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Erster Klassikersieg: Primoz Roglic ist im Finale des Giro dell’Emilia einfach nicht zu halten
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05.10.2019

Erster Klassikersieg: Primoz Roglic ist im Finale des Giro dell’Emilia einfach nicht zu halten

Info: Giro dell’Emilia 2019 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



San Luca, 05.10.2019 – Acht Tage vor Il Lombardia hat Primoz Roglic das erste von vielen Vorbereitungsrennen auf den italienischen Herbstklassiker gewonnen. Der Vuelta-Champion setzte sich beim Giro dell’Emilia am Schlussanstieg geradezu aufreizend leichtfüßig von seinen Gegnern ab. Für den 29-jährigen Slowenen, der schon etliche Rundfahrten und Etappen gewinnen konnte, war es nach Croatia-Slovenia 2014 und der slowakischen Meisterschaft 2016 tatsächlich erst der dritte – und erste wirklich bedeutsame – Erfolg bei einem Eintagesrennen. Und das auch noch in San Luca, wo er im Mai bereits das Auftaktzeifahren des Giro für sich entschieden hatte.


Das Profil des Giro dell’Emilia

Fünfmal hinauf zur Kirche in San Luca
Die 1. Etappe der Italien-Rundfahrt hatte vor knapp fünf Monaten ebenfalls mit dem Anstieg zum Santuario della Madonna di San Luca (2,1 km à 9,7%) geendet, der beim Giro dell’Emilia allerdings gleich fünfmal auf dem Programm stand – erstmals knapp 40 Kilometer vor Schluss. Bis dahin hatte ein Ausreißertrio das Rennen mit anfangs lange Zeit mehr als elf Minuten Vorsprung angeführt, doch bei der ersten Fahrt auf den Kirchenhügel in der Nähe Bolognas wurden daraus drei Solisten. Durch einen Angriff von Diego Rosa (Ineos) entstand zudem eine Verfolgergruppe, welcher unter anderem auch Sepp Kuss und Antwan Tolhoek (beide Jumbo-Visma), Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) und der frühere Sieger Diego Ulissi (UAE Emirates) angehörten. Sie holten im Verlauf der ersten von vier Zusatzrunden (je 9,3 km) erst Davide Ballerini (Astana) und dann Umberto Orsini (Bardiani–CSF) ein, ehe sie bei der zweiten Kletterpartie hinauf nach San Luca selbst wieder vom durch Alejandro Valverde (Movisatar) und Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) angeführten Feld eingesammelt wurden. Nur ein Ausreißer fuhr noch voraus ...

Latour und Ciccone lösen Mosca an der Spitze ab
Jacopo Mosca (Trek-Segafredo) hatte zu Beginn der zweiten Runde noch etwas mehr als eine Minute Vorsprung auf das schon kaum noch 30 Fahrer große Feld, aus dem sich kurz vor der Abfahrt Pierre Latour (AG2R La Mondiale) und erneut Ciccone absetzen konnten. Als es das dritte Mal bergauf zum Ziel ging, überholten diese beiden Mosca und wiesen auf der Ziellinie 30 Sekunden Vorsprung auf. Zwischen ihnen und dem Feld lag zwar noch Antwan Tolhoek (Jumbo-Visma), der aber, als er merkte, dass er nicht zu den Führenden aufschließen konnte, sich wieder ins Feld zu vier seiner Teamkollegen zurückfallen ließ. Die vorletzte Runde endete am Anstieg unter anderem mit Tempoverschärfungen von Egan Bernal (Ineos) und Jakob Fuglsang (Astana), durch die sich das Feld weiter auflöste und Ciccone und Latour kurz vor der Zielpassage eingeholt wurden. Als in der Abfahrt wieder einige Verfolger aufschließen konnten, nutzten Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo), Rudy Molard (Groupama-FDJ) und Ulissi eine kurze ruhigere Phase für einen Angriff.


Roglic degradiert alle Konkurrenten zu Statisten
Schnell hatte das Trio einen Vorsprung von 20 Sekunden und bekam zwei Kilometer vor Beginn des Schlussanstiegs noch Unterstützung durch Esteban Chaves (Mitchelton-Scott) und Sergio Higuita (Education First). Doch Jumbo-Visma war immer noch zahlenmäßig stark vertreten und verkürzte den Abstand wieder, ehe es ein letztes Mal aufwärts ging. Acht Mann holten dann recht schnell die fünf Spitzenreiter ein – bevor an der Flamme Rouge Primoz Roglic (Jumbo-Visma) für die frühe Entscheidung sorgte. Seinem Antritt konnte niemand folgen. Michael Woods (Education First) und sein Teamkollege Higuita nahmen gemeinsam die Verfolgung auf, kamen als Zweiter und Dritter aber erst 15 Sekunden nach dem Sieger ins Ziel. Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und Valverde verpassten die Podiumsplätze nur um zwei Sekunden; noch ein kleines Stück dahinter folgten ab Platz sechs Ulissi, Latour, Fuglsang, Bernal und Brambilla.

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Vollering dominiert bei Bergankunft der Frauen
Zum sechsten Mal in Folge gab es auch einen Giro dell’Emilia für Frauen, die den Anstieg nach San Luca nur einmal, ganz am Ende ihres Rennens erklimmen mussten. An der Spitze des Feldes übernahm recht schnell Demi Vollering (Parkhotel Valkenburg) das Kommando und sorgte für ein Ausscheidungsrennen, das ab der Flamme Rouge erst richtig Wirkung zeigte. Bald hatte die Niederländerin mit der Italienerin Elisa Longo Borghini (Trek-Segafredo), der Tschechin Nikola Noskova (Bigla) und der Deutschen Liane Lippert (Sunweb) nur noch drei Fahrerinnen im Schlepptau. Longo Borghini war die Einzige, die bis ganz zum Schluss mithalten konnte, doch ihr Versuch, Vollering im Sprint zu schlagen, hatte keinen Erfolg. Noskova hatte als Drittplatzierte letztlich sechs Sekunden Rückstand, Lippert als Fünfte sogar dreizehn.

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Video der Zielankunft der Männer





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