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Richard Carapaz fährt mit zweitem Etappensieg ins Rosa Trikot – Roglic hat nur Augen für Nibali
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25.05.2019

Richard Carapaz fährt mit zweitem Etappensieg ins Rosa Trikot – Roglic hat nur Augen für Nibali

Info: GIRO D’ITALIA 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Courmayeur, 25.05.2019 – Nach zwei Tagen im Rosa Trikot hat Jan Polanc die Führung beim Giro d’Italia wieder abgeben müssen. Am Ende der dritten schweren Bergetappe in Folge war es aber nicht etwa Primoz Roglic, der sich an die Spitze der Gesamtwertung setzte, sondern Richard Carapaz. Der Ecuadorianer nutzte eiskalt aus, dass die Konkurrenten Roglic, Nibali und Lopez sich untereinander belauerten und ihn offenbar nicht als große Gefahr wahrnahmen. So feierte Carapaz nach der 4. Etappe in Frascati einen weiteren Sieg und sollte jetzt endgültig zum engsten Favoritenkreis für den Gesamtsieg zählen.


Das Profil der 14. Etappe des Giro d‘Italia

Eine kleinere Gruppe als auf den vorherigen Etappen
Nach der Montoso-Etappe und der Lago-Serrù-Bergankunft blieb der Schwierigkeitsgad bei der Italien-Rundfahrt weiterhin enorm hoch. Auf der 14. Etappe standen auf 131 Kilometern mehr als 3700 Höhenmeter und fünf Bergwertungen auf dem Programm. Schon im ersten Anstieg nach Verrayes (6,7 km à 8,0%) gab es viele Angriffe, unter anderem zweimal von Simon Yates (Mitchelton-Scott), sowie einen Fluchtversuch in der Abfahrt von Damiano Caruso (Bahrain Merida), Pello Bilbao (Astana) und Hugh Carthy (Education First). Im folgenden Flachstück entstand schließlich eine Spitzengruppe mit acht Fahrern, hinter denen sich das zerstückelte Peloton wieder zusammenfügte. Am nächsten Anstieg nach Verrogne (13,8 km à 7,1%) stießen vier weitere Fahrer hinzu und machten das Dutzend voll, in dem Carthy mit einem Rückstand von mehr als 13 Minuten der Gesamtwertungsbeste war. Der Vorsprung der Gruppe hatte ein kurzzeitiges Maximum von dreieinhalb Minuten erreicht, blieb wegen der Nachführarbeit von Jumbo-Visma über den Truc d'Arbe (8,2 km à 7,0%) hinweg dann aber bei unter zwei Minuten.

Die Ausreißergruppe (12 Fahrer):
die ersten Acht: Amador (MOV), Cattaneo + Masnada (ANS), Carthy (EF1), Hamilton + Juul-Jensen (MTS), Sosa (INS), Ciccone (TFS) – am zweiten Anstieg hinzugekommen: Gallopin + Dupont (ALM), Izagirre (AST), Caruso (TBM)

Roglic klebt wie eine Klette am angriffslustigen Nibali
Das Renngeschehen verging ereignislos, bis man zum Colle San Carlo (10,5 km à 9,8%) kam, dem schwersten Anstieg der Etappe. Es dauerte nicht lange, bis eine erste Attacke von Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) offenbarte, wer die stärksten Kletterer des Tages waren. Primoz Roglic (Jumbo-Visma) reagierte sofort auf den Vorstoß des Mannes, den er offenbar als seinen Hauptkonkurrenten ausgemacht hat; außerdem konnten Miguel Angel Lopez (Astana) sowie Mikel Landa und Richard Carapaz (beide Movistar) diesem Angriff standhalten. Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) und Joe Dombrowski (Education First) fanden nach einer Weile wieder Anschluss und von den nach und nach eingeholten Ausreißern spielte Caruso noch eine große Rolle als Helfer für Nibali. Der versuchte noch zwei weitere Male, Roglic mit Attacken abzuschütteln, aber der Slowene klebte förmlich am Hinterrad des Italieners. Die Fehde zwischen diesen beiden Fahrern nutzte Carapaz drei Kilometer vor dem Gipfel für einen Angriff, auf den niemand reagierte, so dass der Ecuadorianer bis zur Bergwertung eine halbe Minute Vorsprung herausfahren konnte.

Rennsituation auf dem Colle San Carlo:
Spitze = Carapaz (MOV)
+0:30 = Nibali (TBM), Roglic (TJV), Lopez (AST), Landa (MOV)
+0:35 = Majka (BOH), Dombrowski (EF1)
+0:45 = Yates (MTS)

Am Schlussanstieg holt Carapaz noch viel Zeit heraus
In der Abfahrt vom Colle San Carlo blieb der Vorsprung von Carapaz gegenüber den Verfolgern stabil, zu denen Majka bergab aufgeschlossen hatte. Gleich zu Beginn der acht Kilometer langen Schlusssteigung nach Courmayeur kamen Dombrowski und Simon Yates (Mitchelton-Scott) ebenfalls dazu, etwas später auch wieder Caruso und der Träger des Weißen Trikots Pavel Sivakov (Sky) – und der Rückstand auf den Führenden wuchs plötzlich über eine Minute an. Am Ende gewann Carapaz die Etappe sogar 1:32 Minute vor Yates, der sich drei Kilometer vor Schluss noch abgesetzt hatte. Nibali gewann nach 1:54 Minute den Sprint der Favoritengruppe um die letzte Zeitgutschrift. Die nächsten beiden Finisher waren Davide Formolo (Bora-Hansgrohe) und Bauke Mollema (Trek-Segafredo) mit rund vier Minuten Rückstand. Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) verlor am Tag nach seinem Etappensieg mehr als sieben Minuten, und Jan Polanc (UAE Emirates), der mit seinem Teamkollegen Valerio Conti gleich zu Beginn des Colle San Carlo von den Favoriten abgehängt worden war, kassierte beinahe acht Minuten.

Movistar und Ciccone sind praktisch konkurrenzlos
Nach zwei Tagen in Rosa von Polanc und zuvor sechs Tagen von Conti hat UAE Emirates die Führung der Italien-Rundfahrt verloren. Der neue Giro-Leader ist Etappensieger Carapaz, der einen minimalen Vorteil von sieben Sekunden gegenüber Roglic aufweist. Polanc (+3:29) ist auch noch hinter Nibali (+1:47), Majka (+2:10), Landa (+2:50) und Mollema (+2:58) auf Rang sieben zurückgefallen. Direkt dahinter folgt Sivakov (+4:55), der das Nachwuchsklassement unverändert 35 Sekunden vor Lopez anführt, der heute einige Male mit Angriffen am sofortigen Veto von Nibali und Caruso gescheitert war. Derweil vergrößerte Movistar seinen Vorsprung bei den Mannschaften von einer Viertel- auf fast schon eine halbe Stunde und Giulio Ciccone (Trek-Segafredo), der als einer der Ausreißer die ersten drei Bergwertungen gewann, weist jetzt bereits 102 Punkte Vorsprung im Kampf um das Blaue Trikot auf.

-> Zum Resultat

Die 15. Etappe ist mit 232 Kilometern wieder enorm lang und folgt am Ende dem Kurs des Klassikers Il Lombardia.

Video der Zielankunft






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