<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour of Oman
Tour of Oman: Robert Gesink siegt auf dem Green Mountain im Gedenken an seinen toten Vater
Suchen Tour of Oman Forum  Tour of Oman Forum  Tour of Oman
18.02.2011

Tour of Oman: Robert Gesink siegt auf dem Green Mountain im Gedenken an seinen toten Vater

Info: Tour of Oman (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Jabal al Akhdhar, 18.02.2011 - Mit einer beeindruckenden Leistung gewann der Niederländer Robert Gesink die Königsetappe der Tour of Oman am Green Mountain und bescherte Rabobank so den dritten Sieg in vier Tagen. Vielmehr war es aber ein emotionaler Erfolg, den der 24-Jährige seinem im letzten Jahr verstorbenen Vater widmete. Erst nach 47 Sekunden erreichte Edvald Boasson Hagen (Team Sky) als Zweiter das Ziel.

Marko Kump nutzt die Zeit vor dem Schlussanstieg
Die 4. Etappe der Oman-Rundfahrt startete vor der Sultan-Qabus-Universität der Hauptstadt Maskat und begann mit einer rasanten Fahrt landeinwärts. Jeglicher Ausreißversuch war dadurch zunächst zum raschen Scheitern verurteilt und erst nach der Distanz eines Marathons konnte sich eine Gruppe lösen. Zu den sieben Fahrern gehörte der Slowene Marko Kump (Geox-TMC), der genauso wie gestern beide Zwischensprints gewann und nun eine komfortable Führung in der Kämpferwertung genießt, in welcher die Punkte eben jener Sprints zusammengezählt werden. Kump und seine Begleiter Tomas Vaitkus (Astana), Matthieu Ladagnous (FDJ), Preben Van Hecke (Topsport Vlaanderen), Koen De Kort (Skil-Shimano), Kevin Van Impe (Quick Step) und Mark McNally (An Post-Sean Kelly) wurden schon 20 Kilometer vor dem Schlussanstieg von einer rund 40 Fahrer großen Gruppe eingeholt, die sich nach einigem Seitenwind und Tempoarbeit vom Team Sky als erstes Feld etabliert hatte. Die Favoriten waren alle vorne dabei und gingen gemeinsam in die 5,8 Kilometer lange Steigung ins Gebirge Jabal al Akhdhar, das den Namen Green Mountain trägt, weil in höheren Lagen Niederschlag eine Vegetation und Landwirtschaft ermöglicht, die in der sonst dominierenden Wüste Omans nicht vorstellbar sind.

Gesink lässt bei seinem Sturm auf den Green Mountain niemandem eine Chance
Etwa vier Kilometer unterhalb des auf 1235 Metern gelegenen Ziels gab es das erste richtig harte Stück bei deftigen 13,5% Steigung. Hier musste Matthew Goss (HTC-Columbia) abreißen lassen, von dem aber ohnehin nicht erwarten durfte, das Rote Trikot verteidigen zu können. Alexandre Vinokourov (Astana) war als einer der größten Favoriten gestartet und zeichnete für die erste Attacke verantwortlich. Der Kasache konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. Es folgte ein etwas leichterer Kilometer, auf dem es Edvald Boasson Hagen (Team Sky) mit Hilfe von Juan Antonio Flecha gelang, Kontakt zur dann rund zehn Fahrer großen ersten Gruppe herzustellen. Die letzten zweitausend Meter waren der schwerste Teil des Berges mit durchgängig 13,5% Steigung. Auf dieser Strecke bewies Robert Gesink (Rabobank) sein Können, das ihn 2010 bei der Tour de France auf den sechsten Platz brachte. Der Niederländer ließ die Konkurrenten stehen und vergrößerte seinen Vorsprung kontinuierlich. Er fuhr nicht nur für den Sieg, sondern auch im Gedenken an seinen Vater, der im vergangenen Oktober starb. Am Tag nach Gesinks Sieg beim Giro dell'Emilia stürzte sein Vater bei einem Mountainbike-Rennen schwer und erlag zwei Wochen später seinen Verletzungen. Der Fingerzeig gen Himmel bei der Zieldurchfahrt war ein Zeichen der Erleichterung nach einem schweren Winter, in dem es Gesink nicht leicht gefallen war, die richtige Motivation wiederzuerlangen.

Boasson Hagen wie im vergangenen Jahr auf Gesamtrang zwei
Auf nur zwei Kilometern hatte Gesink einen Vorsprung von 47 Sekunden zu Boasson Hagen herausgefahren, der als Zweiter überraschte. Nach einem dritten und zwei vierten Plätzen in den Sprints der vorherigen Etappen führt er nun die Punktewertung an und ist in der Gesamtwertung, dort mit 44 Sekunden Rückstand, ebenfalls Zweiter. Man merkt dem Norweger an, dass er sehr daran interessiert ist, sich für sein Pech von vor einem Jahr zu revanchieren. Damals verlor er die Oman-Rundfahrt trotz eines Sieges im Zeitfahren um 28 Sekunden gegen Fabian Cancellara - verantwortlich dafür waren 65 Sekunden, die er zwei Tage vorher verloren hatte, als in dem Moment, in dem er zu einer Pinkelpause anhielt, der Wind das Feld teilte. Den Gesamtsieg auf den 18,5 Kilometern im Kampf gegen die Uhr morgen noch zu holen wird angesichts des großen Rückstandes aber schwer. Dries Devenyns (Quick Step) ist mit 57 Sekunden der einzige weitere Fahrer, der noch weniger als eine Minute hinter Gesink liegt. Der Belgier hatte sich vor dem italienischen Meister Giovanni Visconti (Farnese Vini) und Christian Vande Velde (Garmin-Cervélo) Platz drei auf dem Green Mountain gesichert. Titelverteidiger Fabian Cancellara (Leopard Trek) wurde Elfter und geht mit einem Handicap von 1:44 Minute in seine Spezialdisziplin. Damit ist er nur der drittbeste deutschsprachige Fahrer, denn Michael Albasini (HTC-Highroad) und Patrik Sinkewitz (Farnese Vini) liegen noch vor ihm.

-> Zum Resultat

Die morgige 5. Etappe ist wie erwähnt ein 18,5 Kilometer langes Zeitfahren, das für die Entscheidung um den Gesamtsieg sorgen sollte. Für insgesamt rund 500 zu kletternde Höhenmeter sorgt der Climb of al Jissah, der zwei Mal aus dem Profil ragt.





Tour of Oman: Robert Gesink siegt auf dem Green Mountain im Gedenken an seinen toten Vater
Tour of Oman: Robert Gesink siegt auf dem Green Mountain im Gedenken an seinen toten Vater

Zum Seitenanfang von für Tour of Oman: Robert Gesink siegt auf dem Green Mountain im Gedenken an seinen toten Vater



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live