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Die Berge der Woche – Giro-Spezial: Mortirolo, Manghen & alle weiteren entscheidenden Anstiege
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27.05.2019

Die Berge der Woche – Giro-Spezial: Mortirolo, Manghen & alle weiteren entscheidenden Anstiege

Info: Bildergalerie
Info: GIRO D’ITALIA
Autor: Felix Griep (Werfel)



27.05.2019 – Zwar haben in dieser Woche durchaus auch andere Rennen einige kleine, aber feine Highlights zu bieten wie beispielsweise den Pflasteranstieg zum Schloss Bensberg bei Rund um Köln, den Anstieg nach Smeden kurz vor dem Ziel der letzten Etappe der Tour of Norway oder auch den kurzen, steilen „Hanka-Berg“ am Ende der 3. Etappe der Thüringen Ladies Tour. Doch wirklich große Berge gibt es in diesen Tagen nur beim Giro d’Italia, der noch vier sehr unterschiedliche Bergetappen zu bieten hat, deren wichtigste Anstiege wir genauer betrachten wollen.


Alle Beiträge aus der Rubrik Berge der Woche


Das Highlight der Woche:
Passo del Mortirolo (11,9 km à 10,9%, max. 18,0%)
Dienstag, 28.05. |
Giro d’Italia - Etappe 16

Der zweifellos härteste Berg der 102. Italien-Rundfahrt ist der Mortirolo, den man über seine schwerste Seite vom Norden her aus Mazzo di Valtellina in Angriff nimmt. Kein anderer Anstieg sonst weist im Schnitt eine zweistellige Prozentzahl auf. Flache Abschnitte gibt es überhaupt nicht, es ist eine einzige Qual vom Beginn des Anstiegs bis zur Passhöhe. Hat man diese erreicht, bleibt zurückgefallenen Fahrern kaum noch Zeit, ihre Konkurrenten wieder einzuholen. Auf die Abfahrt (12,8 km à -7,5%) folgt nur noch die nicht besonders steile Schlusssteigung (14,9 km à 2,4%) zum Ziel in Ponte di Legno. Die gut 150 Kilometer vor dem Mortirolo sind dagegen auch nach Streichung des Passo Gavia mit vier langen Anstiegen immer noch sehr kräftezehrend, weshalb das Renngeschehen durchaus auch schon weit vor dem Mortirolo eskalieren kann.

Zum ersten Mal seit 2015 wird der Mortirolo wieder über seine schwerste Seite erklommen. Auch damals war er der letzte Berg vor einer moderaten Schlusssteigung nach Aprica gewesen, wo Mikel Landa triumphierte. In Erinnerung bleibt jene Etappe aber vor allem durch die wilde Aufholjagd Alberto Contadors, der nach einem Defekt mit einer Minute Rückstand in den Mortirolo gestartet war, wo er dann einen Gegner nach dem anderen überholte. 2017 hatte es wieder eine Etappe über den Mortirolo gegeben, allerdings über eine leichtere Route (12,6 km à 7,6%). Außerdem war er da als erster von drei großen Bergen (es folgten noch Stelvio und Umbrail) weitaus weniger bedeutend.


Radrennen der Woche 27.05.2019 - 02.06.2019


Anterselva/Antholz (5,5 km à 6,9%, max. 12,0%)
Mittwoch, 29.05. |
Giro d’Italia - Etappe 17

Die Etappe am Tag nach dem Mortirolo ist insgesamt bei Weitem nicht so hart, doch ihr Finale sollte keinesfalls unterschätzt werden. Die Straße steigt ab dem letzten Zwischensprint schon für mehr als zwanzig Kilometer leicht an, bevor der offizielle Schlussanstieg nach Antholz beginnt. Bis zur Flamme Rouge beträgt die mittlere Steigung sogar 8,2%, dann geht es kurz abwärts, ehe man auf flacher Strecke das Ziel im Biathlonstadion erreicht. Wer nicht bis zum Schlussanstieg warten will, dem bietet sich rund 50 Kilometer vor dem Ziel im Anstieg nach Terenten auf einem ähnlich schweren Abschnitt (4,5 km à 9,0%) die Chance für einen frühen Angriff.

San Martino di Castrozza (13,6 km à 5,6%, max. 10,0%)
Freitag, 31.05. |
Giro d’Italia - Etappe 19

Zwei Tage nach Antholz gibt es eine weitere, diesmal deutlich längere Bergankunft. 30 Kilometer geht es am Ende der Etappe durchgehend bergauf, zunächst nur leicht ansteigend, doch auf den letzten 12 Kilometern konstant mit gut 6%. 2009, als der Giro dort letztmals zu Gast war, erwies sich dieser Anstieg als klassischer „Rollerberg“, rund dreißig Fahrer erreichten innerhalb weniger Sekunden das Ziel. Damals handelte es sich aber um die 4. Etappe, die Beine waren noch frisch. Diesmal könnte es also durchaus zu größeren Abständen kommen.

Passo Manghen (18,9 km à 7,6%, max. 15,0%)
Samstag, 01.06. |
Giro d’Italia - Etappe 20

Weil der Passo Gavia wegen Lawinengefahr nicht befahrbar ist, hat der Passo Manghen die Cima Coppi geerbt, denn er ist mit seinen 2047 Metern nun der höchste Punkt der letzten Giro-Woche. Mit seiner Position in der ersten Streckenhälfte als zweiter von fünf Bergen wird er wahrscheinlich eher weniger Auswirkung auf die Favoriten haben, kann aber für Ausreißer sehr wichtig sein, um sich einen guten Vorsprung zu erarbeiten. Das letzte Mal, dass der Giro über den Manghen führte, liegt schon einige Zeit zurück: 2012 war er ebenfalls der zweite von fünf Bergen einer Etappe, die in Alpe di Pampeago endete.

Croce d'Aune (11,1 km à 5,5%, max. 16,0%)
Monte Avena (6,9 km à 7,3%, max. 11,0%)

Samstag, 01.06. |
Giro d’Italia - Etappe 20

Die Etappe über den Manghen endet mit einem zweitgeteilten Schlussanstieg, der bereits 22 Kilometer vor dem Ziel beginnt. Der Schwierigkeitsgrad variiert sehr stark. Richtig steil wird es einmal gleich zu Beginn (2,2 km à 7,7%) und dann wieder unmittelbar vor der Bergwertung auf dem Pass Croce d'Aune (4,1 km à 8,3%), die sich 10,9 km vor dem Ziel befindet. Nach der Abfahrt (4,0 km à -7,4%) geht es dann kontinuierlich steil bergauf (6,9 km à 7,3%) zum Ziel am Monte Avena. Es ist ein spektakulärer Abschluss der letzten Bergetappe, die wegen des Zeitfahrens am folgenden Tag aber immer noch nicht die endgültige Entscheidung über den Ausgang des Rennens bringen wird.





Der Passo del Mortirolo ist der härteste Anstieg des Giro 2019
Der Passo del Mortirolo ist der härteste Anstieg des Giro 2019

Der Anstieg zum Biathlonstadion in Anterselva/Antholz ist enorm steil
Der Anstieg zum Biathlonstadion in Anterselva/Antholz ist enorm steil

Der Schlussanstieg nach San Martino di Castrozza ist lang und gleichmäßig
Der Schlussanstieg nach San Martino di Castrozza ist lang und gleichmäßig

Auf dem Passo Manghen befindet sich jetzt die Cima Coppi
Auf dem Passo Manghen befindet sich jetzt die Cima Coppi


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