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Mailand-Turin-Jubiläum: Glanzleistung von Michael Woods drei Tage vor seinem Geburtstag
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09.10.2019

Mailand-Turin-Jubiläum: Glanzleistung von Michael Woods drei Tage vor seinem Geburtstag

Info: Milano-Torino 2019 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Turin, 09.10.2019 – An guten Ergebnissen (wie jüngst dem zweiten Platz beim Giro dell’Emilia) hat es Michael Woods in dieser Saison gewiss nicht gemangelt. Der letzte Sieg des Kanadiers datierte allerdings noch vom Januar. Bei der Jubiläums-Ausgabe des italienischen Klassikers Milano-Turino zeigte er sich aber in einer solch starken Verfassung, dass er das die entscheidende Phase am Schlussanstieg des Rennens prägte und am Ende sogar Alejandro Valverde in den Schatten stellte. Mit dieser Form hat sich der Kanadier definitiv in den Favoritenkreis für die Lombardei-Rundfahrt katapultiert, die übrigens zufällig genau auf seinen 33. Geburtstag fällt.


Das Profil von Milano-Torino

Roglic schaut beim Jubiläum nur zu
Mailand-Turin, das älteste heutzutage noch existierende Eintagesrennen, hatte zum ersten Mal im Jahr 1876 stattgefunden und wurde heuer nun zum 100. Mal ausgetragen. Beim Jubiläum dieses Klassikers fehlte ausgerechnet der Mann, der zuletzt zwei grandiose Siege bei italienischen Eintagesrennen hatte feiern können: Emilia- und Varesine-Sieger Primoz Roglic fehlte, weil seine Mannschaft Jumbo-Visma gar nicht an diesem Rennen teilnahm. Dabei hätte dem Slowenen, der erst am Samstag bei Il Lombardia wieder im Sattel sitzen wird, die Bergankunft an der Basilica di Superga durchaus liegen dürfen. Stattdessen übernahm Ineos das Kommando im Hauptfeld und sorgte dafür, dass bis zum Beginn des Schlussanstiegs (4,9 km à 9,1%) niemand wegfahren konnte. Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo) hatte das zumindest versucht, attackierte zwanzig Kilometer vor Schluss auf der Kuppe eines Anstiegs, der mit dem Schlussanstieg quasi identisch war, wurde aber sofort wieder von Tao Geoghegan Hart zurückgepfiffen, der zusammen mit Diego Rosa das Geschehen für Tour-de-France-Sieger Egan Bernal kontrollierte.

Woods und Gaudu sorgen für Action
Während der gut 150 flachen Kilometer vor den beiden Anstiegen hatte es natürlich eine Ausreißergruppe gegeben, die aber schon nur noch mit einer Minute Vorsprung an den ersten Berg gekommen war. Daniel Savini (Bardiani CSF), Nicolas Dalla Valle (UAE Emirates) und Joan Bou (Nippo-Vini Fantini-Faizanè) wurden dann sehr schnell eingeholt, während Joey Rosskopf (CCC) und Rémi Cavagna (Deceuninck-Quick Step) bis wenige hundert Meter vor dem Gipfel Widerstand leisten konnten. Am Schlussanstieg war es Jakob Fuglsang (Astana), der vier Kilometer vor dem Ziel die erste richtige Attacke fuhr. Adam Yates (Mitchelton-Scott) hatte sich an sein Hinterrad geklemmt, doch Michael Woods (Education First) brachte das noch etwa 30 Fahrer große Feld schnell wieder an das Duo heran. Als das geschafft war, attackierte der Kanadier selbst und zog dabei Gorka Izagirre (Astana) und Jack Haig (Mitchelton-Scott) mit, die ihm aber die Mitarbeit verweigerten, weil sie nicht gegen ihre Kapitäne Fuglsang und Yates fahren wollten. Als er die beiden zweieinhalb Kilometer vor dem Ende abschüttelte, bekam er dafür mit dem nach vorne stürmenden David Gaudu (Groupama-FDJ) einen topmotivierten Mitstreiter, der an keine Stallordner gebunden war.


Valverde im Endspurt machtlos gegen Woods
Haig hatte sich nun wieder ganz in den Dienst von Yates gestellt und brachte seinen Chef sowie auch Bernal, Fuglsang und Alejandro Valverde (Movistar) 1800 Meter vor Schluss wieder an die Spitze. Woods attackierte aber sofort noch einmal und auch Gaudu hatte noch nicht all sein Pulver verschossen, so dass diese beiden sich wieder leicht absetzen konnten. Ab der Flamme Rouge schienen sie sich dann aber plötzlich nicht mehr ganz grün zu sein und arbeiteten nicht mehr zusammen, so dass Valverde, Bernal und Yates erneut aufschließen konnten. Auch Tiesj Benoot (Lotto Soudal) kam noch einmal heran – Bauke Mollema (Trek-Segafredo) fehlten nur wenige Meter. Gaudu feuerte zum letzten Mal 600 Meter vor dem Ende eine Attacke ab, kam aber nicht entscheidend weg und wurde von Woods überflügelt, der mit einem starken Endspurt sogar Valverde alt aussehen ließ. Der Ex-Weltmeister war am Ende zwar zeitgleich – aber nur, weil der siegessichere Woods kurz vor der Ziellinie nicht mehr Vollgas ging bzw. gehen musste. Yates wurde mit fünf Sekunden Rückstand Dritter; das Doppelte stand schlussendlich für Benoot, Gaudu und Bernal zu Buche.

-> Zum Resultat

Video der Zielankunft





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