<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Deutschland-Tour
Mohoric siegt vor Politt und führt vor Schachmann am vorletzten Tag der Deutschland Tour
Suchen Deutschland-Tour Forum  Deutschland-Tour Forum  Deutschland-Tour
25.08.2018

Mohoric siegt vor Politt und führt vor Schachmann am vorletzten Tag der Deutschland Tour

Info: Deutschland Tour 2018 (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Merzig, 25.08.2018 – Das Profil war an Tag drei der Deutschland Tour zwar ähnlich schwer wie auf der vorangegangen Etappe, das vorletzte Teilstück der Rundfahrt aber weitaus weniger selektiv, so dass am Ende etwa vierzig Fahrer gemeinsam das Ziel erreichten. Im Sprint kam Nils Politt seinem ersten Profi-Sieg ganz nah, wurde aber noch von Matej Mohoric überspurtet, der zudem Maximilian Schachmann als Führenden der Gesamtwertung ablöste. Die beiden Deutschen bleiben im Kampf um den Rundfahrtsieg weiterhin die härtesten Konkurrenten des Binck Bank Tour-Gewinners aus Slowenien.


Das Profil der 3. Etappe der Deutschland Tour

Carpenter so gut wie sicher Bergkönig
Vier Bergwertungen auf den letzten 60 Kilometern und zusätzlich ein Anstieg zum Bonussprint nur sieben Kilometer vor dem Ende – die 2. Etappe der Deutschland Tour, die über total 177 Kilometer von Trier nach Merzig führte, schien wie eine Kopie der 2. Etappe, war letztlich aber von den Favoriten weitaus weniger umkämpft. Dies resultierte auch darin, dass der letzte von sieben Fahrern aus der frühen Ausreißergruppe erst acht Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Es handelte sich um Robin Carpenter (Rally Cycling), der seine Mitstreiter Rick Zabel (Katusha Alpecin), Juri Hollmann (Heizomat-Rad-Net.de), Johannes Hodapp (Sauerland NRW), Adam Hansen (Lotto Soudal), Oscar Riesebeek (Roompot-Nederlandse Loterij) und Evgeny Shalunov (Gazprom-RusVelo) aber nicht nur in dieser Hinsicht hinter sich gelassen hatte. Der US-Amerikaner gewann jede der insgesamt fünf Bergwertungen dieser Etappe und hat das Bergtrikot damit so gut wie sicher. Nur wenn der von ihm entthronte Gaëtan Pons (Leopard) alle drei Bergwertungen der Schlussetappe gewinnen und Craddock völlig leer ausgehen sowie am Ende in der Gesamtwertung schlechter platziert sein sollte, würde das Trikot noch einmal wechseln.

Strecke zu schwer für die Sprintspezialisten
Die Gruppe hatte einen Maximalvorsprung von vier Minuten erzielt und blieb bis knapp 30 Kilometer vor Rennende zusammen, als das Feld schon wieder auf fast eine Minute herangekommen war. Im Anstieg nach Nohn (2,0 km à 7,1%) zur vorletzten Bergwertung fiel Zabel als Erster aus der Spitze zurück und etwas weiter hinten verloren die Sprinter um Alvaro Hodeg (Quick-Step Floors), Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) und André Greipel (Lotto Soudal) den Anschluss an das Hauptfeld. Im Anstieg nach Mettlach (1,3 km à 7,9%) bröckelte es gut 15 Kilometer vor dem Ziel noch mehr. An der letzten Bergwertung war nur noch Riesebeek bei Carpenter, während sich Hansen und Shalunov zumindest bei den aus dem Feld angreifenden Dmitrii Strakhov (Katusha Alpecin) und Marco Minnaard (Wanty-Groupe Gobert) anhängen konnten. Beim Start der 9,5 Kilometer langen letzten Runde im Zielort Merzig rollte Carpenter dann als alleiniger Führender über den Zielstrich, die um Riesebeek verstärkte Verfolgergruppe und das Hauptfeld folgen aber innerhalb von nur zehn Sekunden und im folgenden Anstieg zum Bonussprint lief endgültig alles zusammen.

