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Frauen, U23, die Sprinter und die Sixdays – am Sonntag ein volles Programm in Bremen
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14.01.2019

Frauen, U23, die Sprinter und die Sixdays – am Sonntag ein volles Programm in Bremen

Info: Sixdays: Sixdays Bremen 2019
Autor: Thorsten Schmidt (www.sixdaysinfo.de)



Der Drops ist noch lange nicht gelutscht. Nach dem Sonntagnachmittag bei den Bremer Sixdays konnte das hochfavorisierte Team Iljo Keisse / Jasper de Buyst zwar seine Führung behaupten, aber mit den zweitplatzierten Achim Burkart / Andreas Graf spüren sie ein weiteres Team in der Nullrunde im Nacken. Allerdings fehlen den Belgiern nur noch zwei Punkte bis zur nächsten Bonusrunde, die sie dann wieder allein in die Nullrunde bringen wird. Es bleibt also spannend.
Im Madison-Wettbewerb der Frauen konnten Lisa Klein und Lisa Brennauer die Weltmeisterin Kirsten Wild hinter sich lassen und die erste Etappe der Nachwuchsfahrer ging an die Dänen Anders Fynbo und Martin Mollerup. Bei den Sprintern steuert Maximilian Levy in Abwesenheit von Robert Förstemann dem Gesamtsieg entgegen.



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Auf den langen Samstag folgte der frühe Sonntag: Bereits ab 10 Uhr rollten wieder die Räder auf dem Lattenoval der Bremer ÖVB-Arena. Mein erster Weg in der Halle führte mich zu Erik Weispfennig, um mich nach dem Gesundheitszustand von Robert Förstemann zu erkundigen. Er hat das Schlüsselbein, die Schulter und zwei Rippen gebrochen, Dazu Prellungen und Abschürfungen. Ursache für den Sturz war der Reifen des Vorderrads, der sich wohl erst von der Felge gelöst hat und geplatzt ist. Und dann erzählte Erik noch eine Anekdote, die wohl typisch ist für diesen ungewöhnlichen Sportler. Noch am Samstagabend, während die letzten Wettbewerbe noch liefen, klingelte bei Erik Weispfennig das Telefon. Robert Förstemann rief aus dem Krankenhaus an und wollte sich beim Sportlichen Leiter entschuldigen, dass er durch den Sturz die Stimmung in der Halle versaut habe. Und er fügte hinzu: „Ich hatte es im Gefühl. Das wäre eine Superzeit geworden!“

Die Große Jagd mit verhaltenem Beginn und furiosem Finale

Die Große Jagd ging heute nur über 30 Minuten und glich eher einem Scratch-Rennen: langer Anlauf - kurzer Sprint. Mit dabei war wieder Moreno de Pauw, der gestern am späten Abend noch wegen Fieber und Übelkeit neutralisiert worden war.
In den ersten fünf Minuten rieben sich die Profis noch den Sand aus den Augen. Danach holten sich alle Teams ihren Rundengewinn ab. Abgehakt. Fünf Minuten vor Schluss war es dann aber vorbei mit der aktiven Erholung. Consonni/Marguet, Hester/Reinhardt und Stroetinga/De Pauw starteten eine druckvolle Attacke und die Taktik-Füchse Keisse/De Buyst trafen diesmal die falsche Entscheidung. Statt allein das Loch zuzufahren, spannten sie sich vor das Feld und hielten das Tempo hoch. Aber nicht hoch genug, so dass die drei Ausreisser acht Runden vor Schluss den Rundengewinn gutgeschrieben bekamen. Und auf der Ziellinie war Simone Consonni dann zu schnell für unseren Weltmeister-Theo.
Keisse/De Buyst behielten ihre Führung, aber aus zwei Teams in der Nullrunde waren nun vier geworden.

