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Stefan Küng liebt den Regen – dritter Ausreißersieg in fünf Jahren bei der Tour de Romandie
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02.05.2019

Stefan Küng liebt den Regen – dritter Ausreißersieg in fünf Jahren bei der Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Morges, 02.05.2019 – Auf der 2. Etappe war eigentlich mit einem Massensprint gerechnet worden, es war die einzige Chance für die Sprinter bei dieser Rundfahrt, doch „King Küng“ machte Sam Bennett, Elia Viviani und Co. einen Strich durch die Rechnung. Der in diesem Jahr für seinen neuen Rennstall Groupama-FDJ schon beim Zeitfahren in der Algarve erfolgreiche Stefan Küng feierte an einem Regentag wie schon vor zwei und vor vier Jahren einen Sieg als schlicht und einfach uneinholbarer Ausreißer und stellte sicher, dass es keine zweite Tour de Romandie in Folge ohne Schweizer Etappensieg gibt.

 
Profil und Karte der 2. Etappe der Tour de Romandie

Dauerregen – das ist „Küng-Wetter“
Die Ausreißergruppe für die 2. Etappe der Tour de Romandie war schon nach wenigen Kilometern gefunden, neben Gediminas Bagdonas (AG2R La Mondiale), Jorge Arcas (Movistar), Nathan Brown (Education First) und Frederik Backaert (Wanty-Gobert) waren auch zwei Schweizer dabei: Claudio Imhof im Trikot der Nationalmannschaft und Stefan Küng (Groupama-FDJ), der sich als einer von wohl nur sehr wenigen Fahrern freute, dass es an diesem Tag, den er schon im Vorfeld für sich ausgesucht hatte, regnete. Denn auch seine Etappensiege 2015 in Fribourg und 2017 in Bulle hatte er als Ausreißer im Regen herausgefahren. Der Vorsprung des Sextetts pendelte sich zwischen drei und vier Minuten ein und veränderte sich auch nicht, als es in der Etappenmitte über den langen, aber nicht besonderes steilen Col du Mollendruz (14,6 km à 3,5%) ging. Bei der ersten Zielpassage in Morges betrug der Abstand dann aber nur noch zweieinhalb Minuten – eigentlich ein Rückstand, der für das Peloton auf der 40 Kilometer langen Schlussrunde alles andere als unaufholbar schien.

Erst im Ziel lässt sich die Sonne blicken
Und das Feld, in dem lange Zeit vor allem Bora-Hansgrohe für seinen in dieser Saison schon sechsmal erfolgreichen Sprinter Sam Bennett arbeitete, kam tatsächlich auch weiter heran: nur noch 1:50 Minute betrug der Rückstand keine zehn Kilometer nach der Zieldurchfahrt an der Bergwertung in Reverolle (1,7 km à 5,8%), wo Küng mit einer Tempoverschärfung die Spitzengruppe halbierte. Nur Backaert und Bagdonas hatten noch mit ihm mithalten können, aber Zeitfahrspezialist Küng fühlte sich alleine stärker als im Verbund mit anderen Fahrern – und so schüttelte er diese beiden wenig später auch noch ab. 18 Solo-Kilometer lagen da noch vor dem 25-Jährigen, der seinen Vorsprung gegenüber dem Feld gleich einmal von 1:15 Minute auf 1:25 Minute vergrößern konnte. Nicht nur die Wetterbedingungen, auch die bis ins Ziel leicht abschüssige Strecke kamen Küng entgegen, der Kilometer-Zähler tickte immer weiter runter, während sich der Abstand praktisch nicht veränderte. Am Ende kam dann genau pünktlich zur triumphalen Zieleinfahrt sogar noch die Sonne heraus, als wollte auch sie dem nun dreifachen Romandie-Etappensieger gratulieren.

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Die Sprinter um eine Minute geschlagen
Für die Sprinter und ihre Mannschaften war es durch den Küng-Erfolg ein verlorener Tag. Nicht nur für Bora-Hansgrohe und Bennett, der – 59 Sekunden nach dem Solisten – den Sprint um Platz zwei für sich entschied. Auch die Teams der hinter ihm gelandeten Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain Merida), Simone Consonni (UAE Emirates) und Elia Viviani (Deceuninck-Quick Step) müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug für die Ankunft eines geschlossenen Feldes getan zu haben. Primoz Roglic (Jumbo-Visma) wird hingegen froh gewesen sein, seinen ersten Tag im Leadertrikot ohne Schwierigkeiten überstanden zu haben, er führt unverändert zehn Sekunden vor Rui Costa (UAE Emirates). Küng hatte auf der 1. Etappe mehr als vier Minuten verloren und ist daher für die Gesamtwertung nicht mehr interessant. Dafür hat er jetzt in der Punktewertung, die er vor zwei Jahren schon einmal gewann, die Nase vorn. Das Bergtrikot behält Küngs Landsmann Simon Pellaud.

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Die 3. Etappe könnte mit ihrem sehr hügeligen Profil schwerer werden als man auf den ersten Blick denkt, zumal auch die Zielankunft in Romont ansteigend ist (81 hm auf den letzten 1500 m).

Video der Zielankunft






Der Regen-König der Tour de Romandie: Stefan Küng, hier bei der Tour de Suisse 2018 (Foto: Christine Kroth)
Der Regen-König der Tour de Romandie: Stefan Küng, hier bei der Tour de Suisse 2018 (Foto: Christine Kroth)

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