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Ausreißer vermasseln Sprintern den Auftakt bei Paris-Nizza - Thomas De Gendt gewinnt 1. Etappe
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06.03.2011

Ausreißer vermasseln Sprintern den Auftakt bei Paris-Nizza - Thomas De Gendt gewinnt 1. Etappe

Info: PARIS - NICE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Houdan, 06.03.2011 - Zum ersten Mal seit 15 Jahren begann die Fernfahrt Paris-Nizza nicht mit einem Prolog. Darüber ärgerten sich nicht nur die Zeitfahrspezialisten, auch die Sprinter waren am Ende nicht froh. Denn ihre Teams kalkulierten die Verfolgung eines Ausreißertrios zu knapp. Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) und Jérémy Roy (FDJ) retteten sich gerade noch zum Sieg beziehungsweise Rang zwei, während Jens Voigt (Leopard Trek) noch von den ersten Sprintern überholt wurde und auf Platz sechs kam. Paris-Nizza 2011 beginnt also mit einer Überraschung und einem Belgier im Gelben Trikot.


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Gaudin ergattert das Bergtrikot für mindestens zwei Tage
In Houdan, ungefähr eine Stunde westlich von Paris, begann die 69. "Fahrt zur Sonne", wobei diese schon hier im Norden Frankreichs schien. 154,5 Kilometer waren zurückzulegen, zunächst in einer größeren, dann in drei 24 Kilometer langen Runden um die Stadt herum. Die 176 Fahrer starteten das Rennen ungewöhnlich langsam, in der ersten Stunde wurden nur 31,6 Kilometer zurückgelegt. Auch attackieren wollte zunächst niemand, erst nach 15 Kilometern setzten sich mit Damien Gaudin (Europcar) und Gorka Izagirre (Euskaltel) zwei Fahrer ab. Sonst hatte niemand Interesse, auch wenn für Ausreißer zwei Tage Bergtrikot zu gewinnen waren. Die kleine Côte de Septeuil bei Kilometer 24,5 war nämlich die einzige Bergwertung der ersten beiden Tage. Im französisch-baskischen Duell um das maillot à pois setzte sich Gaudin durch. Der Vorsprung des Duos erlebte drastische Schwankungen: Nicht weit nach der Bergwertung war er auf 8:15 Minuten angestiegen, ehe HTC-Highroad erwachte und das Feld auf unter drei Minuten heranbrachte, noch bevor man wieder in Houdan einfuhr. Dort gab es dann noch einen Sprint, bevor es auf die drei Mal zu fahrende Runde ging, auch hier lag Gaudin vor Izagirre. Die dritten Plätze aus dem Feld gingen an die Feillu-Brüder. Brice (Leopard Trek) zeigte sich bei der Berg-, Romain (Vacansoleil-DCM) bei der Sprintwertung.

Voigt, Roy und De Gendt auf mit kämpferischer Topleistung
Nach drei Rennstunden lag der Schnitt mit 35,3 km/h immer noch weit unter den Kalkulationen der Marschtabelle, aber das Rennen wurde nun schneller. Das führte dazu, dass schon 40 Kilometer vor dem Ende die Flucht des Duos Gaudin/Izagirre endete. Natürlich gab es sofort eine neue Attacke, für die Jérémy Roy (FDJ) verantwortlich zeichnete, der dieses Jahr schon mehrfach mit seiner Angriffslust in Erscheinung trat und dadurch den Sieg beim GP la Marseillaise erreicht hatte. Zwei Mitstreiter bekam der Franzose zur Seite, den Belgier Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) und Jens Voigt (Leopard Trek), der auch mit 39 Jahren voller Power ist wie eh und je. Sie hatten fast eine Minute Vorsprung, als das Feld urplötzlich auf der Windkante zerriss und ein gewisses Maß an Panik aufkam, weil Astana versuchte, zurückgefallene Fahrer wie Levi Leipheimer (RadioShack), Ryder Hesjedal (Garmin-Cervélo) oder David Moncoutié (Cofidis) abzuhängen. Diese Situation entspannte sich aber wieder und das Hauptfeld war am Ende fast vollzählig. Zu den wenigen, die nicht zurückkamen, zählte der zuletzt genannte Franzose. Der Rückstand auf die drei Fahrer an der Spitze betrug zehn Kilometer vor dem Ziel immer noch 35 Sekunden - und Voigt, Roy und De Gendt kämpften wie die Löwen gegen die Verfolger, bei denen Movistar die meiste Arbeit verrichtete.

Feld um wenige Meter geschlagen, De Gendt der Held des Tages
Ein Vorteil der Abschaffung des Funkverkehrs soll sein, dass es dem Peloton schwerer gemacht wird, auf den Punkt genau getimt Ausreißer einzuholen. Da Paris-Nizza zur World Tour gehört, darf hier zwar noch mit dem Knopf im Ohr gefahren werden, das half heute aber auch nichts. Zu stark war die Dreiergruppe, die sich bis auf die Zielgerade vorne hielt und sich dort mit letzten Kräften gegen das heransprintende Feld zur Wehr setzte. Voigt gelang das nicht ganz, er wurde noch von Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo), Peter Sagan (Liquigas) und Gregory Henderson (Team Sky) überholt, aber die anderen beiden kamen mit wenigen Metern Vorsprung durch. Der Abstand war am Ende so gering, dass keine Zeitdifferenzen mehr gewertet wurden. Roy, der wie Voigt schon einmal eine Etappe bei Paris-Nizza gewonnen hatte, konnte am Ende mit Platz zwei noch zufrieden sein, denn De Gendt war klar der Stärkste im Zielspurt. Der 24-jährige Belgier, der von Topsport Vlaanderen zu Vacansoleil gekommen ist, räumte groß ab. Durch den Etappensieg und den Gewinn des zweiten Zwischensprints liegt er in der Gesamtwertung klar in Führung und auch im Nachwuchs- und Punkteklassement vorne. Gut möglich, dass er das Gelbe Trikot morgen wird verteidigen können.

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Die 199 Kilometer lange 2. Etappe von Montfort l’Amaury nach Amilly weist keine einzige größere Steigung auf, so dass wie erwähnt auch keine Bergwertung ausgeschrieben ist. Die Sprinterteams haben die Chance, die heutige knappe Niederlage wettzumachen.





Thomas De Gendt gewinnt die 1. Etappe von Paris-Nizza wenige Meter vor dem Hauptfeld (Foto: www.letour.fr)
Thomas De Gendt gewinnt die 1. Etappe von Paris-Nizza wenige Meter vor dem Hauptfeld (Foto: www.letour.fr)

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