<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Flèche Wallonne
Der neue König der Mur de Huy: Julian Alaphilippe gewinnt zum zweiten Mal La Flèche Wallonne
Suchen Flèche Wallonne Forum  Flèche Wallonne Forum  Flèche Wallonne
24.04.2019

Der neue König der Mur de Huy: Julian Alaphilippe gewinnt zum zweiten Mal La Flèche Wallonne

Info: LA FLÈCHE WALLONNE 2019 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Huy, 24.04.2019 – Bei Brabantse Pijl und Amstel Gold Race hatte Julian Alaphilippe wie gewohnt zu den stärksten Fahrern gehört, sich aber geärgert, dass es nur zu den Plätzen zwei und vier gereicht hatte. Beim Wallonischen Pfeil ist dem Franzosen nun aber die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs gelungen. In souveräner Manier setzte er sich im Endspurt gegen Jakob Fuglsang durch, während der Rest der Konkurrenten einige Sekunden Rückstand hatte. Maximilian Schachmann und Patrick Konrad bestätigten ihre zuletzt starke Form mit den Plätzen fünf und sieben, wohingegen Flèche-Rekordsieger Alejandro Valverde als Elfter weit hinter den Erwartungen blieb.


Das Profil von La Flèche Wallonne

Alaphilippe kontert Fuglsangs Angriff an der Mur
Die 83. Austragung von La Flèche Wallonne entschied sich wie gewohnt im letzten Anstieg auf die 1300 Meter lange Mur de Huy, zu dessen Beginn das Hauptfeld schon nur noch aus etwa 30 Fahrern bestand. Als die Straße auf dem letzten Kilometer richtig steil wurde, fand sich zunächst Michal Kwiatkowski (Sky) in der ersten Position, ehe Jakob Fuglsang (Astana) einen Angriff wagte. Als sich der Däne langsam, aber sicher vom Feld entfernte, sah sich Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) zu einer Reaktion gezwungen und fuhr mit scheinbarer Leichtigkeit zu Fuglsang hin. Schon 250 Meter vor dem Ende war abzusehen, das sich der Sieg nur noch zwischen diesen beiden Fahrern entscheiden würde, die drei Tage zuvor beim beim Amstel Gold Race bis kurz vor dem Ziel gemeinsam an der Spitze gelegen hatten. Kurz vor der 100-Meter-Marke wich Alaphilippe vom Hinterrad seines letzten Gegners und entschied das Rennen mit seiner Sprintstärke zum zweiten Mal in Folge für sich. Etwas, das vor ihm selbst und dem Serienseiger Alejandro Valverde (Movistar) mehr als zwei Jahrzehnte lang niemandem gelungen war.

Anfangs fünf Ausreißer und später acht Verfolger
Alaphilippes Mannschaft war schon in der frühen Phase des 195,5 Kilometer lange Rennens seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hatte eingegriffen, als der Vorsprung einer fünfköpfigen Ausreißergruppe fast sechs Minuten erreicht hatte. Neue Bewegung kam aber erst ins Renngeschehen, als man den Rundkurs mit den Anstiegen Côte d’Ereffe (2,1 km à 5,0%), Côte de Cherave (1,3 km à 8,1%) und Mur de Huy (1,3 km à 9,6%) erreichte. Für die Ausreißer Kenneth Van Rooy (Sport Vlaanderen-Balkoise) und Tom Wirgten (Wallonie Bruxelles) war schon die erste Runde zu anspruchsvoll, so dass bei der ersten Zielpassage auf der Mur, 58 Kilometer vor Rennende, nur noch Joey Rosskopf (CCC), Robin Carpenter (Rally UHC) und Koen Bouwman (Jumbo-Visma) an der Spitze lagen. Zwei Minuten hinter ihnen folgten Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe), Pierre-Luc Périchon (Cofidis) und Damiano Caruso (Bahrain-Merida), die sich ihrerseits eine Minute vom Feld abgesetzt hatten. Diese Verfolgergruppe wuchs auf der zweiten Runde weiter an und umfasste dann auch Tom-Jelte Slagter (Dimension Data), Nathan Haas (Katusha Alpecin), Tomasz Marczynski (Lotto Soudal), Michael Gogl (Trek-Segafredo) und Gorka Izagirre (Astana).

