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3. Sieg, Weißes Trikot und Podium – Tadej Pogacar macht große Beute auf letzter Bergetappe der Vuelta
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14.09.2019

3. Sieg, Weißes Trikot und Podium – Tadej Pogacar macht große Beute auf letzter Bergetappe der Vuelta

Info: VUELTA A ESPAÑA 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Plataforma de Gredos, 14.09.2019 – Mit zwei Etappensiegen in Andorra und am Alto de Los Machucos und Platz fünf in der Gesamtwertung hätte Tadej Pogacar als jüngster Starter bei dieser Vuelta a España bereits mehr als zufrieden sein können. Doch eine Woche vor seinem 21. Geburtstag griff der Slowene auf der letzten Bergetappe nochmals an und feierte nach fast 40 Kilometern Alleinfahrt nicht nur seinen dritten Etappenerfolg, sondern auch den Sprung aufs Vuelta-Podium und den Gewinn des Weißen Trikots. Sein Landsmann Primoz Roglic nahm derweil ganz souverän und ungefährdet die letzte schwere Hürde in Richtung Gesamtsieg.


Das Profil der 20. Etappe der Vuelta a España

Schwierige Situation für Ausreißer
Das Profil der letzten Bergetappe der Spanien-Rundfahrt war nicht ganz so brutal wie so manche Strecke zuvor, wo sich ein großer Berg an den nächsten reihte. Die letzte große Herausforderung des Rennens durfte aber keinesfalls unterschätzt werden, zumal das Wetter auch sehr unangenehm war und es die meiste Zeit regnete. Nach 15 flachen Kilometern, auf denen sich bereits rund ein Dutzend Ausreißer vom Feld absetzte, wollte in den unmittelbar aufeinander folgenden Anstiegen zum Puerto de Pedro Bernardo (18,4 km à 4,4%) und Puerto de Serranillos (9,0 km à 4,8%) einfach keine Ruhe einkehren. An der zweiten Bergwertung waren mit Mark Padun (Bahrain Merida), Steve Morabito (Groupama-FDJ), Damien Howson (Mitchelton-Scott), Ruben Guerreiro (Katusha Alpecin), Sergio Luis Henao (UAE Emirates), Nicolas Edet (Cofidis) und Sergio Samitier (Euskadi-Murias) noch sieben Fahrer an der Spitze des Rennens übrig und ihr Vorsprung betrug lediglich eine Minute. Von zahlreichen weiteren Angreifern hatte sich letztlich nur Lawson Craddock (Education First) vom Feld absetzen können und schloss in der Abfahrt nach vorne auf.

Harts verzweifelter Kampf um einen Sieg
Bald schon folgte mit dem Puerto de Serranillos (9,0 km à 4,8%) die nächste lange Steigung, in welcher sich die Gruppe bei unverändertem Vorsprung von acht auf vier Fahrer halbierte. Nach dieser Bergwertung beruhigte Jumbo-Visma dann aber allmählich das Peloton und ließ sowohl dem Quartett Howson, Guerreiro, Edet und Samitier als auch dem neuen Angreifer Tao Geoghegan Hart (Ineos) etwas mehr Freiraum. Als der Brite, der bei dieser Vuelta schon oft vergeblich einem Etappensieg nachgejagt und jeweils einmal Etappenzweiter und -dritter geworden war, zehn Kilometer später nach vorne aufschloss, war der Vorsprung schon auf zweieinhalb Minuten gestiegen. Mit sogar viereinhalb Minuten ging es später in den Puerto de Chía (3,0 km à 4,0%), wo Astana ein höheres Tempo anschlug und den Ausreißern wieder eine Minute abknöpfte. Die Mannschaft von Miguel Angel Lopez blieb auch weiterhin am Drücker und führte das inzwischen auf etwa 30 Fahrer geschrumpfte Feld nur noch zweieinhalb Minuten nach der Gruppe in den Anstieg zum Puerto de Peña Negra (14,2 km à 5,9%), wo Geoghegan Hart seine Begleiter sogleich attackierte.

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Angriffe von Lopez verfehlen ihre Wirkung
Von diesem letzten Berg der 1. Kategorie erhoffte sich Astana-Kapitän Miguel Angel Lopez den Sprung aufs Vuelta-Podium. Die Attacken des angriffslustigen Gesamtvierten – die erste neun und eine weitere sechs Kilometer vor dem Gipfel – überraschten seine Gegner natürlich nicht, aber ihnen fehlte vor allem auch die nötige Durchschlagskraft, um die Konkurrenten abzuschütteln. Den Moment von Lopez‘ Resignation konnte dagegen Tadej Pogacar (UAE Emirates) für sich nutzen. Geschwind tat sich ein große Loch zwischen dem jungen Slowenen und den anderen Favoriten auf, er setzte sich weiter ab, überholte die letzten beiden Ausreißer Geoghegan Hart und Guerreiro und erreichte die Bergwertung eineinhalb Minuten vor der 21-köpfigen Hauptgruppe. 34,2 Kilometer waren es da noch bis ins Ziel. 9,4 Kilometer vor Schluss, beim Beginn des Schlussanstiegs zur Plataforma de Gredos (9,4 km à 3,8%), war der Abstand sogar noch um einige Sekunden angestiegen und Pogacar war drauf und dran, Lopez das Weiße Trikot abzunehmen und Nairo Quintana (Movistar) von Gesamtrang drei zu verdrängen, wofür er nur 32 Sekunden bzw. 1:18 Minute gegenüber diesen beiden Fahrern gutmachen musste.

Pogacar ohne Schwäche am Schlussanstieg
Auf den im Schnitt acht Prozent steilen letzten 3500 Metern der Etappe passierte noch einiges: Der Österreicher Hermann Pernsteiner (Bahrain Merida), der sich den ganzen Tag lang schon sehr stark präsentiert, zu Beginn aber den Sprung in die Fluchtgruppe verpasst hatte, sprengte mit seinem Angriff die Favoritengruppe und wurde nur von Roglic, Alejandro Valverde (Movistar) und Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) wieder eingeholt. Dem Führenden kam das Quartett allerdings überhaupt nicht näher und beendete die Etappe schließlich mit gut eineinhalb Minuten Rückstand; Valverde wurde Etappenzweiter, Pernsteiner Vierter. Quintana verlor noch fast eine halbe Minute mehr und Lopez insgesamt sogar 2:12 Minuten auf Pogacar. In der – wohl finalen – Gesamtwertung bleiben Roglic und Valverde (+2:33) Erster und Zweiter, während Pogacar (+2:55) es tatsächlich geschafft hat, Quintana (+3:46) und Lopez (+4:48) zu überholen. Verbessern konnten sich bei letzter Gelegenheit auch Marc Soler (Movistar) und Mikel Nieve (Mitchelton-Scott), die jeweils eine Position gutmachten und jetzt Neunter und Zehnter sind. James Knox (Deceuninck-Quick Step) wurde von ihnen um nur 28 bzw. 21 Sekunden aus den Top10 verdrängt.

-> Zum Resultat

Am Schlusstag der Vuelta sollte es keine Verschiebungen in der Gesamtwertung mehr geben. Die topfebene 21. Etappe endet wie gewohnt auf einem Rundkurs in der spanischen Hauptstadt Madrid und ist ein Fall für die Sprinter.

Video der Zielankunft





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