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Doping-News: Danilo Hondo gibt Blutdoping in der Saison 2011 zu – Kündigung als Schweizer Nationaltrainer
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13.05.2019

Doping-News: Danilo Hondo gibt Blutdoping in der Saison 2011 zu – Kündigung als Schweizer Nationaltrainer

Autor: Felix Griep (Werfel)



Der gebürtige Cottbuser Danilo Hondo, Radprofi von 1997 bis 2014 und seitdem Nationalcoach im Schweizer Verband, hat am gestrigen Sonntag in einem halbstündigen Interview mit der ARD (verfügbar auf Youtube) zugegeben, zu seiner aktiven Zeit Blutdoping betrieben zu haben. Konkret handelt es sich um die Saison 2011, in welcher Hondo, der damals im Alter von 37 Jahren für den Lampre-Rennstall fuhr, nach eigener Aussage durch den Arzt Mark Schmidt "drei bis vier Mal" Blut entnommen und wieder zugeführt wurde. Dies sei bei Mailand-Sanremo, den belgischen Klassikern und auch der Tour de France geschehen. Der Schweizer Verband Swiss Cycling zog umgehend Konsequenzen und hat Hondo, der seit Januar 2015 für die U23 und ab September 2016 auch für die Profis zuständig war, umgehend fristlos entlassen.

Der Sportmediziner Mark Schmidt steht im Zentrum des Dopingskandals, welcher Ende Februar durch die „Operation Aderlass“ mit Razzien in Erfurt, wo er seine Praxis hatte, und bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld ins Rollen kam. Wenige Tage später folgten das Geständnis von Stefan Denifl und die Selbstanzeige von Georg Preidler. Hondo wurde im nun im Verhör von Schmidt direkt belastet, womit ihn die ARD-Dopingredaktion am Samstag konfrontierte. Hondo stritt demnach zunächst ab, entschied sich dann aber doch für ein Geständnis und stellte sich für das Interview zur Verfügung. Schmidt sei damals auf ihn zugekommen und habe ihn zum „größten Fehler meines Lebens“ verleitet. Für die Bluttransfusionen habe er insgesamt mindestens 30.000 Euro zahlen müssen, entschied sich dann aber Anfang 2012, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen.

Danilo Hondos aktive Karriere begann 1997 bei Agro-Adler Brandenburg, zwei Jahre später wechselte er zum Team Telekom. 2004 und 2005 stand er beim Team Gerolsteiner unter Vertrag, wo Schmidt ab 2006 als Team-Arzt fungierte. Nach einer positiven Dopingprove auf Carphedon im Jahr 2005 wurde Hondo bereits einmal für zwei Jahre gesperrt, wobei die Sperre zwischenzeitlich durch das Schweizerische Bundesgericht aufgehoben worden war. Hondo weist heute wie damals jegliche Schuld von sich und geht von einer Lebensmittelverunreinigung aus. 2008 kehrte Hondo im Team Androni Giocattoli zurück und fuhr später auch noch für die WorldTour-Mannschaften Lampre und RadioShack/Trek. Zu den größten Erfolgen seiner Karriere zählen ein Etappensieg beim Giro d'Italia 2001 und der Weltmeistertitel in der Mannschaftsverfolgung 1994.





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