide Orrico vom Team Vorarlberg-Santic auf den zweiten Platz.

Schlussattacke der Österreicher
Zurück zur Schlussrunde mit der Bergankunft auf dem Sonntagberg: Während sich Jungprofi Julian Cardona (Education First) vor der letzten Bergwertung von der Spitzengruppe absetzen konnte, zog im Feld Astana das Tempo enorm an. Doch kurz vor der letzten Zielpassage attackierten die Österreicher Hermann Pernsteiner sowie Riccardo Zoidl und nur der Gesamtführende Ben Hermans konnte mitfahren! Es bildete sich mit allen Top-Fahrern im Gesamtklassement eine rund 20 Mann starke Verfolgergruppe. Doch bei der Abfahrt nach Waidhofen a/d Ybbs hängte Giro- und Vuelta-Etappensieger Mohoric seine Gegner ab und alleine fuhr er dem Feld entgegen. Am letzten Anstieg änderte sich noch einmal alles und Bahrain-Merida-Profi Antonio Nibali jugelte über seinen ersten Sieg für sein Team! „Es war fantastisch und super hart. Leider konnte Hermann Pernsteiner nach seinem Sturz den Gesamtführenden nicht mehr angreifen.“

Pernsteiner renkt sich Schulter selbst ein
Großes Pech hatte der Gesamtzweite Hermann Pernsteiner, der sich nach dem Sturz in der ersten Runde die Schulter auskugelte und selbst wieder einrenkte. „Beim letzten Mal auf den Sonntagberg kugelte ich sie noch einmal aus. Vielleicht habe ich mir auch den Finger gebrochen. Ich gratuliere Ben Hermans zu seinem Sieg bei der 70. Österreich Rundfahrt. Er war der stärkste Fahrer in dieser harten Woche“, sagte der Niederösterreicher.

Ben Hermans vor Tour-Gesamtsieg
Der 32-jährige Belgier Ben Hermans steht nach dem zweiten Gesamtplatz im Jahr 2015 hinter Victor De La Parte vor seinem ersten Tour-Gesaamtsieg. 163,2 Kilometer von Scheibbs nach Wels trennen ihn noch davon. Nach vier Jahren beim WorldTeam BMC wechselte er vor dieser Saison zum Professional Continental Team Israel Cycling Academy. „Ich war bei BMC immer Edeldomistik in den Bergen. Mit dem Wechsel nach Israel bekam ich endlich die Kapitänsrolle“, sagte der Profi aus Limburg. Wie stark er ist, zeigte er zum Beispiel schon im Vorjahr mit dem Sieg bei der Tour of Oman. Da verwies er niemand geringeren als den dreifachen Tour de Suisse-Sieger und Weltmeister Rui Costa sowie Vuelta-Triumphator Fabio Aru auf die Plätze! Bei der 70. Österreich Rundfahrt werden Hermann Pernsteiner und Dario Cataldo in die Fußstapfen von Costa und Aru treten.

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Morgen Tourfinale in Oberösterreich
Morgen ist Wels in der 70-jährigen Tourgeschichte zum zweiten Mal nach 2017 Finalort der Tour. Insgesamt wird Wels damit sechs Mal Etappenort der Tour sein. Die Abschlussetappe startet um 11:00 Uhr am Rathausplatz von Scheibbs im Mostviertel und führt über die „Wiesbauer“-Bergwertungen Luft und Wieser Höhe zur ersten „Mautner Markhof“-Sprintwertung Seitenstetten. Über die Bergwertung Kremsmünster verläuft die Abschlussetappe weiter über Fischlham und Oberham nach Wels, wo sich auf der Ringstraße das Ziel befindet. Gleich neben dem „MusikfestiWels“ warten auf die Profis noch drei flache Schlussrunden. Gegen 14:20 Uhr werden der letzte Etappensieger der Jubiläumsrundfahrt und die Trikotgewinner erwartet.





Etappensieg für Antonio Nibali (Expa Pictures)
Etappensieg für Antonio Nibali (Expa Pictures)

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