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Dygert verdirbt die Oranje-Party – Van der Breggen und Van Vleuten im WM-Zeitfahren geschlagen
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24.09.2019

Dygert verdirbt die Oranje-Party – Van der Breggen und Van Vleuten im WM-Zeitfahren geschlagen

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2019 IN YORKSHIRE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Harrogate, 24.09.2019 – Die 22-jährige US-Amerikanerin Chloe Dygert-Owen hat in überragender Art und Weise das Einzelzeitfahren der Frauen bei der WM in der englischen Grafschaft Yorkshire gewonnen und die favorisierten Niederländerinnen auf die Plätze verwiesen. Dygert war über 30,3 km sage und schreibe 1:32 Minuten schneller als die noch amtierende Straßen-Weltmeisterin Anna van der Breggen und 1:53 Minuten schneller als Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten. Das Stundenmittel der Siegerin betrug über 43 km/h. Deutschland verbuchte dank Lisa Klein einen guten fünften Platz, die starke Schweizerin Marlen Reusser belegte Rang sechs.


Bericht zum Einzelzeitfahren der Männer U23:
U23-Zeitfahrspezialist Mikkel Bjerg feiert Hattrick bei verregneter WM


Verspäteter Start wegen anhaltenden Regens
Die Frauen bekamen für ihr Einzelzeitfahren genau denselben Parcours vorgesetzt wie zuvor die Männer U23: 30,3 km zwischen Ripon und dem südlich gelegenen Harrogate, mit ca. 400 Höhenmetern und nicht ohne technischen Anspruch. Die Zeiten lassen sich also gut vergleichen: Chloe Dygert wäre bei ihren praktisch gleich alten männlichen Kollegen immerhin Zwölfte geworden. Zu berücksichtigen ist allerdings auch, dass die Frauen bei etwas besseren Bedingungen unterwegs waren. Der Veranstalter hatte den Start des Wettkampfs extra von 14:50 Uhr (Ortszeit) auf 15:30 Uhr nach hinten verlegt, um die durch sintflutartige Regenfälle teilweise kaum befahrbaren Straßen vom Wasser zu befreien oder Gefahrenstellen wenigstens besser zu kennzeichnen. Der Regen hatte zwischenzeitlich auch etwas nachgelassen, was nicht heißen soll, dass es auf einmal trocken war, ganz im Gegenteil. Um andererseits etwas Zeit zu sparen, wurde das Startintervall um eine halbe Minute auf 60 Sekunden gekürzt.

Dygert fährt in einer eigenen Liga
Chloe Dygert, die schon 2015 Junioren-Weltmeisterin sowohl auf der Straße wie im Zeitfahren war, konnte in dieser Saison die Colorado Classic, das Joe Martin Stage Race, die Chrono Kristin Armstrong und die Zeitfahr-Panamerikameisterschaft für sich entscheiden. Da sie diese und auch ihre anderen Resultate allesamt auf dem amerikanischen Kontinent erzielte und für das US-Team Sho-air Twenty20 fährt, flog die 22-Jährige aus europäischer Sicht unter dem Radar. Praktisch keiner hätte damit gerechnet, dass sie die gestandene Konkurrenz so alt aussehen lassen würde, wie sie es dann tat. Dygert, die von der dreifachen Olympiasiegerin Kristin Armstrong trainiert wird, überholte schon auf dem ersten Streckenteil zwei vor ihr gestartete Fahrerinnen, darunter Ex-Weltmeisterin Lisa Brennauer aus Deutschland. Nach der Zwischenzeit in Bedlam nach 14,2 km drehte sie den Gashahn noch weiter auf, überholte noch mehr Teilnehmerinnen, um dann im Ziel die Bestzeit der führenden Weißrussin Alena Amialiusik (am Ende Neunte) geradezu zu pulverisieren. Halbtot fiel Dygert vom Rad; schon da war klar, dass es für die favorisierten Niederländerinnen schwer werden würde.

Klein, Reusser und Brennauer in den Top 10
Anna van der Breggen, die Vorjahreszweite, und Annemiek van Vleuten, die Titelverteidigerin, lagen an der Zwischenzeit fast gleichauf, und zwar über eine Minute hinter Dygert. Auf den letzten Kilometern drehte Van der Breggen das Blatt zu ihren Gunsten und nahm ihrer Landsfrau 20 Sekunden ab, ohne aber der US-Überfliegerin auch nur nahezukommen. Für Van der Breggen bedeutete das die vierte (!) Silbermedaille bei der Einzelzeitfahr-WM, für Van Vleuten den Abschied vom Hattrick-Traum. Auch der deutliche Abstand zur viertplatzierten Amber Neben, die 2:39 Minuten Rückstand auf Landsmännin Dygert hatte, wird kein Trost gewesen sein. Lucinda Brand, die dritte Niederländerin – Europameisterin Ellen van Dijk konnte bekanntlich wegen einer schweren Verletzung von ihrem persönlichen Startrecht keinen Gebrauch machen – schnitt mit Rang 8 auch etwas schwächer ab als geplant. Vollkommen den Erwartungen gerecht wurde die deutsche Meisterin und Vize-Europameisterin Lisa Klein auf Platz fünf (+2:40). Mehr als einen Achtungserfolg verbuchte außerdem Schweizer- und Europaspiele-Meisterin Marlen Reusser als Sechste (+3:02). Siebte wurde mit Leah Thomas eine weitere US-Amerikanerin. Die Österreicherin Anna Kiesenhofer kam gerade noch in die Top 20, die Schweizerin Else Chabbey wurde 22te.

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