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Erste Vuelta-Bergankunft: Ben King glänzt wieder einmal als Ausreißer, Yates und Buchmann attackieren
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28.08.2018

Erste Vuelta-Bergankunft: Ben King glänzt wieder einmal als Ausreißer, Yates und Buchmann attackieren

Info: VUELTA A ESPAÑA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Granada, 28.08.2018 – Es fehlten nur ein paar Sekunden und Michal Kwiatkowski hätte das Rote Trikot verloren, doch Simon Yates und Emanuel Buchmann, die es ihm beide streitig machten, konnten auf den letzten Kilometern der Bergankunft am Puerto de Alfacar knapp nicht genügend Zeit herausfahren, um den Leader zu entthronen. Der Etappensieg lag für die Angreifer leider auch nicht mehr drin, denn die Favoriten hatten einer Ausreißergruppe zu viel Vorsprung gelassen, was Benjamin King ausnutzte, um seinem Lebenslauf eine weitere besondere Flucht-Story hinzuzufügen.


Das Profil der 4. Etappe der Vuelta a España

Viel Vorsprung für große Gruppe
Die 4. Etappe der Spanien-Rundfahrt begann auf mittlerweile gewohnte Art: mit einem Ausreißversuch von Luis Angel Maté (Cofidis) und Pierre Rolland (Education First-Drapac), für die es die dritte Flucht in Folge bei dieser Vuelta wurde. Doch es setzten sich unmittelbar nach dem Start nicht nur diese beiden ab, mit Ben Gastauer (AG2R La Mondiale), Nikita Stalnov (Astana), Jelle Wallays (Lotto Soudal), Benjamin King (Dimension Data), Lars Boom (LottoNL-Jumbo), Oscar Cabedo (Burgos-BH) und Aritz Bagües (Euskadi-Murias) umfasste die Gruppe des Tages insgesamt sogar neun Fahrer. Ihr Vorsprung betrug auf dem ersten von zwei Bergen der 1. Kategorie, dem Alto de la Cabra Montés (15,7 km à 5,9%), bereits über sieben Minuten und stieg später noch auf fast zehn Minuten an, was deutlich mehr war als der Gesamtwertungsrückstand von King (4:33) und Gastauer (5:06), die daher nicht nur vom Etappensieg, sondern gar vom Roten Trikot träumen durften, wobei davon auszugehen war, dass sie am Schlussanstieg auf den Puerto de Alfacar (12,4 km à 5,4%) doch einige Zeit gegenüber den Favoriten verlieren würden.

King ist wieder ein Ausreißerkönig
Der Kampf um den Etappensieg unter den Ausreißern entbrannte etwas überraschend schon am Zwischensprint 17,9 Kilometer vor dem Ziel, wo King und Wallays sich um die höchste Bonifikation stritten. Danach nahmen die beiden jedoch nicht die Beine hoch, sondern zogen durch, und nur Stalnov konnte rechtzeitig reagieren, um wieder zu ihnen aufzuschließen. Beim offiziellen Beginn des Schlussanstiegs lag das Trio schon eine halbe Minute vor den restlichen Ausreißern. Während Wallays sehr schnell den Kontakt verlor, entpuppte sich Rolland als der stärkste Verfolger und lag lange 15 bis 25 Sekunden hinter den beiden Spitzenreitern. Als diese sich auf dem letzten Kilometer taktischen Spielchen hingaben, kam Rolland plötzlich fast an sie heran. Das Loch konnte der Franzose dann aber doch nicht ganz schließen, weil King rechtzeitig zum Endspurt antrat und sich überlegen den Sieg holte. Es war der vierte Profi-Sieg des 29-Jährigen, und auch alle vorherigen hatte er als Ausreißer errungen: 2016 auf einer einer Bergetappe der Tour of California, 2015 auf einer Flachetappe des Critérium International und auf besonders unvergessliche Weise 2010 im Straßenrennen der US-Meisterschaften nach einer 80 Kilometer langen Solofahrt.


Etappenvorschau zum Nachlesen:
Gute Chancen für Ausreißer bei erster Bergankunft


Yates und Buchmann in der Offensive
King gewann die Etappe letztendlich zwei Sekunden vor dem Kasachen Stalnov und 13 Sekunden vor Rolland. Maté, Gastauer, Wallays und Cabedo folgten mit Rückständen von ein bis zweieinhalb Minuten. Die Hauptgruppe der Favoriten um Leader Michal Kwiatkowski finishte 3:15 Minuten nach dem Sieger, womit King also in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielte. LottoNL-Jumbo hatte im Schlussanstieg lange für die Tempoarbeit gesorgt; Floris De Tier, Sepp Kuss und für kurze Zeit auch der eingeholte Boom legten sich für ihre Chefs Steven Kruijswijk und George Bennett ins Zeug. Die beiden Kapitäne reagierten aber nicht, als gut zwei Kilometer vor Schluss Simon Yates (Mitchelton-Scott) attackierte, und auch sonst zuckte niemand, so dass der dreifache Giro-Etappensieger schnell einen beträchtlichen Vorsprung erzielte. Auch Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe), und Miguel Angel Lopez (Astana) ließen noch Angriffe folgen und fuhren ebenfalls Zeit auf die Hauptgruppe heraus. Yates und Buchmann nahmen Kwiatkowski und Co. 27 bzw. 25 Sekunden ab und Lopez, der gemeinsam mit Ausreißer Bagües eintraf, immerhin acht Sekunden.

Kwiatkowski bleiben wenige Sekunden
Nachdem bei den Favoriten lange Zeit nichts Interessantes passiert war, sorgten die Angriffe von Yates und Buchmann doch noch für große Brisanz, denn in der Gesamtwertung hatten sie zuvor nur 37 bzw. 32 Sekunden Rückstand gehabt und kamen somit dem Roten Trikot sehr nahe. Dieses bleibt letztlich aber doch weiter auf Kwiatkowskis Schultern, dem noch 7 Sekunden Vorsprung gegenüber Buchmann und 10 gegenüber Yates bleiben. Alejandro Valverde (Movistar) wurden von ihnen auf Platz vier verdrängt, dreizehn weitere Fahrer liegen noch innerhalb einer Minute mit dem Führenden. King hat als 18. einen Rückstand von 1:05 Minute. Im Bergklassement hat Maté seinen Punktestand von 24 auf 36 erhöhen können, Rolland seinen von 12 auf 20, womit sie weiterhin die Plätze eins und zwei belegen. Innerhalb von drei Tagen haben sie sich zu Favoriten auf das gepunktete Trikot gemausert, auch wenn für dessen Gewinn im weiteren Verlauf der Rundfahrt wohl noch einige Fluchten mehr nötig sein dürften.

-> Zum Resultat

Die nächste Bergankunft gibt es zwar erst auf Etappe 9, doch auch die 5. Etappe ist nicht zu unterschätzen. Zwar gehört deren letzter Anstieg, der Alto El Marchal (10,8 km à 4,1%), sicher nicht zu den schwersten dieser Vuelta, doch die fast 20 Kilometer lange Abfahrt könnte für Abstände sorgen.

Video der Zielankunft






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