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8 Punkte Vorsprung: Keisse feiert mit Viviani seinen siebten Heimsieg bei den Zesdaagse Vlaanderen
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18.11.2018

8 Punkte Vorsprung: Keisse feiert mit Viviani seinen siebten Heimsieg bei den Zesdaagse Vlaanderen

Info: Sixdays: Zesdaagse Vlaanderen-Gent 2018
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gent, 18.11.2018 – Im letzten Jahr verletzt gefehlt und nun wieder ganz oben auf dem Podest: Der in Gent geborene Iljo Keisse hat mit seinem italienischen Teamkollegen Elia Viviani einen weiteren Sieg bei seinen Heimsixdays gefeiert – nach den Erfolgen mit Matthew Gilmore (2005), Robert Bartko (2007, 2008), Peter Schep (2010), Glenn O’Shea (2012) und Michael Mørkøv (2015) der insgesamt siebte des 35-Jährigen. In der bis zum letzten Sprint offenen Final-Jagd setzten sich die Quick-Step-Profis letztlich acht Punkte vor Kenny De Ketele/Robbe Ghys durch. Im U23-Wettbewerb katapultierten sich die Briten Samuel Watson/Zach Bridges mit einem Rundengewinn noch an die Spitze.


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Vom Sieben- zum Dreikampf

Nach der ursprünglichen Standortbestimmung in den ersten beiden Nächten hatten sich noch sieben der zwölf Mannschaften Hoffnungen auf die Podiumsplätze machen können, doch am Donnerstag und Freitag verabschiedeten sich mit Lindsay De Vylder/Moreno De Pauw und Otto Vergaerde/Jules Hesters schon die ersten Teams aus diesem Kreis. Die restlichen fünf blieben auch am Samstag theoretisch rundengleich, wobei die Punktezahlen und die damit einhergehenden Bonusrunden Kenny De Ketele/Robbe Ghys, Iljo Keisse/Elia Viviani und Jasper De Buyst/Tosh Van der Sande zu den Favoriten auf den Sieg und Yoeri Havik/Wim Stroetinga sowie Roger Kluge/Theo Reinhardt lediglich zu Außenseitern für das sonntägliche Finale machten.

 Stand nach der 5. Nacht         
1 De Ketele/Ghys          0 304
2 Keisse/Viviani          0 301
3 De Buyst/Van der Sande -1 283
4 Havik/Stroetinga       -1 214
5 Kluge/Reinhardt        -1 200

Drei Führungswechsel vor der Jagd

Die Führung wechselte am letzten Tag noch einige Male hin und her. Keisse/Viviani schoben sich mit starken Auftritten in den Punkterennen sofort an die Spitze, wurden einige Zeit später aber wieder auf Position zwei verdrängt, als sie im Supersprint leer ausgingen, während De Ketele/Ghys dort Platz zwei erreichten. Im Scratch lief es dann aber umgekehrt und Keisses Sieg brachte ihn und Viviani vor dem Start der Final-Jagd wieder nach vorne. Mit sechs Punkten war der Abstand zu De Ketele/Ghys aber weiterhin enorm klein. Dagegen hatten De Buyst/Van der Sande trotz Siegen in Mannschaftsausscheidung, dem Supersprint und einem Dernylauf einen vergleichsweise großen Rückstand von 22 Punkten – immerhin hatten sie aber locker die dritte Bonusrunde eingefahren und gingen daher wie erwartet als drittes Nullrundenteam in die Final-Jagd.

Für einen besonderen Moment sorgte der mit dem Sixdays-Profi Moreno De Pauw nicht verwandte Ayrton De Pauw. Der diesjährige U23-Europameister in Einzelverfolgung und 1000 Meter Zeitfahren nahm sich im Velodrom Kuipke des seit 1989 ungeschlagenen Rekords über 500 Meter an. Der 20-Jährige absolvierte die drei Runden in 32,18 Sekunden – und damit 77 Hundertstel schneller als Tom Steels vor 29 Jahren. Die 2017 von Kenny De Ketele und Moreno De Pauw aufgestellten Rekorde in den Team-Zeitfahren über 500 Meter (26,595 Sekunden) und 166,67 Meter (8,433 Sekunden) blieben dagegen unerreicht. Die besten Werte bei diesen Sixdays verzeichneten De Vylder/De Pauw (27,167 bzw. 8,561 Sekunden).