Weening und Barguil erst sehr spät eingeholt
Gegenwind erschwerte Attacken im Anstieg zum Bonussprint, der mit etwa zwei Kilometern Länge und 120 Höhenmetern den Bergwertungen in nichts nachstand. Tour-Champion Geraint Thomas (Sky) betätigte sich im ersten Teil der Steigung als Zugmaschine, bis mit Carpenter der letzte Ausreißer eingeholt worden war. Anschließend gelang es Pieter Weening (Roompot-Nederlandse Loterij) und Warren Barguil (Fortuneo-Samsic), sich einen kleinen Vorsprung zu verschaffen, während hinter ihnen Guillaume Martin (Wanty-Groupe Gobert) die letzte Zeitgutschrift mitnahm, so dass die Bestplatzierten der Gesamtwertung alle ohne Bonifikation blieben. Weening und Barguil, die vor der Etappe in der Gesamtwertung jeweils nur 22 Sekunden Rückstand aufgewiesen hatten, verteidigten in der Abfahrt einen minimalen Vorsprung, konnten sich dann aber doch nicht mehr gegen das Verfolgerfeld wehren und wurden 900 Meter vor Schluss gestellt. So kam es zu einem Sprint von total 39 Fahrern, der durch einen Sturz einer Handvoll Fahrer überschattet wurde. Involviert waren unter anderem der Österreicher Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe) und der Deutsche Lennard Kämna (Sunweb), die aber wohl mit dem Schrecken und einigen Schrammen davonkamen.

Mohoric besiegt Politt und entthront Schachmann
Weil Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) in jenem Moment etwas weiter hinten als geplant positioniert gewesen war, betraf ihn der Sturz insofern, als dass er kurz ausweichen und bremsen musste, wodurch er im Kampf um den Etappensieg nicht noch einmal angreifen konnte. Stattdessen befand sich Nils Politt (Katusha Alpecin) in hervorragender Position und lag bis 50 Meter vor der Ziellinie an der Spitze, bevor aus seinem Windschatten der slowenische Meister Matej Mohoric (Bahrain Merida) antrat und den Sprint noch klar für sich entschied. Die deutsche Tagesbilanz bestand somit aus einem zweiten Platz für Politt, dem vierten für Jasha Sütterlin (Movistar) und dem siebten für Schachmann, der nicht nur mit der verpassten Siegchance haderte. Das Rote Trikot musste er nämlich an Mohoric abgeben, der durch seine Siegbonifikation jetzt sechs Sekunden Vorsprung aufweist, Politt und Tom Dumoulin (Sunweb) folgen mit je zehn Sekunden Rückstand, Neuer Fünfter mit einem Defizit von 20 Sekunden ist der Belgier Pieter Vanspeybrouck (Wanty-Groupe Gobert), der heute Dritter wurde.

-> Zum Resultat

Das Finale der 4. Etappe hat es mit zwei Passagen des Herdweg (1,5 km à 7,3%) noch einmal in sich. Auf diesem Anstieg in Stuttgart gibt es 17 Kilometer vor dem Schluss die letzte Bergwertung und 6,5 Kilometer vor dem Ziel den Bonussprint.



Stimmen zur Etappe

Matej Mohoric: „Gestern war Max einfach stärker als ich, aber heute war ich sehr fokussiert. Das Tempo war heute hoch, aber ich hielt mich lange zurück mit Attacken. Das war nicht einfach, aber ich sagte mir, ich muss mich gedulden. Am letzten Anstieg griff ich dann an, aber ich konnte mich nicht absetzen. Danach konzentrierte ich mich auf den Schlusssprint und die Bonussekunden. Der Sieg freut mich sehr. Ich fühle mich im Moment sehr stark und hoffe, morgen das Trikot verteidigen zu können.“

Nils Politt:
„Klar ist man nicht glücklich, wenn man Etappenzweiter wird. Ich habe im Sprint an den Sieg geglaubt. Als ich dann aber Mohoric im Augenwinkel gesehen habe, dachte ich 'Mist'. Mit dem zweiten Platz kann man im Nachhinein aber zufrieden sein und irgendwann wird der Knoten bei uns platzen. Die Etappe war wieder ziemlich hart.“

Maximilian Schachmann: „Es war am Ende extrem hektisch und nicht einfach die Position zu halten. Die Gruppe war noch sehr groß, jeder wirkte frisch und wollte heute etwas bewegen. Auf den letzten Kilometer verlor ich etwas die Position, und als ich gerade den Sprint anziehe, da geschah der Sturz vor mir und ich musste ausweichen. Das hat mir die Geschwindigkeit genommen. Der Rückstand von sechs Sekunden auf Mohoric ist schwer aufzuholen. Ich werde aber versuchen, das Trikot zurückzuholen.“

Video der Zielankunft






Mohoric siegt vor Politt und führt vor Schachmann am vorletzten Tag der Deutschland Tour
Mohoric siegt vor Politt und führt vor Schachmann am vorletzten Tag der Deutschland Tour

Zum Seitenanfang von für Mohoric siegt vor Politt und führt vor Schachmann am vorletzten Tag der Deutschland Tour



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live