Hester und Reinhardt finden kein Mittel gegen die Belgier

Die Kleine Jagd ging am vierten Wettkampftag über 100 Runden. Das klingt nach viel, summiert sich aber auf der kurzen Bremer Bahn allerdings nur auf 16 Kilometer. Viele Rundengewinne waren also nicht zu erwarten. Spannend wurde es dennoch nach der Hälfte der Distanz.
Marc Hester hatte den passenden Moment abgewartet, als sich die Belgier am Ende des Feldes befanden. Er fuhr in der Kurve ganz nach oben an die Balustrade und nahm den optimalen Schwung mit in eine Attacke des Willens. Innerhalb von Sekunden hatte er schon fast eine halbe Runde Vorsprung herausgefahren. Ein Rundengewinn hätte Hester/Reinhardt in der Gesamtwertung zu diesem Zeitpunkt in Führung gebracht. Doch der Konter der Belgier ließ nicht lange auf sich warten. Sie fuhren hinterher und konnten Hester/Reinhardt einholen. Gemeinsam sicherten sie sich den Rundengewinn. Aber dann fuhr Iljo Keisse sofort am Feld vorbei und startete eine erneute Attacke. Die erste Doublette bei den diesjährigen Sixdays. Schmerzhafter kann man dem Konkurrenten den Zahn nicht ziehen. Und die Hallensprecher fütterten wieder das Phrasenschwein mit dem ständig wiederholten Satz: „Das war eine Demonstration der Stärke!“
Nach dem vierten Tag liegen Hester/Reinhardt mit einer Runde Rückstand auf Platz vier und haben von den vier Spitzenteams die wenigsten Punkte auf dem Konto. An allen Tagen haben die beiden im schwarzen Trikot viel versucht und wenig erreicht. Vielleicht fiel mit der Doublette schon eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg. Denn Keisse/De Buyst fehlen nur noch zwei Punkte bis zur zweiten Bonusrunde und der alleinigen Führung. Nach derzeitigem Stand werden Hester/Reinhardt kämpfen müssen, um wenigstens noch einen Seitenplatz auf dem Podium zu erreichen.

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Zweikampf bei den Sprintern

Durch den Ausfall von Robert Förstemann hat die Spannung bei den Sprintern gelitten. Zumal Julian Kühn und die beiden Engländer Ali Fielding und Jonathan Mitchell mit den deutschen Top-Sprintern nicht mithalten können. So bleibt ein Zweikampf zwischen Maximilian Levy und Elias Edbauer. Doch auch wenn der Youngster den Routinier immer mal ein bisschen ärgern kann, so dürfte Levy der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen sein.

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Die beiden Lisas halten die Weltmeisterin in Schach

Das Omnium am Samstag hatte die Weltmeisterin Kirsten Wild souverän für sich entscheiden können. Im Madison am Sonntag gelang Lisa Brennauer und Lisa Klein die Revanche. Auf den dritten Platz kamen Lin Teutenberg/Franziska Brausse. Diese drei Teams kontrollierten das Rennen. Die Entscheidung fiel etwa nach der Hälfte: Brennauer/Klein attackierten. Teutenberg/ Brausse versuchten das Loch wieder zuzufahren. Doch das misslang, so dass Wild/van den Amber das deutsche Paar wieder einsammeln konnte. In den Punktesprints ließ Kirsten Wild nichts anbrennen, aber die Runde Rückstand konnte sie nicht mehr aufholen.

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Nachwuchsrennen vor vollen Rängen

Der UIV-Cup läuft in diesem Jahr über 3 Etappen. Zusätzlich sind aber noch Derny-Rennen und ein Punktefahren zu absolvieren. Im Sinne der Ausbildung eine sehr sinnvolle Idee. Die erste Madison-Etappe der Nachwuchsfahrer endete mit einem knappen Sieg der beiden Dänen Anders Fynbo und Martin Mollerup vor den Italienern Filippo Ferronato und Matteo Donega. Sieben Teams blieben in der Nullrunde, so dass es noch keinerlei Vorentscheidungen gab.

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Zusätzlich zum U23-Wettbewerb gehen auch die U19-Junioren auf die Bahn. In Gedenken an den im letzten Sommer verstorbenen Andreas Kappes wurde dieser Wettbewerb in „Andy-Kappes-Cup“ umbenannt. Ich finde, dass ist eine sehr schöne Würdigung für Bremens größtes Radsporttalent. Andy Kappes hat als Kind den Kindernachmittag des Bremer Sechstagerennens besucht und dabei wurde sein Interesse am Bahnradsport geweckt. In seiner aktiven Karriere konnte Kappes 24 Sechstagerennen gewinnen, davon sechs in seiner Heimatstadt.
Die jüngsten Teilnehmer fuhren zwei Madison-Wettbewerbe und in der Gesamtwertung hatten die beiden 16jährigen Niederländer Tristan Kool und Lance Huenders die Nase vorn.

Beide Wettbewerbe werden in Bremen in einer vollen Halle durchgeführt. Und zwar am Samstagnachmittag beim Kidsday und am Montagvormittag beim Tag der Schulen. Für die jungen Sportler ist das sicherlich eine zusätzlich Motivation, wenn sie von tausenden Teenagern angefeuert werden...





Lisa Brennauer und Lisa Klein gewannen den Madison-Wettbewerb der Frauen (Foto ESN Arne Mill)
Lisa Brennauer und Lisa Klein gewannen den Madison-Wettbewerb der Frauen (Foto ESN Arne Mill)

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