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Zwei Missgeschicke und doch Sieg Nummer 70: Auftakterfolg in der Türkei für Quick-Step Floors
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09.10.2018

Zwei Missgeschicke und doch Sieg Nummer 70: Auftakterfolg in der Türkei für Quick-Step Floors

Info: PRESIDENTIAL CYCLING TOUR OF TURKEY 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Konya, 09.10.2018 – Auch wenn Fernando Gaviria wenige Kilometer vor dem Ziel stürzte und sich sein Ersatzmann Alvaro Hodeg auf dem letzten Kilometer versteuerte – der Sieg auf der 1. Etappe der Türkei-Rundfahrt ging letztlich trotzdem an Quick-Step Floors. Denn die belgische Mannschaft, die gestern den neuen Co-Sponsor Deceuninck präsentierte, hatte mit Maximiliano Richeze noch ein weiteres Ass im Ärmel und schraubte die Ausbeute in seiner Rekordsaison auf nunmehr 70 Siege hoch.

Deutlich mehr WorldTeams am Start
Im vorigen Jahr hatte die Türkei-Rundfahrt noch unter der unsicheren politischen Lage im Land gelitten und trotz der Aufnahme in die WorldTour gerade einmal drei Topteams anlocken können. Doch die Vorbehalte gegenüber diesem Rennen scheinen mittlerweile längst nicht mehr so groß zu sein, denn neben den schon 2017 anwesenden Astana, Bora-Hansgrohe und Trek-Segafredo haben sich diesmal auch UAE Emirates, Bahrain Merida, BMC Racing, Quick-Step Floors, Katusha Alpecin und Sunweb für eine Teilnahme entschieden – insgesamt also genau die Hälfte aller WorldTeams. Im nächsten Jahr ist zudem offenbar eine Rückkehr des Austragungstermins in das Frühjahr vorgesehen: aktuell ist die Tour of Turkey 2019 für den 16. bis 21. April geplant, würde also zwei Tage nach Paris-Roubaix beginnen und am Tag des Amstel Gold Race enden.


Das Profil der 1. Etappe der Tour of Turkey

Türkischer Meister gewinnt Beauties-Sprint
Die Ausreißergruppe auf der 148,4 Kilometer langen 1. Etappe rund um Konya bildeten allerdings Fahrer kleinerer Mannschaften: die Spanier Ander Barrenetxea und Beñat Txoperena von Euskadi-Murias, der Brasilianer Nicolas Sessler von Burgos-BH, der Beliger Kenneth Van Rooy von Sport Vlaanderen-Baloise und der bei Torku Sekerspor unter Vertrag stehende Türke Feritcan Samli, der im Trikot seiner Nationalmannschaft teilnimmt. Unter strenger Kontrolle von Quick-Step Floors und Bora-Hansgrohe, die mit dem zweimaligen Tour-de-France-Etappensieger Fernando Gaviria respektive dem vor einem Jahr in der Türkei viermal erfolgreichen Sam Bennett die Topfavoriten für einen Massensprint stellten, betrug ihr Vorsprung maximal zweieinhalb Minuten. Txoperena gewann unterwegs beide Bergwertungen und damit das rote Bergtrikot. Eingeholt wurde das Quintett 13 Kilometer vor dem Ziel und damit zwei Kilometer zu früh für die Chance auf das weiße Sprint-Trikot: Den „Beauties of Turkey“-Sprint gewann stattdessen der türkische Meister Onur Balkan, der wie Samli normalerweise für Torku Sekerspor fährt, aber bei seiner Heimrundfahrt die Nationalmannschaft vertritt.

Verdacht auf Schlüsselbeinbruch bei Gaviria
Direkt nach diesem Bonussprint unternahm Diego Rubio (Burgos-BH) einen Fluchtversuch, der jedoch sieben Kilometer vor dem Ziel bereits wieder endete. Drei Kilometer später kam es zu einem bedauerlichen Zwischenfall: Gaviria touchierte im Getümmel des Feldes das Hinterrad eines anderen Fahrers und ging zu Boden. Damit war nicht nur die Chance auf den Etappensieg dahin, sondern möglicherweise die Saison 2018 für den Kolumbianer komplett beendet, der sich wohl einen Schlüsselbeinbruch zugezogen haben dürfte. Mit nur noch der linken Hand am Lenker, weil der rechte Arm so schmerzte, rollte der neunmalige Saisonsieger zumindest noch ins Ziel. Quick-Step Floors holte rasch Plan B aus der Schublade: Jetzt wurde eben für Alvaro Hodeg gefahren, der in diesem Jahr auch schon fünf Sprints gewonnen hatte, zuletzt beim Auftakt der Deutschland-Tour. Mit zwei Teamkollegen schob er sich an der Flamme Rouge vor das Feld. Doch auch diese Option ging kurzfristig verloren, als sich der 22-Jährige auf dem letzten Kilometer in einer Kurve versteuerte und aus dem Tritt kam.

Nachtrag: Wie Quick-Step Floors später bekanntgab, bestätigte sich der Verdacht auf Schlüsselbeinbruch bei Gaviria, für den damit die Saison 2018 beendet ist.

Hodegs Fehler ermöglicht Richeze den Sieg
Glück im Unglück war, dass die Fahrer hinter dem Quick-Step Floors-Trio auch nicht optimal durch die Kurve gekommen waren und sich deshalb Maximiliano Richeze, der an vorderster Position gefahren war, leicht absetzen konnte. Der Argentinier erkannte die Gelegenheit sofort, gab noch 400 Meter Vollgas und feierte seinen zweiten Saisonsieg – auch den ersten hatte der 35-jährige Argentinier im Januar bei der Vuelta a San Juan als Vertreter des an jenem Tag ebenfalls gestürzten Gaviria eingefahren. Bennett war der Beste vom Rest, kam aber eben nur noch auf Platz zwei, gefolgt von Jean-Pierre Drucker (BMC Racing) und Hodeg, der es trotz seines Malheurs immerhin noch auf Platz vier schaffte. In der Gesamtwertung führt Richeze durch die Zeitgutschriften vier Sekunden vor Bennett, sechs vor Drucker und drei vor Van Rooy, der einen Zwischensprint zu Beginn der Etappe gewonnen hatte. Während Richeze daher das türkise Leadertrikot trägt, wird das Grüne für die Punktewertung morgen Bennett in Vertretung tragen.

-> Zum Resultat

Auf auf der 2. Etappe ist mit einem Massensprint zu rechnen, denn das 149,6 Kilometer lange Teilstück ist noch viel flacher, weist keine einzige Bergwertung auf.

Video der Zielankunft






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