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LiVE-Radsport erinnert ... an Richie Portes meist vergebliche Jagd nach dem Tour-Down-Under-Gesamtsieg
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19.01.2019

LiVE-Radsport erinnert ... an Richie Portes meist vergebliche Jagd nach dem Tour-Down-Under-Gesamtsieg

Info: Weitere Beiträge aus der Reihe LiVE-Radsport erinnert ...
Autor: Felix Griep (Werfel)



19.01.2019 – The same procedure as every year. Wie „Dinner for One“ an Silvester, so ist wenige Wochen später ein Sieg Richie Portes am Willunga Hill längst Tradition. Fünfmal in Folge hat der Australier nun bereits die Königsetappe der Tour Down Under für sich entschieden, doch nur ein einziges Mal reichte es zum Gesamtsieg. In diesem Jahr müsste Porte bei der Hügelankunft, die erstmals nicht am letzten, sondern vorletzten Tag stattfindet, 26 Sekunden auf Patrick Bevin und 19 Sekunden auf Daryl Impey gutmachen. LiVE-Radsport blickt zurück auf die TDU-Entscheidungen seit dem Jahr 2014.


Die heutige 5. Etappe der Tour Down Under:
Hitzkopf Ewan verliert seinen Sieg an Philipsen – Bevin und Impey sammeln Boni


2014: Es reicht noch nicht einmal zum Podium

Ausgangssituation:

Cadel Evans hatte mit einem Sieg auf der 3. Etappe das Leadertrikot an sich gerissen. Bei der Ankunft in Campbelltown nach dem Anstieg über die Corkscrew Road hatte er seinen Verfolgern um Porte 15 Sekunden abgenommen. In der Gesamtwertung lag Porte wegen Zeitgutschriften und eines kleineren Zeitverlustes durch ein Loch im Peloton auf der 1. Etappe sogar 33 Sekunden hinter Evans und 26 Sekunden hinter dem Zweitplatzierten Simon Gerrans, der jene 1. Etappe gewonnen hatte.

Willunga Hill & Endstand:

Am 25. Januar 2014 fuhr Porte überlegen seinen ersten Sieg am Willunga Hill ein, kam 10 Sekunden vor seinen ersten Verfolgern Diego Ulissi und Simon Gerrans im Ziel an. Evans wurde mit 14 Sekunden Rückstand Vierter und verlor seine Führung – allerdings nicht an Porte. Gerrans schob sich durch die Zeitgutschrift für seinen dritten Etappenplatz nämlich 1 Sekunde vor Evans. Porte fehlten letztlich noch 10 Sekunden zum Sieg und sogar 5 Sekunden zum Podium, so dass er hinter Diego Ulissi nur Gesamtvierter wurde.



2015: Dennis behält zwei Sekunden Vorsprung

Ausgangssituation:

Bei einer kleinen Hügelankunft in Paracombe hatte Rohan Dennis auf der 3. Etappe die Führung erobert. Porte verlor an diesem Tag als Sechster 5 Sekunden plus 10 weitere, die Dennis als Bonus für den Etappensieg bekam. So ging Porte als Gesamtfünfter also mit einem Rückstand von 15 Sekunden in die Willunga-Hill-Etappe.

Willunga Hill & Endstand:

Am Schlussanstieg konnte Dennis noch bis etwa zur Flamme Rouge mithalten, bis er dann doch abreißen lassen musste. Auf dem letzten Kilometer konnte Porte ihm 9 Sekunden abnehmen sowie 4 weitere Sekunden durch den Unterschied an Zeitgutschriften für Platz eins und zwei. Es fehlten damit aber noch immer 2 Sekunden und Porte musste sich mit Gesamtrang zwei hinter Dennis abfinden.



2016: Gerrans ist wieder nicht einzuholen

Ausgangssituation:

Simon Gerrans, der auf der 2. Etappe schon an den Zwischensprints Gutschriften gesammelt hatte, verschaffte sich durch Siege auf der 3. Etappe in Campbelltown (wieder über die Corkscrew Road) und der 4. Etappe in Victor Harbor einen erheblichen Vorsprung, führte 14 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Jay McCarthy. Porte lag gar nur auf Platz zehn und hatte satte 36 Sekunden Rückstand, wovon 8 aus der 4. Etappe stammten, die er zu weit hinten im Feld beendet hatte.

Willunga Hill & Endstand:

Am Willunga Hill dominierte Porte zum dritten Mal in Folge, holte sich diesmal den Sieg 6 Sekunden vor Sergio Henao und 9 Sekunden vor Michael Woods. Nach 17 Sekunden folgte eine größere Gruppe, in der sich auch Gerrans befand, der damit inklusive Gutschriften 27 Sekunden verloren hatte. Porte rutschte daher nur auf Rang zwei der Gesamtwertung vor, weil Gerrans noch immer 9 Sekunden Vorsprung blieben.


