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Die Berge der Woche: Cauberg, Schavei, Kartepe & ein Rückblick auf die Genting Highlands
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15.04.2019

Die Berge der Woche: Cauberg, Schavei, Kartepe & ein Rückblick auf die Genting Highlands

Info: AMSTEL GOLD RACE | AGR LADIES EDITION | De Brabantse Pijl | TOUR OF TURKEY
Autor: Felix Griep (Werfel) / „Tines Memories“ von Christine Kroth



15.04.2019 – Die Zeit der Kopfsteinpflaster-Rennen ist vorüber, doch trotzdem stehen in den nächsten Tagen und Wochen noch einige interessante Klassiker bevor. So steigt am Sonntag das Amstel Gold Race, dessen bekanntester Berg in unserer Vorschau die größte Aufmerksamkeit genießt. Wir schauen aber auch auf den extrem hügeligen und stark besetzten Brabantse Pijl und auf die neue große Bergankunft der Türkei-Rundfahrt. Abschließend werfen wir dann auch noch einmal einen Blick zurück in die vorige Woche ...


Alle Beiträge aus der Rubrik Berge der Woche


Das Highlight der Woche:
Cauberg (1200 m à 5,8%)
Sonntag, 21.04. | AMSTEL GOLD RACE & AMSTEL GOLD RACE LADIES EDITION

Das Amstel Gold Race war einst ein durchaus sprinterfreundliches Rennen, was die Siege der Deutschen Olaf Ludwig (1992) und Erik Zabel (2000) belegen, die das Rennen in Sprints von 50 respektive 15 Mann für sich entschieden. Trotzdem gab es auch regelmäßig Ausreißersiege wie beispielsweise durch die Schweizer Rolf Järmann (1993, 1998) und Mauro Gianetti (1995). Im Jahr 2003 veränderte sich der Charakter des bedeutendsten niederländischen Eintagesrennens, als das Ziel von Maastricht nach Valkenburg verlegt wurde und das Rennen fortan auf dem Cauberg endete. Nachdem bei der Weltmeisterschaft 2012 die Ziellinie circa zwei Kilometer hinter die Kuppe des Caubergs verlegt worden war, übernahm das Amstel Gold Race ebenfalls diese neue Zielankunft, bevor der Kurs im Jahr 2017 komplett umgekrempelt wurde.

Seitdem ist der Bemelerberg (900 m à 5%) sieben Kilometer vor dem Ziel der letzte Anstieg des Rennens, das trotzdem noch immer so selektiv ist, dass in den vergangenen beiden Jahren zum Schluss jeweils nur noch zwei bzw. drei Fahrer um den Sieg sprinteten. Und auch der Cauberg spielt weiterhin eine zentrale Rolle, wird von den Männern im Rennverlauf dreimal erklommen: zum ersten Mal nach 55 Kilometern, dann wieder nach 178 Kilometern (87,7 vor dem Ziel) und zuletzt noch einmal 18,7 Kilometer vor Schluss. Im 2017 neu aufgelegten Rennen der Frauen ist der Cauberg hingegen der unbestrittene Fixpunkt, denn da ist er insgesamt viermal zu bewältigen und steht letztmals 2,6 Kilometer vor dem Ziel auf dem Programm, so wie es vor einigen Jahren auch noch bei den Männern gewesen war.

Tines Memories

Ich habe den Berg mehrfach „erklommen“. Aber immer zu Fuß und auch nur einmal während eines Radrennens. Und das war nicht mal das Amstel Gold Race, sondern 2011 die Eneco Tour (wie sie damals noch hieß).

Wer Valkenburg, dieses beschauliche Städtchen in Limburg, besucht, kommt um den Cauberg nicht herum. Parkplätze in der Stadt sind rar und die beste Gelegenheit sein Auto abzustellen befindet sich auf dem Cauberg bei der Therme. So nimmt man also erst den „Abstieg“ in Angriff, um sich dann, nach einer ausführlichen Shoppingtour durch die malerischen Gassen und nach ein oder zwei „lecker Biercken“ zurück zum Wagen zu machen. Und dann wird einem erst bewusst was es bedeutet, den Cauberg zu erklimmen.