 Stand vor der Final-Jagd        
1 Keisse/Viviani          0 346
2 De Ketele/Ghys          0 340
3 De Buyst/Van der Sande  0 324
4 Havik/Stroetinga       -1 241
5 Kluge/Reinhardt        -1 231

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Hoffnungsschimmer für Kluge/Reinhardt

Auf der 166,67 Meter kurzen Bahn in Gent können Rundengewinne um einiges leichter verbucht werden als beispielsweise zuletzt auf dem 250-Meter-Oval in London, wodurch sich der Zwischenstand in der Final-Jagd ständig änderte. Dennoch pegelte sich das Geschehen zügig und dann für längere Zeit bei sogar vier rundengleichen Mannschaften ein: Die Madison-Weltmeister Kluge/Reinhardt waren energisch gestartet, hatten sich rasch in die Nullrunde gekämpft und nahmen anschließend am stetigen Erst-der-Eine-dann-die-Anderen-Rhythmus der Rundengewinne teil. Zumindest bis eine Viertelstunde vor Schluss blieb somit eine faustdicke Überraschung möglich, bevor die Deutschen dann doch wieder ins Hintertreffen gerieten. De Ketele/Ghys hatten alleine eine Runde herausgefahren, ehe nach einer rund fünfminütigen „Ruhe vor dem Sturm“ und kurz vor Beginn der letzten 50 Runden Keisse/Viviani und De Buyst/Van der Sande zurückschlugen, während Kluge/Reinhardt diesmal nicht mitgehen konnten.

Die erste Sprintwertung gewannen De Ketele/Ghys vor De Buyst/Van der Sande sowie Keisse/Viviani und hatten damit Punktgleichheit erreicht; doch Keisse/Viviani stellten an der zweiten Wertung die Ausgangslage mit sechs Punkten zu ihren Gunsten wieder her. Sprint Nummer drei brachte einen Sieg für Ketele/Ghys und Platz zwei für Keisse/Viviani, womit der Abstand auf zwei Zähler schrumpfte. De Buyst/Van der Sande gingen nun 20 Runden vor dem Ende in den Angriff über, weil sie nach Punkten chancenlos waren. Aber der nötige Rundengewinn sollte ihnen ebenfalls nicht mehr gelingen. An der vorletzten Wertung lagen sie noch knapp vor dem Feld, so dass Keisse/Viviani als Zweite den Drittplatzierten De Ketele/Ghys nur zwei Punkte abnehmen konnten und die Entscheidung bei vier Punkten Differenz bis zur Zielwertung offenblieb. Vier Runden vor Schluss attackierten De Ketele/Ghys in der Hoffnung, Keisse/Viviani abhängen zu können – was ihnen aber nicht gelang. Der Lokalmatador und sein italienischer Partner zogen in der letzten Runde sogar vorbei und entschieden auch noch die Schlusswertung zu ihren Gunsten.

Der überglückliche Keisse erreichte bei seiner 14. Teilnahme in Gent zum 12. Mal das Podium und feierte seinen 7. Sieg – beides sind herausragende Werte, wenn auch noch lange keine Rekorde. Patrick Sercu und Etienne Van Wilde bleiben mit jeweils 18 Podien und 11 respektive 9 Siegen die erfolgreichsten Fahrer in der Geschichte der Zesdaagse Vlaanderen. Omnium-Olympiasieger Viviani gelang nach drei Erfolgen bei den wesentlich weniger gut besetzten „Sommer-Sixdays“ in Fiorenzuola (2011, 2015 und 2016) der erste Sieg bei einem der große Sechstagerennen der Wintersaison.

 Endstand                        
1 Keisse/Viviani          0 382
2 De Ketele/Ghys          0 374
3 De Buyst/Van der Sande  0 348
4 Kluge/Reinhardt        -1 233
5 Havik/Stroetinga       -2 255
-> Zum vollständigen Endstand und allen Resultaten der Profis



U23: Boussaer/Mollerup verlieren Rundenvorsprung

Auch die 240 Runden lange Final-Jagd der U23 hatte einiges an Dramatik zu bieten, wenngleich es beim Nachwuchs nicht um die Punkte ging – da waren die Abstände nach den ersten fünf Nächten schon mehr als deutlich. Der im Vorjahr siegreiche Belgier Bryan Boussaer und der Däne Martin Mollerup hatten seit der 3. Nacht eine Runde Vorsprung aufgewiesen, konnten ihre Führung am letzten Tag aber nicht mehr verteidigen. Den Briten Samuel Watson/Zach Bridges gelang noch ein Rundengewinn, der sie in die Nullrunde brachte, so dass sie mit 142 zu 72 Punkten am Ende klare Sieger sind. Unter den restlichen weiterhin eine Runde zurückliegenden Teams sind Oliver Frederiksen/Matias Malmberg mit 170 Punkten die Besten und daher Gesamtdritte vor den Deutschen Nils Weispfennig/Calvin Dik (92 Punkte).

-> Zum Endstand und allen Resultaten der U23



Mit den Sechstagerennen geht es zwar erst im Januar weiter, doch auf das nächste hochkarätige Bahnradsport-Event muss längst nicht so lange gewartet werden. Am 30. November beginnt nämlich der Weltcup in Berlin.









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