Wir arbeiten unentgeltlich in unserer Freizeit für LiVE-Radsport. Dir gefällt unsere Seite? Dann würden wir uns über eine kleine Spende sehr freuen. Vielen Dank!

Große, stark besetzte Gruppe existiert nicht lange
Doch als man erneut die Mur de Huy hinaufkletterte, lief fast alles wieder zusammen. Nur Rosskopf kam noch wenige Sekunden vor dem Hauptfeld oben an, aus dem sich aber schon wieder Fahrer absetzen wollten. Weitere Angriffe folgten und so entstand auf der letzten Runde schnell eine große Gruppe mit 21 Fahrern, deren Besetzung sich sehen lassen konnte: Neben Maximilian Schachmann (Bora-Hansgrohe) und seinen Teamkollegen Davide Formolo und Jay McCarthy waren unter anderem auch Bjorg Lambrecht und Tim Wellens (beide Lotto Soudal), Sergio Henao und Diego Ulissi (beide UAE Emirates), Gorka Izagirre und Luis Leon Sanchez (beide Astana), Wout Poels (Sky), Rudy Molard (Groupama-FDJ) und Dylan Teuns (Bahrain-Merida) dabei. Aber es fehlten zwei ganz wichtige Männer: Vorjahressieger Alaphilippe und Valverde, der dieses Rennen vor dem Franzosen viermal in Folge gewonnen hatte. Durch die Arbeit ihrer Mannschaften wurde die große Gruppe schon 23 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Nach einer Weile durchbrach erneut Marczynski die Ruhe und wenig später nahm Matej Mohoric (Bahrain Merida) seine Verfolgung auf.

Bora-Hansgrohe und Lotto Soudal zweimal in den Top10
Als Mohoric nach einer Weile neun Kilometer vor Schluss zu Marczynski aufschloss, hatten sie 15 Sekunden Vorsprung auf das Feld, das sie in der Côte de Cherave aber problemlos wieder einholen konnte. An der letzten Steigung vor dem Finale an der Mur de Huy wollte sich niemand mit Alaphilippe und dessen Teamkollegen Enric Mas, die das Tempo vorgaben, anlegen, und auch danach gab es keine weiteren Attacken mehr. Im Bergsprint triumphierte dann wie bereits geschildert Alaphilippe im Zweikampf mit Fuglsang – Saisonsieg Nummer 9 für ihn, Nummer 25 für Deceuninck. Sechs Sekunden lagen sie am Ende vor Diego Ulissi (UAE Emirates), der mit noch einmal zwei Sekunden Abstand zu den nächsten Fahrern Dritter wurde. Bora-Hansgrohe hatte sich kurz vor dem Schlussanstieg noch in eine gute Position gebracht, konnte aber kein Wörtchen um den Sieg mitreden. Deutschlands mit bisher fünf Saisonsiegen erfolgreichster Fahrer Schachmann und sein österreichischer Teamkollege Patrick Konrad konnten als Fünfter und Siebter dennoch achtbare Ergebnisse erzielen. Außer Bora brachte sonst nur Lotto Soudal mit dem Vierten Lambrecht und dem Neunten Jelle Vanendert zwei Mann in die Top10, die vom einstigen „König der Mur“ Valverde knapp verpasste wurden.

-> Zum Resultat

Für Alaphilippe, Fuglsang und Co. steht als nächstes Rennen am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich auf dem Programm. Das vierte Monument der Saison endet in diesem Jahr nicht mehr ins Ans; der letzte Anstieg ist diesmal die Côte de la Roche-aux-Faucons 15 Kilometer vor dem Ziel.

Video der Zielankunft






Zum zweiten Mal Sieger auf der Mur de Huy: Julian Alaphilippe, hier bei Il Lombardia 2017 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)
Zum zweiten Mal Sieger auf der Mur de Huy: Julian Alaphilippe, hier bei Il Lombardia 2017 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)

Zum Seitenanfang von für Der neue König der Mur de Huy: Julian Alaphilippe gewinnt zum zweiten Mal La Flèche Wallonne



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live