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Bereit für den Giro: Primoz Roglic gewinnt zum Abschluss der Tour de Romandie auch im Zeitfahren

05.05.2019

Bereit für den Giro: Primoz Roglic gewinnt zum Abschluss der Tour de Romandie auch im Zeitfahren

Info: TOUR DE ROMANDIE 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Genf, 05.05.2019 – Es dürfte ohnehin kaum jemand daran gezweifelt haben, dass Primoz Roglic am letzten Tag der 73. Tour de Romandie seinen zweiten Gesamtsieg hintereinander perfekt machen würde. Im Einzelzeitfahren von Genf holte sich der Slowene sogar noch seinen dritten Tageserfolg und verwies dabei den amtierenden Europameister und Stundenweltrekordler Victor Campenaerts deutlich um 13 Sekunden auf Platz zwei. In der Gesamtwertung schafften es Rui Costa und Geraint Thomas neben Roglic auf das Podium.

Profil und Karte der 5. Etappe der Tour de Romandie
Campenaerts hat knapp die Nase vorn
Es gab einige starke Zeitfahrer, die auf der 5. und letzten Etappe der Tour de Romandie in Genf auf den Tagessieg gehofft hatten. Zu ihnen gehörte Stundenweltrekordler Victor Campenaerts (Jumbo-Visma), der nach seinem Sturz im Prolog noch eine offene Rechnung mit der Westschweizer Rundfahrt hatte. Die mit einigen kleineren Steigungen durchzogene erste Streckenhälfte bis zur Zwischenzeit bei Kilometer 8,22 legte der Belgier in aufs Hundertstel genau 12 Minuten zurück, das Ziel erreichte er nach insgesamt 16,95 Kilometern in 20:11,21 Minuten – Bestzeit! Den nur kurz vor ihm gestarteten Verfolgungs-Weltmeister Filippo Ganna (UAE Emirates) unterbot er um lediglich 2,27 Sekunden. Mit Ex-Weltmeister Tony Martin (Jumbo-Visma) folgte sofort der nächste Favorit, der mit 3,28 Sekunden ebenfalls nur minimal langsamer war als Campenaerts. In die Sphären dieses Trios stießen nur noch sehr wenige Fahrer vor: Stefan Küng (Groupama-FDJ) fehlten 9,67 Sekunden und Patrick Bevin (CCC) 2,84 Sekunden zur Bestzeit.

Doch Roglic sorgt für klare Verhältnisse
Fast zwei Stunden musste Campenaerts, der in dieser Saison bereits das Abschlusszeitfahren bei Tirreno-Adriatico gewonnen hatte, auf dem „hot seat“ um seinen nächsten Erfolg bangen. Und dann kam der letzte Starter, der neue „Kannibale der Romandie“: Primoz Roglic (Jumbo-Visma). Der Slowene begann furios und unterbot Campenaerts‘ Marke an der Zwischenzeit um satte 14,62 Sekunden. In dem längeren abschüssigen Teilstück danach ließ er nichts mehr anbrennen und verwies im Ziel Campenaerts um 12,93 Sekunden auf Rang zwei. Drei Etappensiege bei einer Tour de Romandie – das war zuletzt Michael Albasini 2014 gelungen. Ganna, Bevin, Martin und Küng folgten dahinter auf den Plätzen drei bis sechs. Siebter wurde Rui Costa (UAE Emirates), der als Gesamtzweiter mit 12 Sekunden Rückstand ins Zeitfahren gegangen war. Seine Position behielt der Portugiese zwar, aber es kamen noch einmal zusätzlich 37 Sekunden Rückstand für ihn hinzu.

Thomas übernimmt Gaudus dritten Platz
Nach UAE Tour und Tirreno-Adriatico geht Roglic also auch aus seiner dritten Rundfahrt der Saison als Gesamtsieger hervor. Eine Titelverteidigung in der Romandie war zuletzt Chris Froome vor fünf Jahren gelungen – drei Etappensiege plus Gesamtsieg hatte seit Laurent Jalabert 1999 niemand mehr geschafft. Die spannendste Entscheidung hinsichtlich der Gesamtwertung war jene um den letzten Podiumsplatz: David Gaudu (Groupama-FDJ) konnte Rang drei nicht verteidigen, wurde von Geraint Thomas (Ineos) und Felix Großschartner (Bora-Hansgrohe) überholt. Der Brite hat am Ende 1:12 Minute Rückstand auf Roglic, der Österreicher 1:13 Minute und der Franzose 1:17 Minute. Der Deutsche Emanuel Buchmann konnte sich wie sein Teamkollege Großschartner noch um einen Platz verbessern und ist somit Siebter. Der beste Schweizer, Mathias Frank (AG2R La Mondiale), bleibt dagegen unverändert auf Rang zwölf.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Nächstes – und noch viel größeres – Ziel ist für Primoz Roglic nun der Giro d’Italia, wo er ab nächsten Samstag zu den Topfavoriten gehört. Aus den Top10 der Romandie wird sonst aber wohl nur der Gesamtachte Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) ebenfalls die italienische Grand Tour bestreiten.