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Boras Arbeitstier Cesare Benedetti ist für einen Tag König beim Giro – Polanc übernimmt Rosa von Conti
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23.05.2019

Boras Arbeitstier Cesare Benedetti ist für einen Tag König beim Giro – Polanc übernimmt Rosa von Conti

Info: GIRO D’ITALIA 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Pinerolo, 23.05.2019 – Die großen Erwartungen, die man an den lange herbeigesehnten ersten richtigen Berg des 102. Giro d’Italia hatte, wurden auf der 12. Etappe eindrucksvoll erfüllt. Der Montoso-Anstieg zerlegte die Ausreißer und das Hauptfeld in etliche kleine Gruppen, die sich bis ins Ziel oftmals unübersichtliche Verfolgungsjagden lieferten. Mit Cesare Benedetti gewann am Ende ein Fahrer die Etappe, der nur sehr, sehr selten aus seiner Helferrolle ausbricht, was seinen Erfolg so besonders macht. Besonders ist auch die Tatsache, dass sowohl das Maglia Rosa als auch das Bergtrikot ihren Träger, aber nicht das Team wechselten.


Das Profil der 12. Etappe des Giro d‘Italia

Polanc der Bestplatzierte in der Gruppe
158 Kilometer kurz mit einer Bergwertung 32 Kilometer vor dem Ziel – die erste Bergetappe des Giro d’Italia versprach ein Spektakel und bot ideales Terrain für Ausreißer. Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Edward Dunbar (Ineos) waren die ersten Angreifer, um die sich bald schon eine Gruppe mit insgesamt sogar 25 Fahrern formierte, deren Vorsprung immer weiter anwuchs, bis ein Maximum von sage und schreibe gut 15 Minuten erreicht war. Bei UAE Emirates geriet man trotzdem nicht in Panik, obwohl das Rosa Trikot von Valerio Conti akut gefährdet war. Denn der gefährlichste Mann unter den Ausreißern war ausgerechnet sein eigener Teamkollege Jan Polanc, und das mit einem Polster von mehr als vier Minuten zum bestplatzierten Konkurrenten. Den zu den härtesten Bergen dieses Giro gehörenden Anstieg zum Montoso (8,8 km à 9,5%) begann die Gruppe mit noch 12 Minuten Vorsprung – und fiel sofort auseinander.

Alle 25 Ausreißer im Überblick
Sütterlin (MOV), Gavazzi + Montaguti (ANS), Boaro + Cataldo (AST), Caruso (TBM), Covili + Senni (BRD), Benedetti (BOH), Cerny (CPT), Capecchi (DQT), Bennett (EF1), Ludvigsson (GFC), Dunne (ICA), De Gendt + Kluge (LTS), Gasparotto + Wyss (TDD), Dunbar + Knees (INS), Biermans + Haller (TKA), Bakelants (SUN), Brambilla (TFS), Polanc (UAD)

Landa und Lopez attackieren am Berg
Die Spitzengruppe schrumpfte am Berg schnell auf sechs Fahrer, zu denen neben Dario Cataldo (Astana), Damiano Caruso (Bahrain Merida), Eros Capecchi (Deceuninck-Quick Step) und Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo) auch Dunbar und Polanc gehörten. Bis zum Gipfel verloren sie nur circa eine Minute gegenüber der Hauptgruppe der Favoriten um Primoz Roglic (Jumbo-Visma), die wiederum gut eine Minute vor einer Gruppe mit dem abgehängten Conti lag. Noch vor Roglic und Co. überquerten Mikel Landa (Movistar) und Miguel Angel Lopez (Astana) die Bergwertung – zwei Fahrer, die in der ersten Giro-Hälfte schon fast fünf Minuten auf Roglic verloren hatten und mit diesem Angriff versuchen wollten, ihren Rückstand wieder zu verkürzen. Nach dem Berg bekamen sie Hilfe von ihren jeweiligen Teamkollegen Jasha Sütterlin und Manuele Boaro, die der großen Ausreißergruppe angehört hatten. Später opferte sich dann auch noch Cataldo für seinen Kapitän Lopez, obwohl er selbst zu diesem Zeitpunkt noch Chancen auf den Etappensieg gehabt hätte, weil er sich immer noch in der Spitzengruppe befunden hatte.

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Der große Tag des Helfers Benedetti
Als Cataldo knapp zehn Kilometer vor Schluss auf Lopez wartete, blieben noch sieben Fahrer im Kampf um den Etappensieg übrig: Caruso, Capecchi, Brambilla, Dunbar und Polanc, die schon an der Bergwertung vorne waren, sowie Matteo Montaguti (Androni Giocattoli Sidermec) und Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe), die in der Abfahrt wieder Anschluss gefunden hatten. Kurz vor der Zielankunft in Pinerolo gab es zwischen 2500 und 2000 Meter vor dem Ziel noch eine gewaltige, im Schnitt 13,2% steile Rampe, an der Brambilla und Capecchi attackierten. Dunbar fiel nicht weit zurück und kam in der Abfahrt schnell wieder heran, so dass es nach einer Entscheidung im Dreiersprint aussah. Doch auf dem flachen letzten Kilometer kamen Caruso und Benedetti auch noch einmal zurück – und Benedetti entschied den Sprint um den Etappensieg vor Caruso und Dunbar klar für sich. Es ist der erste Profi-Sieg des 31-jährigen Italieners, der im Team Bora-Hansgrohe seit 2010, damals noch unter dem Sponsor NetApp, stets als vorbildlicher und aufopferungsvoller Helfer für seine Kapitäne arbeitet.

Vier Minuten zwischen zwei Slowenen
Es vergingen gut siebeneinhalb Minuten, in denen noch viele Ausreißer ankamen, bevor Landa und Lopez das Ziel erreichten. Ihre fast 40 Kilometer lange Zusammenarbeit brachte ihnen letztlich 28 Sekunden Zeitgewinn gegenüber Konkurrenten wie Roglic, Vincenzo Nibali (Bahrain Merida), Rafal Majka (Bora-Hansgrohe), Bauke Mollema (Trek-Segafredo) oder Simon Yates (Mitchelton-Scott). Bis zu Contis Ankunft, in dessen Gruppe sich unter anderem auch Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step) und Davide Formolo (Bora-Hansgrohe) befanden, vergingen nochmals gut eineinhalb Minuten, doch Polanc hatte lediglich 25 Sekunden nach dem Sieger gefinisht, so dass der UAE-Emirates-Plan aufgegangen war: Polanc, der Gesamtelfte des Giro 2017, übernimmt das Rosa Trikot mit 4:07 Minuten Vorsprung auf seinen slowenischen Landsmann Roglic und 4:51 Minuten auf Teamkollege Conti. Auf den nächsten Plätzen folgen Capecchi (+5:02), Nibali (+5:51), Mollema (+6:02) und Majka (+7:00). Lopez (+8:08) und Landa (+8:31) belegen die Plätze 16 und 21. Das Bergtrikot wechselte übrigens auch zwischen zwei Teamkollegen: Die 40 Montoso-Punkte hatte sich Brambilla geholt, womit er sich acht Zähler vor Giulio Ciccone schob.

-> Zum Resultat

Auf der 13. Etappe geht es gar noch härter weiter, denn auf die Anstirege Colle del Lys (14,9 km à 6,4%) und Pian del Lupo (9,4 km à 8,7%) folgt auch noch die erste Bergankunft der Rundfahrt am Lago Serrù (20,3 km à 5,9%).

Video der Zielankunft






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