<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour of Qatar
Der "König von Katar" Tom Boonen feiert seinen 18. Etappensieg im Wüstenstaat und trägt wieder Gold
Suchen Tour of Qatar Forum  Tour of Qatar Forum  Tour of Qatar
07.02.2011

Der "König von Katar" Tom Boonen feiert seinen 18. Etappensieg im Wüstenstaat und trägt wieder Gold

Info: Tour of Qatar (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Al Khor Corniche,07.02.2011 - Der Wind wehte auf der 1. Etappe der Tour of Qatar wieder recht stark und suchte sich 18 Fahrer aus, auf die er den Kreis der Sieganwärter bei der zehnten Austragung der Rundfahrt eingrenzte. Die Gruppe mit einigen illustren Namen setzte sich minutenweit vom Rest der Starter ab, ihren Sprint gewann Tom Boonen (Quick Step) vor Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) und Mark Renshaw (HTC-Highroad). Der Belgier ist nun auch wieder einmal Führender des Rennens, das er prägt wie kein anderer.

Stark besetzte 18-Mann-Gruppe fährt auf windiger Etappe davon
Die 1. Etappe führte von Dukhan an der westlichen Küste einmal quer durch die Halbinsel, auf der Katar liegt, bis an den Strand von Al Khor Corniche im Osten des Landes. Luftlinie liegen keine 100 Kilometer zwischen den beiden Orten, die Radprofis brauchten 145,5 von Start bis Ziel. Im letzten Jahr hatte der Wind, dem man in dem Wüstenstaat oft schutzlos ausgeliefert ist, auf dem ersten Teilstück en ligne das Feld zerpflückt und Geert Steurs und Wouter Mol mit fast zwei Minuten Vorsprung das Ziel erreichen lassen. Steurs gewann die Etappe, Mol wurde Gesamtsieger. Ähnlich war es auch diesmal, der Wind machte den Fahrern von Anfang an zu schaffen und so fiel auf der unvermeidbaren Windkante eine Vorentscheidung für die ganze Rundfahrt. Es bildete sich eine Spitzengruppe von 18 Fahrern, maßgeblich geprägt durch das mit fünf Fahrern darin vertretene Team Garmin-Cervélo (Klier, Haussler, Van Summeren, Rasch, Hammond). Mit mehreren Fahrern waren auch Leopard Trek (Cancellara, Bennati, O'Grady), Quick Step (Steegmans, Boonen, Maes), HTC-Highroad (Renshaw, Eisel) und Sky (Flecha, Hunt) anwesend. Zudem hatten auch Burghardt (BMC), Rollin (FDJ) und Brown (Rabobank) den Sprung nach vorne geschafft.

Boonen baut seine beeindruckende Bilanz aus
Das in noch mehr Gruppen zerfallene Hauptfeld konnte sich nicht mehr richtig organisieren, an eine richtige Verfolgungsjagd war gar nicht zu denken, zumal so gut wie alle Topteams starke Fahrer in die Spitzengruppe gebracht hatten. Dort fehlte am meisten Prologsieger Lars Boom (Rabobank), dabei war er ursprünglich gar der 19. Mann der Gruppe, aber Magenschmerzen raubten ihm die Kräfte und er konnte nach kurzer Zeit das hohe Tempo nicht mehr mitgehen. Er erreichte am Ende in der nicht viel größeren zweiten Gruppe mit fünf Minuten Rückstand das Ziel, das "Peloton" aus gut 50 Fahrern verlor 12:30 Minuten, einige Fahrer sogar noch weit mehr. So ging es zwischen den 18 Fahrern in der ersten Gruppe nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um die Führung im Gesamtklassement. Und wer sollte sich beides holen, wenn nicht Tom Boonen. Seit seinem ersten Katar-Start im Jahr 2004 hatte der Belgier bis einschließlich des gestrigen Prologs 17 von 36 Etappen gewonnen und baute mit seinem heutigen Sieg die Bilanz auf 18 von 37 aus. Ein weiterer Erfolg morgen und Boonen wäre bei einer 50%-igen Siegquote! Dies bliebe auch so, würde man die Mannschaftszeitfahren mitrechnen, von denen er mit Quick Step vier bestritt und zwei gewann.

Haussler im Sprint geschlagen, Renshaw gesamt Zweiter
Boonen zog den Enspurt zu seinem 18. Etappensieg bei der Tour of Qatar früh an und war klar der Schnellste der Spitzengruppe. Garmins Heinrich Haussler, der in den vergangenen beiden Jahren ohne einen einzigen Tagessieg Boonens Dominanz wenigstens in der Punktewertung brach, wurde deutlich geschlagen Zweiter vor HTC-Sprinter Mark Renshaw. Der Neuseeländer hatte bei den Zwischensprints zugegriffen und schob sich so auf Platz zwei der Gesamtwertung vor. Vier Sekunden liegt er hinter Boonen, der sich als unbestrittener "König von Katar" wieder das goldene Gewand anziehen durfte, das ihn als Führenden der Tour of Qatar auszeichnet. Das Ziel für Boonen heißt nun, da der Kreis der Gegner drastisch geschrumpft ist, den vierten Gesamtsieg nach 2006, 2008 und 2009 einzufahren. Sein Teamkollege Nikolas Maes, der nach einem kleinen Angriffsversuch im Finale noch ein wenig Zeit auf die Gruppe verlor, führt 4:21 Minuten vor dem letztjährigen Sieger Roger Kluge (Skil-Shimano) die Nachwuchswertung an, die damit fast schon entschieden sein könnte. Aber man weiß ja nie, woher der Wind in Katar morgen weht ...

-> Zum Resultat

Boonens Bilanz bei der Tour of Qatar:
2004: 1 Etappensieg, 3. der Gesamtwertung, Sieger Punktewertung
2005: 2 Etappensiege, 4. der Gesamtwertung, Sieger Punktewertung
2006: 4 Etappensiege, Gesamtsieger, Sieger Punktewertung
2007: 4 Etappensiege, 2. der Gesamtwertung, Sieger Punktewertung
2008: 3 Etappensiege, Gesamtsieger, Sieger Punktewertung
2009: 1 Etappensieg, Gesamtsieger
2010: 2 Etappensiege, 3. der Gesamtwertung
2011: bisher 1 Etappensieg

Die 2. Etappe führt morgen über 135,5 Kilometer von der Kamelrennstrecke zum Golfclub von Doha. Für Beschäftigung vor und nach dem Rennen dürfe also gesorgt sein.





Tom Boonen feiert seinen 18. Etappensieg im Wüstenstaat und trägt wieder Gold
Tom Boonen feiert seinen 18. Etappensieg im Wüstenstaat und trägt wieder Gold

Zum Seitenanfang von für Der "König von Katar" Tom Boonen feiert seinen 18. Etappensieg im Wüstenstaat und trägt wieder Gold



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live