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US Boys dominieren WM-Rennen der Junioren – Simmons Erster, Sheffield Dritter
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26.09.2019

US Boys dominieren WM-Rennen der Junioren – Simmons Erster, Sheffield Dritter

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2019 IN YORKSHIRE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Harrogate, 26.09.2019 – Quinn Simmons, der im Zeitfahren der Junioren Vierter geworden war, hat bei der Straßenrad-WM in Yorkshire (England) für eine zweite US-Goldmedaille gesorgt. Der 18-Jährige gewann das U19-Straßenrennen nach 148 km zwischen Richmond und Harrogate als Solist mit einem Vorsprung von 56 Sekunden. Sein Landsmann Magnus Sheffield trug als Drittplatzierter zu dem hervorragenden Resultat bei (+1:33). Silber ging an Alessio Martinelli (+0:56), sodass die Italiener jetzt auch über einen kompletten Medaillensatz verfügen. Der deutsche Meister Marco Brenner wurde mit 1:45 Minuten Rückstand Vierzehnter.

Hervorragende Teamtaktik der US-Amerikaner
War es eventuell schon ein Vorzeichen auf einen US-amerikanischen Sieg im Straßenrennen der Junioren? In Richmond, Virginia fand die Straßenrad-WM des Jahres 2015 statt – und in Richmond, Yorkshire wurde der Wettkampf heute gestartet… Nun ja, es war wohl doch eher die mutige und kluge Vorgehensweise des gesamten US-Teams, die zum Erfolg führte. Die US Boys hatten das Co-Kommando im Feld, als es anfangs lange Zeit geschlossen fuhr, und sie führten nach, als sich nach 36 Kilometern die erste Ausreißergruppe mit u. a. dem Deutschen Michel Heßmann gebildet hatte. Die US-Mannschaft nahm das Peloton an den beiden Anstiegen Kidstones Summit (103 km vor dem Ziel) und Summerscales Summit (61 km vor dem Ziel) in die Mangel und sie führte die Vorentscheidung herbei. In der Abfahrt von dem zuletzt genannten Hügel initiierten Quinn Simmons und Magnus Sheffield eine Spitzengruppe, der sich auch der Brite Lewis Askey, der tschechische Meister Pavel Bittner und der Spanier Carlos Rodriguez Cano anschlossen. Das Quintett kam mit 37 Sekunden Vorsprung auf ca. 30 Fahrer zur ersten Zielpassage, die 41,5 km vor Schluss erfolgte. An einem Anstieg etwa 33 km vor dem Ziel, als seine Begleiter zu schwächeln begannen, setzte der Zeitfahr-Vierte Simmons sich dann als Solist ab.

Ein langes, schweres Rennen bei Aprilwetter
Mit 148,1 Kilometern war das Junioren-Straßenrennen so lang wie noch nie bei einer WM. Von Richmond fuhr man nach Süden, machte einen Schlenker ins Hügelland – über schmale Straßen, vorbei an malerischen Landschaften und alten Gemäuern – um dann irgendwann in Richtung Harrogate nach Osten abzubiegen. Dort standen drei Runden auf dem 13,8 km langen Kurs an, der schon von den ersten Zeitfahren her bekannt war. Mit 1900 Höhenmetern war es gewiss kein leichtes Rennen. Das Wetter präsentierte sich launisch und bot Sonne mit Wolken, ein paar Regenschauer, auffrischenden Wind und dann gegen Ende wieder anhaltenden Regenfall. Auf den teilweise nassen Straßen kam es immer wieder zu Stürzen. Nachdem Simmons sich abgesetzt hatte, übernahm die deutsche und vor allem die italienische Nationalmannschaft die Nachführarbeit. Allerdings hatte man bald nicht mehr viele Helfer übrig, während die US-Mannschaft immer noch recht zahlreich vertreten war und im Sinne des Spitzenreiters dazwischenfunkte. Simmons, der in diesem Jahr zahlreiche Siege hatte feiern können, u. a. bei Gent-Wevelgem, beim Grand Prix Rüebliland und beim Keizer der Juniores, absolvierte die zweite Zielpassage mit 39 Sekunden Vorsprung. Danach baute er seinen Vorteil noch weiter aus, bis es dem Italiener Alessio Martinelli zu bunt wurde und er sich allein auf die Verfolgung des US-Amerikaners machte.

Jetzt insgesamt 5 Medaillen für die USA
So verzeichnete man bei der letzten Zielpassage 36 Sekunden Vorsprung für Simmons auf Martinelli und 1:16 Sekunden Vorsprung für Simmons auf ein „Hauptfeld“, das nur noch aus 20 Fahrern bestand. Der deutsche Doppel-Meister Marco Brenner versuchte mehrfach wegzufahren, um noch irgendwas zu retten, aber man bewachte ihn streng. Mehr Erfolg hatte der niederländische Vize-Zeitfahrweltmeister Enzo Leijnse, dem der Italiener Gianmarco Garofoli als Aufpasser zur Seite sprang. Simmons machte immer noch einen sehr starken Eindruck und fuhr seinen Sieg souverän nach Hause. Er ist der dritte Junioren-Weltmeister aus den USA nach Greg LeMond 1979 und Jeff Evanshine 1991. Martinelli kam mit fast einer Minute Rückstand herein. Dahinter war aus dem Verfolgerduo ein -quartett geworden, denn Magnus Sheffield hatte zusammen mit dem Norweger Vegard Stokke zu Leijnse und Garofoli aufschließen können. Er gewann den Sprint um Platz drei vor den drei anderen und sorgte für die insgesamt fünfte US-Medaille bei dieser WM. Dank Chloe Dygerts Erfolg im Frauen-Zeitfahren befand sich darunter bereits einmal Gold. Marco Brenner finishte mit der nächsten Gruppe und wurde bester Deutscher. Der Schweizer Elia Blum kam in einer Gruppe mit 15 Minuten Rückstand ins Ziel. Auch Maximilian Kabas aus Österreich beendete das Rennen.

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