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219 langweilige und 1 aufregender Kilometer: Vivianis Welle kostet ihn den Sieg auf der 3. Giro-Etappe
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13.05.2019

219 langweilige und 1 aufregender Kilometer: Vivianis Welle kostet ihn den Sieg auf der 3. Giro-Etappe

Info: GIRO D’ITALIA 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Orbetello, 13.05.2019 – Erst eine lange Soloflucht und dann ein Nichtangriffspakt – die 3. Etappe des Giro d’Italia war alles andere als spektakulär, bevor sich auf dem letzten Kilometer ein hektischer Sprint mit einem kontrovers diskutierten Ende abspielte. Elia Viviani war der Schnellste, hatte kurz vor der Ziellinie aber seine Linie verlassen und einen anderen Fahrer touchiert, weshalb ihm von der Jury der Sieg aberkannt wurde. Davon profitierte Fernando Gaviria, der als offizieller Etappensieger auch die Führung in der Punktewertung übernimmt.


Das Profil der 3. Etappe des Giro d‘Italia

Ein Japaner allein auf weiter Flur
Acht Fahrer, klangvolle Namen wie Frapporti, Maestri und Ciccone – das war die Ausreißergruppe auf der 2. Etappe. Ganz anders entwickelte sich dagegen das topografisch sehr leichte 3. Teilstück der Italien-Rundfahrt, das von einem einzelnen Ausreißer geprägt wurde. Sho Hatsuyama (Nippo-Vini Fantini-Faizanè) attackierte sofort nach dem Start und durfte bis zu sieben Minuten Vorsprung herausfahren. Etwa ab Mitte der Etappe begann der Vorsprung des japanischen Meisters von 2016 wieder zu fallen, bis seine Flucht nach fast vier Stunden und 144 Kilometern ein Ende fand. Ein solches Solo bei einer Grand Tour hatte man zuletzt bei der Tour de France 2017 erlebt, als Guillaume Van Keirsbulck sogar rund 190 Kilometer alleine vorausgefahren war. Die heutige Etappe war insgesamt 220 Kilometer lang, so dass nach Hatsuyamas Einholung noch 75 Kilometer zu fahren waren – 75 Kilometer, auf denen praktisch nichts passierte. Es gab keinerlei Angriffe mehr; auch ein Zwischensprint und eine Bergwertung konnten kein neues Feuer entfachen.

Viviani touchiert einen anderen Fahrer
Immerhin wurde es auf dem letzten Kilometer spannend, als die Positionskämpfe immer ernster wurden. 400 Meter vor dem Ziel musste eine enge Kurvenkombination gemeistert werden, erst scharf links, dann sofort wieder rechts herum. Als sich das Feld auf die Zielgerade schlängelte, hatten sich zwei Bora-Hansgrohe-Fahrer an die Spitze geschoben: Rüdiger Selig fuhr den Sprint für Pascal Ackermann an, der aber seinen Sieg vom Vortag nicht wiederholen konnte. Stattdessen überquerte Elia Viviani (Deceuninck-Quick Step) als Erster die Ziellinie. Doch der italienische Meister, der im vorigen Jahr vier Giro- und drei Vuelta-Etappen gewonnen hatte, war zu ungestüm aus dem Windschatten des deutschen Meisters herausgesprungen und bei seiner starken Bewegung zur Seite in die Fahrtlinie von Matteo Moschetti (Trek-Segafredo) eingedrungen, woraufhin es zu einer Berührung, aber glücklicherweise keinem Sturz kam (siehe Video). Für Viviani hatte diese Aktion trotzdem Folgen, denn recht schnell entschied die Jury, ihm den Sieg abzuerkennen und ihn im Tagesresultat ans Ende des Feldes zu versetzen.

Eineinhalb Minuten Verlust für Geoghegan Hart
So „erbte“ Fernando Gaviria (UAE Emirates) den Etappensieg, den er sonst knapp verpasst hätte. Es ist der fünfte Giro-Erfolg des Kolumbianers, der vor zwei Jahren vier Etappensiege gefeiert hatte. Arnaud Démare (Groupama-FDJ) ist Zweiter, Ackermann Dritter. Diese Drei haben sich in der Punktewertung ein gutes Stück vom Rest abgesetzt, Gaviria (58 Punkte) führt vor Ackermann (50) und Démare (49), während Viviani durch Strafpunkte auf einen Stand von -32 Punkten zurückgefallen. Am ersten Zwischensprint, der auch für die Punktewertung zählt, hatte sich übrigens einzig Démare um Punkte bemüht. Der Franzose gewann außerdem, vor Michael Schwarzmann (Bora-Hansgrohe) und seinem eigenen Teamkollegen Miles Scotson, den zweiten Zwischensprint, an dem aber nur Zeitgutschriften zu holen waren. Die einzige Bergwertung des Tages konnte Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) ohne jegliche Gegenwehr für sich entscheiden. Einige Stürze und Defekte nicht weit vor der rettenden Drei-Kilometer-Marke kosteten unter anderem Tao Geoghegan Hart (Ineos) einige Zeit, der Brite fiel in der Gesamtwertung von Rang 7 auf 57 zurück, während Primoz Roglic (Jumbo-Visma) das Rosa Trikot sicher verteidigte.

-> Zum Resultat

Die Strecke der 4. Etappe ist im Ganzen auch nicht schwerer als die beiden vorherigen Teilstücke, doch der mit 4,4% ansteigende Schlusskilometer könnte für ein anderes Szenario als einen weiteren Massensprint sorgen.

Video der Zielankunft






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