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Cofis Cycling Cosmos – Tour Spezial – Mythos L’Alpe d’Huez
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19.07.2018

Cofis Cycling Cosmos – Tour Spezial – Mythos L’Alpe d’Huez

Info: TOUR DE FRANCE 2018 (2.UWT)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



19.07.18

Wer heute gewinnt, der schreibt Geschichte! Es ist eine einzige Etappe, die einen Fahrer zum Helden machen kann. Der beschwerliche Weg hinauf zum Mythos L‘Alpe d‘Huez.


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Es gibt eigentlich keine Worte, die diesen Anstieg beschreiben. Und wer einmal dort war, der wird es nie mehr vergessen.
12 Jahre ist es her, dass ich die Tour in L‘Alpe d‘Huez erlebt habe. Die unzähligen Fans, die Begeisterung. Eine einzige Party, die schon Tage bevor die Tour hier ankommt beginnt. L‘Alpe d‘Huez – das ist Tour pur!

Zum 29. Mal endet in diesem kleinen Skiort in den Alpen eine Etappe. 13,8 km und 21 Kehren sind es bis zum Ziel. Für viele die Fahrt in den Himmel, den Radsporthimmel. Für noch mehr aber die Fahrt durch die Radsporthölle.
L‘Alpe d‘Huez liegt im Departement Isère und in der Region Avergne – Rhône-Alpes und wirbt selbst mit 300 Sonnenstunden im Jahr. Im Winter kann man hier auf 250 km Skipiste sich austoben, im Sommer lädt der Ort zum Wandern ein.
Alljährlich findet hier im Sommer der Triathlon EDF L‘Alpe d‘Huez statt.

Doch wenn die Tour, kommt herrscht hier Ausnahmezustand.

Zu Beginn war es aber noch ein Anstieg wie jeder andere. Bekanntheit erlangte der Ort 1968 als Austragungsort der Bobwettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen von Grenoble.
Die Tour de France war 1952 zum ersten Mal hier. Der erste Sieger war einer, der damals schon eine Legende war – Fausto Coppi.
Jede der 21 Kehren trägt den Namen eines Etappensiegers. Kehre 21 ist nach Coppi benannt. Kehre 1 trägt den Namen von Guiseppe Guierini, der 1999 hier gewann. Unvergessen seine Kollision kurz vor der Flamme Rouge mit einem fotografierenden Fan. Eine von vielen Geschichten die hier geschrieben wurden.
2001 hat man wieder bei Kehre 21 begonnen. Kehre 21 trägt deshalb auch den Namen von Lance Armstrong.
1979 gab es zwei Sieger weshalb damals zwei Kehren einen neuen Namen bekamen.

24 Jahre dauerte es nach dem ersten Besuch, bis die Tour wieder nach L‘Alpe d‘Huez kam. 1976 siegte Joop Zotemelk und damit begann eine Serie, die dem Anstieg den Namen „der Berg der Holländer“ einbrachte. Auch in den Jahren 1977 und 1978 siegte ein Niederländer. Zotemelk konnte hier dann 1979 nochmal gewinnen, zusammen mit dem Portugiesen Joaquim Agostinho, die beide als Sieger geführt werden.
Achtmal gewannen hier Fahrer aus den Niederlanden. So viele wie aus keiner anderen Nation. Die Italiener kommen auf insgesamt sieben Siege.

Deutsche und Österreicher haben hier noch nie gewonnen. Ein Schweizer hat es aber in die Siegerliste geschafft. Beat Breu war 1982 erfolgreich.

Einmal gab es in L‘Alpe d‘Heuz ein Bergzeitfahren, 2004 war das. Der Start erfolgte im Tal in Bourg d‘Oisans. Sieger damals war Lance Armstrong, dessen Erfolg aber inzwischen aus den Listen gestrichen wurde. Kehre Nr. 21 trägt aber, wie oben bereits erwähnt, immer noch seinen Namen.
Franzosen waren hier insgesamt vier Mal erfolgreich. Den ersten französischen Sieg gab es 1986 durch keinen anderen als Bernard Hinault.
Auf den nächsten Sieg eines Landsmanns in L‘Alpe d‘Huez mussten die Franzosen dann 25 Jahre warten. 2011 war es Pierre Rolland der dem Warten ein Ende setzte. Und es sollte für die Franzosen noch besser kommen. Denn auch die folgenden beiden Ankünfte gewannen Franzosen. Oder anders gesagt – die letzten drei Ankünfte hier haben Franzosen gewonnen.
2013 bei der 100. Austragung der Tour de France musste der Anstieg sogar zweimal auf einer Etappe bewältigt werden. Der glückliche Sieger war am Ende Christophe Riblon.
Und bei der letzten Ankunft in L‘Alpe d‘Huez vor drei Jahren war Thibaut Pinot erfolgreich.

Einen besonderen Rekord hält Marco Pantani. Er hat den Anstieg 1995 in 36 Minuten und 40 Sekunden absolviert. Kein Fahrer ist bislang schneller nach L‘Alpe d‘Huez hochgefahren. Und auch die Plätze zwei und drei hat Pantani in dieser Rangliste inne.

Auch das Rennen Critérium du Dauphiné war hier schon zu Gast, aber erst zweimal. 2010 siegte Alberto Contador (und die Autorin des Beitrags war bei der Dauphiné-Premiere live dabei) und 2013 war Thomas De Gendt erfolgreich.

Egal was heute passiert und wer die Etappe gewinnen wird, es wird ein unglaubliches Spektakel werden und natürlich auch wieder ein Fall für die Geschichtsbücher des Radsports.

A bientôt





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