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2017: Endlich klappt es mit Gesamtsieg

Ausgangssituation:

Bei der Hügelankunft in Paracombe, wo Porte 2015 Zeit verloren hatte, die er später nicht mehr aufholen konnte, legte er diesmal den Grundstein für seinen ersten und bisher auch einzigen TDU-Gesamtsieg. 16 bis 19 Sekunden zzgl. Bonifikationen nahm er den hinter ihm folgenden Gruppen ab, die keine Chance gegen ihn hatten. 20 bzw. 22 Sekunden Vorsprung auf seine ersten Verfolger Gorka Izagirre und Esteban Chaves nahm Porte mit auf die Königsetappe.

Willunga Hill & Endstand:

In absoluter Topform präsentierte Porte sich dann auch am Willunga Hill, wo er so deutlich wie noch nie zuvor gewann: Er attackierte früher als sonst und hatte an der Flamme Rouge schon 15 Sekunden, im Ziel dann gar 20 Sekunden Vorsprung auf die nächsten Fahrer. In der Gesamtwertung thronte er schlussendlich 48 Sekunden über dem Zweitplatzierten Chaves.



2018: Die knappste aller Niederlagen

Ausgangssituation:

Nach vier Sprintankünften befindet sich das Leadertrikot auf den Schultern von Peter Sagan, doch der 2 Sekunden hinter ihm liegende Daryl Impey sollte der Mann sein, den es zu schlagen galt. Als Zweitplatzierter auf der 2. sowie 4. Etappe hatte Impey sich durch Zeitgutschriften gegenüber Porte einen Vorsprung von 12 Sekunden verschafft.

Willunga Hill & Endstand:

1500 Meter vor dem Ziel schüttelte Porte mit seiner Attacke den Hauptkonkurrenten Impey ab und holte sich unangefochten Sieg Nummer fünf am Willunga Hill. Impey aber kämpfte sich vorbei an Jay McCarthy, der bis zur Flamme Rouge bei Porte gewesen war, auf den zweiten Platz und traf mit nur 8 Sekunden Rückstand im Ziel ein – das bedeutete inklusive Zeitgutschriften Gleichstand! Die Entscheidung um den Gesamtsieg fiel daher durch die Summe der Etappenplatzierungen – ein Kriterium, das Impey mit 74 zu 192 deutlich gewann.



2019: Großes Polster für Bevin und Impey

Ausgangssituation:

Auch in diesem Jahr blieb Porte auf den leichteren Etappen recht unauffällig, kam aber immerhin stets zeitgleich mit dem Sieger ins Ziel, so dass sich Rückstände auf andere Fahrer nur durch Zeitgutschriften ergeben haben. Als aktueller 16. der Gesamtwertung liegt Porte 26 Sekunden hinter dem Führenden Patrick Bevin, 19 Sekunden hinter Daryl Impey und 10 Sekunden hinter Luis León Sanchez. Alle anderen Fahrer sind entweder zeitgleich mit Porte oder haben bereits Rückstand auf ihn.
Ausblick:

19 Sekunden Rückstand auf Impey sind 7 Sekunden mehr als im vorigen Jahr. Und da die Summe der Etappenplatzierungen wieder klar für Impey spricht (aktuell 45 zu 206), müsste Porte – einen eigenen Sieg vorausgesetzt – am Willunga Hill mindestens 16 Sekunden Abstand herausfahren, sollte Impey wieder Zweiter werden. Falls Impey ohne Bonus bleiben sollte, bräuchte Porte ihm neben seiner eigenen Zeitgutschrift „nur“ noch 10 Sekunden abnehmen.

Bevin ist die große Unbekannte, hat aber 2016 am Willunga Hill schon einmal einen achtbaren zehnten Platz erreicht. Damals verlor er 17 Sekunden auf Porte, was diesmal bedeuten würde, dass sich Porte mit Etappensiegbonus genau 1 Sekunde vor ihn schieben würde, sofern Bevin ohne Bonus bliebe. Bei einem etwaigen Gleichstand hätte auch Bevin mit einer bisherigen Platzierungssumme von 75 gegenüber Porte die Nase vorn.

Und Sanchez? Seine beste Willunga-Hill-Leistung in der Porte-Ära lieferte der Spanier 2018 ab, als er als 22. einen Rückstand von 19 Sekunden verzeichnete. In den vorherigen Jahren waren für ihn zwar ähnliche Platzierungen herausgesprungen, sein Rückstand lag aber immer deutlich über einer halben Minute. Seine Etappenplatzierungen addieren sich bisher zu einer Summe von 53.





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