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Dumoulin besiegt im Zeitfahren eine Sky-Armada, Froome verdrängt Roglic wieder vom Podium der Tour
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28.07.2018

Dumoulin besiegt im Zeitfahren eine Sky-Armada, Froome verdrängt Roglic wieder vom Podium der Tour

Info: TOUR DE FRANCE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Espelette, 28.07.2018 – Es hätte einen Dreifachsieg für das Team Sky geben können im einzigen Einzelzeitfahren der 105. Tour de France – wäre da nicht Tom Dumoulin gewesen. Der Weltmeister holte sich mit einem winzigen Vorsprung von 1,73 Sekunden den dritten Tour-Etappensieg seiner Karriere. Bei Sky herrschte trotzdem Grund zur Freude, denn Geraint Thomas verteidigte absolut souverän sein Gelbes Trikot und der im Kampf um den Tagessieg knapp unterlegene Chris Froome konnte den von den Anstrengungen der vorangegangenen Bergetappe noch nicht ganz erholten Primoz Roglic wieder von Rang drei der Gesamtwertung verdrängen.


Das Profil der 20. Etappe der Tour de France

Thomas startet stark, Roglic ziemlich schwach
Vier Fahrer, die sich in den letzten beiden Wochen durch starke Kletterfähigkeiten von ihren Konkurrenten abgesetzt haben, kämpften am vorletzten Tag der Tour de France in einem Einzelzeitfahren – einer Disziplin, in welcher sie allesamt zu den besten der Welt gehören – um die endgültige Verteilung der Podiumsplätze. Wie diese am Ende aussehen würde, war schon an der ersten Zwischenzeit nach 13 von 31 Kilometern deutlich abzusehen: Geraint Thomas (Sky) ließ mit der Bestzeit und 16 Sekunden Vorsprung auf Tom Dumoulin (Sunweb) keine Zweifel daran aufkommen, dass er das Gelbe Trikot verteidigen würde. Primoz Roglic spürte hingegen offenbar Nachwirkungen der von ihm gewonnen letzten Pyrenäen-Etappe und konnte seine volles Potenzial nicht abrufen. Der Vize-Weltmeister hatte bereits 44 Sekunden auf Thomas verloren – 30 gegenüber Froome, der minimal schneller war als Dumoulin. Da der Gesamtvierte Froome mit nur 13 Sekunden Rückstand gegenüber dem Drittplatzierten Roglic ins Rennen gegangen war, hatte sich das Blatt im Kampf um den letzten Podiumsplatz also schon früh wieder gewendet. Das Aufholen der 32 Sekunden Rückstand auf den Gesamtzweiten Dumoulin lag für Froome aber nicht im Bereich des Möglichen.


Etappenvorschau zum Nachlesen:
Hügeliges Einzelzeitfahren im Baskenland


Dumoulin schnappt Sky den Etappensieg weg
Bis zu Kilometer 22 und der 2. Zwischenzeit änderte sich zwischen den drei Schnellsten fast gar nichts, Thomas lag dort 13 Sekunden vor Froome und 15 vor Dumoulin. Der Rückstand von Roglic war allerdings noch weiter auf 1:02 Minute angewachsen. Die von Beginn an sehr hügelige Strecke durch das französische Baskenland hielt auf den letzten Kilometern mit dem Col de Pinodieta (900 m à 10,2%) noch ihren schwersten Anstieg bereit, auf den dann auch die wohl schwierigste Abfahrt des Kurses folgte. Thomas, der nach einer Viertelstunde auf dem Rad schon einmal eine Schrecksekunde erlebt hatte, als er in einer Kurve beinahe weggerutscht wäre, opferte einen möglichen dritten Etappensieg nach den Bergankünften in La Rosière und Alpe d'Huez durch eine am Ende etwas vorsichtigere Fahrweise, mit der er das Ziel aber sicher erreichte. Den Sieg hatte sich nun Dumoulin geschnappt, der bei der Tour 2016 schon einmal eine Bergankunft und ein Zeitfahren gewonnen hatte. Heute ließ er Froome 1,73 Sekunden und Thomas 14,44 Sekunden hinter sich, während Roglic als Etappenachter 1:12 Minute auf den Sieger verlor – und damit den dritten Gesamtrang an Froome.

