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Deceuninck-Team macht die längste Vuelta-Etappe zu einer wilden Jagd – Quintana plötzlich Gesamtzweiter
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11.09.2019

Deceuninck-Team macht die längste Vuelta-Etappe zu einer wilden Jagd – Quintana plötzlich Gesamtzweiter

Info: VUELTA A ESPAÑA 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Guadalajara, 11.09.2019 – 219,6 Kilometer in weniger als viereinhalb Stunden! Nach dem zweiten Ruhetag wurde auf der flachen 17. Etappe der Vuelta a España mehr Action geboten als auf jeder Bergetappe, weil das Feld bei starkem Wind direkt nach dem Start von Deceuninck Quick-Step gesprengt worden war, das sich für eine bärenstarke Mannschaftsleistung mit dem dritten Etappensieg bei dieser Rundfahrt belohnte. Doch auch die Gesamtwertung wurde durch diese Aktion mächtig durcheinander gewirbelt: Während Nairo Quintana auf Rang zwei vorstieß, verlor beispielsweise der Österreicher Hermann Pernsteiner sämtliche Chancen auf eine Endplatzierung in denTop10.


Das Profil der 17. Etappe der Vuelta a España

Quintana profitiert von früher Windkante
Dass auf der längsten Etappe der Vuelta a España, deren leichtes Profil keine einzige Bergwertung rechtfertigte, der Wind eine entscheidende Rolle spielen würde – darüber waren sich im Vorfeld alle Teams und Fahrer einig. Auf einen Großangriff von Deceuninck-Quick Step direkt nach dem Start waren aber offensichtlich nicht alle vorbereitet. Nach nur wenigen Kilometern hatte sich bereits eine Spitzengruppe mit 48 „Ausreißern“ gebildet, die man so nennen konnte, weil zumindest die Top5 der Gesamtwertung nicht zu ihnen gehörten. Der Sechstplatzierte Nairo Quintana (Movistar) hatte dagegen den richtigen Riecher bewiesen und sollte wie auch der bisherige Achte Wilco Kelderman (Sunweb) von dieser Situation massiv profitieren. Sie machten am Ende jeweils mehrere Plätze gut, so wie auch James Knox (Deceuninck-Quick Step) und Dylan Teuns (Bahrain Merida), die auf den Plätzen 11 und 18 gelegen hatten und nach dieser Etappe plötzlich ebenfalls in den Top10 stehen.

Deceuninck-Quick Step fast komplett vorne
Mit sieben seiner acht Fahrer war Deceuninck-Quick Step in der Spitzengruppe vertreten – es fehlte nur Maximiliano Richeze – und blieb dort die treibende Kraft, wobei auch Movistar sich an der Führungsarbeit beteiligte, da Quintana mit José Joaquin Rojas, Imanol Erviti und Nelson Oliveira drei Helfer bei sich hatte. Weil einige das hohe Tempo – am Ende der Etappe hatte der Sieger einen Schnitt von 50,6 km/h! – nicht mitgehen konnten und wiederum andere sich freiwillig zurückfallen ließen, um ihren Kapitänen bei der Jagd zu helfen, verkleinerte sich die Spitze noch in der ersten Rennhälfte auf etwa 30 Fahrer. Und trotzdem stieg der Vorsprung auf zwischenzeitlich mehr als sechs Minuten, während sich das Hauptfeld auch noch einmal teilte und somit die ersten Verfolger um das Rote Trikot kaum zahlreicher waren als die Führenden. Zudem eliminierte Movistar in einem hügeligen Streckenabschnitt ab 50 Kilometer vor dem Ziel mit einer Tempoverschärfung im „Hauptfeld“ einige Helfer von Quintanas Konkurrenten, was deren Situation nicht leichter machte.

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Bennett schlägt Stybar – aber nicht Gilbert
In der beschriebene Hügelpassage hatte an der Spitze des Rennens Fabio Jakobsen den Anschluss an die immer noch sehr große Gruppe um seine Teamkollegen verloren, womit Sam Bennett (Bora-Hansgrohe), der den ganzen Tag von sämtlichen Helfern isoliert und auf sich allein gestellt war, zum glasklaren Favoriten für eine Sprintankunft wurde. Doch kampflos wollte die DQT-Armada dem Iren den Sieg natürlich nicht überlassen. 2,2 Kilometer vor dem Ziel attackierte zuerst Zdenek Stybar, der auch noch mit kleinem Vorsprung unter der Flamme Rouge hindurch kam. 500 Meter vor Schluss, als das Loch zwischen dem Tschechen und der Gruppe fast geschlossen war, sprintete Bennett los wie er es bei seinem Sieg auf der 14. Etappe nach dem Angriff von Tosh van der Sande getan hatte. Doch an seinem Hinterrad hatte sich Philippe Gilbert festgeklammert, der noch an Bennett vorbeigehen konnte und mit seinem zweiten Etappensieg sechs Tage nach dem Erfolg von Bilbao die Etappe für Deceuninck-Quick Step veredelte.

Pernsteiner und Edet verlieren am meisten
Neben Platz eins durch Gilbert gab es für Deceuninck-Quick Step auch noch die Plätze drei, acht und zehn durch Rémi Cavagna, Tim Declercq und Knox. Movistars Quintana wurde mit zehn Sekunden Rückstand Vierzehnter. Alle fünf Fahrer, die in der Gesamtwertung vor ihm gelegen hatten, erreichten das Ziel in einer 13-köpfigen Gruppe mit fünfeinhalb Minuten Rückstand. Für Quintana ist das gleichbedeutend mit einer Verbesserung auf Rang zwei, er liegt jetzt 24 Sekunden vor seinem Teamkollegen Alejandro Valverde und nur noch 2:24 Minuten hinter Leader Primoz Roglic (Jumbo-Visma). Kelderman ist jetzt Sechster, Knox Achter und Teuns Zehnter. Hermann Pernsteiner (Bahrain Merida), der sich während vieler Bergetappen Schritt für Schritt auf Rang zehn vorgearbeitet hatte. ist einer der größten Verlierer des Tages, finishte 18 Minuten hinter Roglic und Co. und hat, nur noch auf Position 17 liegend, praktisch keine Chance mehr auf die Top10. Ganz ähnlich erging es Nicolas Edet (Cofidis), der von Platz sieben auf 15 durchgereicht wurde.

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Auf der 18. Etappe wird der Wind wahrscheinlich keine solch große Rolle spielen – dafür gibt es aber gleich vier Berge der 1. Kategorie, die bis zur Zielankunft gemeistert werden müssen.

Video der Zielankunft





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