 


Radrennen der Woche 15.04.2019 - 21.04.2019


Schavei (700 m à 6,2%)
Mittwoch, 17.04. | De Brabantse Pijl

Das Amstel Gold Race und die anderen großen Ardennen-Klassiker der WorldTour werfen ihren Schatten voraus, doch mit seinen insgesamt 31 Anstiegen ist auch der Pfeil von Brabant ein höchst interessantes Rennen. Das ständige Auf und Ab endet nur 200 Meter nach Schavei, der letzten Steigung des Rennens. Wenn nicht gerade ein Fahrer wie Tim Wellens im vorigen Jahr schon vorher eine Entscheidung erzwingt, ist Schavei häufig Schauplatz packender Bergsprints. Angesichts solch hochkarätiger Teilnehmer wie Sonny Colbrelli, Michael Matthews, Mathieu van der Poel und nach seinem vorzeitigen Ausscheiden im Baskenland auch Julian Alaphilippe kann man sich ein solches Szenario eigentlich nur wünschen.

Kartepe (ca. 16 km à 7%)
Samstag, 20.04. | Tour of Turkey, Etappe 5

Im Jahr 2012 hatte es erstmals in der Geschichte der Türkei-Rundfahrt eine Bergankunft gegeben, gewonnen vom überragenden, aber wie sich später herausstellte mit EPO gedopten Ukrainer Ivaïlo Gabrovski. Die rund 10 km lange Ankunft auf dem 1850 Meter hohen Göğübeli-Pass, die auf den letzten 3 km fast durchgehend zweistellige Steigungsprozente aufwies, wurde letztmals 2016 gefahren, in den folgenden Jahren war Selçuk (5,7 km à 7,2%) dann die einzige Bergankunft der Rundfahrt. In diesem Jahr gibt es weder Göğübeli noch Selçuk, dafür aber kurze ansteigende Finals auf der 2. Etappe und der 4. Etappe sowie die Bergankunft auf der Königsetappe am Kartepe - ein Name, der sich auf Deutsch mit Schneehügel übersetzen lässt. Der Anstieg ist über weite Strecken deutlich schwerer als sein Durchschnittswert, denn die ersten 12 km steigen sogar bei gut 9% an. Dafür sind auf den letzten 4 km dann aber nur noch circa 100 Höhenmeter zu bewältigen. Kletterspezialisten, die sich eher nicht durch Sprintstärke auszeichnen, sind also gezwungen, ihre endschnelleren Gegner schon frühzeitig abzuhängen.

Genting Highlands
Dienstag, 09.04. | Le Tour de Langkawi - Etappe 4

In der vorigen Woche hatten wir „Die Berge der Woche“ aus Zeitgründen leider ausfallen lassen müssen, wollen mit einem Rückblick auf den größten Berg der Vorwoche aber an dieser Stelle ein wenig Wiedergutmachung leisten. Die Tour de Langkawi kehrte vorigen Dienstag nämlich zurück in die Genting Highlands, wo eine Autostunde entfernt von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur zahlreiche riesige Hotels, Casinos und Freizeitparks zu finden sind. 2015 verhinderten Wetterschäden und in den folgenden Jahren umfangreiche Straßenarbeiten, dass die Tour de Langkawi in die Genting Highlands fahren konnte. Ansonsten hatte die Bergankunft dort seit der Erstaustragung der Rundfahrt anno 1996 stets fest zum Rennprogramm gezählt, war nur ein einziges Mal 2008 wegen der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr ausgesetzt worden.

Bis einschließlich 2014 hatte es also 18 Ankünfte in den Genting Highlands gegeben, bei denen 11x der spätere Gesamtsieger triumphierte. 8x war der Etappensieger kolumbianischer Nationalität; aus diesem Land kommen mit José Serpa (2006, 2007, 2009, 2012) und Hernan Dario Muñoz (2002, 2003) auch die einzigen Mehrfachsieger. Vorerst letzter Genting-Highlands-Sieger war 2014 der Iraner Mirsamad Pourseyedi gewesen. In diesem Jahr war es nun der Australier Benjamin Dyball, der den 20 km langen Anstieg als Erster beendete und sich vier Tage später auch als Gesamtsieger feiern lassen durfte. Er hatte sich zwei Kilometer vor Schluss seiner letzten beiden Kontrahenten, Hernan Aguirre und Vadim Pronskiy, entledigt und fuhr auf seinen ersten Verfolger noch 23 Sekunden Vorsprung heraus





Cauberg – beliebtes Ziel für Hobbyradler
Cauberg – beliebtes Ziel für Hobbyradler

Cauberg – hier im Rennen bei der Eneco Tour 2011
Cauberg – hier im Rennen bei der Eneco Tour 2011

Cauberg – das Profil des bekanntesten Bergs der Niederlande
Cauberg – das Profil des bekanntesten Bergs der Niederlande

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