Auch Bardet und Zakarin machen Plätze gut
Dass Froome an Roglic vorbeizog, war nicht die einzige Änderung in den Top10 der Gesamtwertung, die das Einzelzeitfahren nach sich zog. Die beiden Movistar-Fahrer Mikel Landa und Nairo Quintana hatten wenig überraschend ihre Schwierigkeiten im Kampf gegen die Uhr und rutschten von den Plätzen sechs und neun um jeweils eine Position ab. Landa wurde von Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Quintana von Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) überholt. Hinter Dumoulin, Froome und Thomas, die die ersten drei Plätze im Etappenergebnis belegten, war Zakarin als Siebter mit 1:02 Minute Rückstand zum Sieger der vierbeste Zeitfahrer unter den Klassements-Top10. Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und Daniel Martin (UAE Emirates) behalten die Positionen fünf und acht im nun höchstwahrscheinlich schon finalen Stand dieser Tour de France. Ein starkes Zeitfahren lieferte Bob Jungels (Quick-Step Floors) ab, der noch zehn Sekunden vor Zakarin Platz sieben belegte. Von seinem elften Gesamtrang konnte sich der Luxemburger allerdings nicht mehr verbessern, dazu hätte er Quintana, der als 69. gut vier Minuten hinter Dumoulin finishte, nochmals gut zwei Minuten mehr abnehmen müssen.

    Gesamtwertung           Gesamtwertung    
 vor dem Zeitfahren      nach dem Zeitfahren 
 1. Thomas               1. Thomas           
 2. Dumoulin   + 2:05    2. Dumoulin   + 1:51
 3. Roglic     + 2:24    3. Froome     + 2:24
 4. Froome     + 2:37    4. Roglic     + 3:22
 5. Kruijswijk + 4:37    5. Kruijswijk + 6:08
 6. Landa      + 4:40    6. Bardet     + 6:57
 7. Bardet     + 5:15    7. Landa      + 7:37
 8. Martin     + 6:39    8. Martin     + 9:05
 9. Quintana   +10:26    9. Zakarin    +12:37
10. Zakarin    +11:49   10. Quintana   +14:18


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Hepburn und Kwiatkowski lange in Führung
Bevor Dumoulin, der einen Schnitt von 45,5 km/h erreichte, die Siegerzeit von 40:52,19 Minuten aufstellte, hatten insgesamt zehn andere Fahrer eine vorübergehende Bestzeit hingelegt. Die erste, die länger bestehen blieb, waren die 42:15 Minuten von Michael Hepburn (Mitchelton-Scott), der fast zwei Stunden auf dem „hot seat“ verweilen durfte, bis Marc Soler (Movistar) ihn um fünf Hundertstel(!) unterbot. Soler verlor die Führung nach nur etwas mehr als zwanzig Minuten an den mit 41:43 Minuten gut eine halbe Minute schnelleren Søren Kragh Andersen (Sunweb). Der wiederum hatte sich kaum von der Anstrengung erholen können, als der sechs Minuten nach ihm gestartete Michal Kwiatkowski (Sky) sich 1,35 Sekunden vor ihn schob. Die Marke des Polen blieb daraufhin eineinhalb Stunden lang unangetastet, bis sich Dumoulin, Froome und Thomas noch vor ihn schoben – am Ende siegte also ein Sunweb-Fahrer vor drei Vertretern des Teams Sky. Kragh Andersen wurde letztlich Etappenfünfter, Soler und Hepburn hinter Jungels, Zakarin und Roglic Neunter und Zehnter.

-> Zum Resultat

Während für die Klassementfahrer die Rundfahrt mit dem Zeitfahren gewissermaßen schon beendet ist, kämpfen die Sprinter (und sicher einige Ausreißer) auf der morgigen 21. Etappe auf den Pariser Champs-Élysées noch um den letzten Etappensieg dieser Tour.





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