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52 Kilometer alleine über Cotés und Chemins – Jelle Wallays gewinnt zum zweiten Mal Paris-Tours
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13.10.2019

52 Kilometer alleine über Cotés und Chemins – Jelle Wallays gewinnt zum zweiten Mal Paris-Tours

Info: Paris - Tours Elite 2019 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tours, 13.10.2019 – Siege von Jelle Wallys sind seltene, aber immer spektakuläre Ereignisse. Als Ausreißer gewann der 30-jährige Belgier unter anderem eine Etappe der Vuelta a España 2018 und den belgischen Klassiker Dwars door Vlaanderen 2015 sowie vor fünf Jahren schon einmal Paris-Tours. Bei dem französischen Herbstklassiker schlug er jetzt noch ein zweites Mal zu – und schaffte das mit einer 52 Kilometer langen Solofahrt!


Das Profil von Paris-Tours

Finale wie bei einem Frühjahrsklassiker
Schon nach der Hälfte der zwischen dem Startort Chartres und dem Ziel auf der Avenue de Grammont in Tours zurückzulegenden 217 Kilometern, hatte das Renngeschehen seine erste leicht dramatische Wendung genommen, als das Feld durch hohes Tempo im Wind in mehrere Teile zerfiel, was auch zu einem schnellen Ende der Flucht von Kenny Molly, Mathijs Paasschens (beide Wallonie Bruxelles), Tom Dernies, Samuel Leroux (Natura4Ever-Roubaix-Lille Métropole), Andreas Nielsen (Riwal Readynez), Adam De Vos (Rally UHC) und Tony Hurel (St Michel-Auber 93) führte. Zwischen zwei großen Feldern entstand innerhalb kurzer Zeit ein Abstand von rund eineinhalb Minuten, der aber bald schon wieder abnahm, bis es 60 Kilometer vor dem Ziel zu einem Zusammenschluss kam. Wenige Momente zuvor hatten an der Spitze aber zwei Fahrer angegriffen: Vorjahressieger Søren Kragh Andersen (Sunweb) unternahm gemeinsam mit Boy Van Poppel (Roompot-Charles) einen frühen Angriff. Die beiden erreichten mit einer Minute Vorsprung Kilometer 53 vor dem Ziel, ab wo der interessante Teil der Strecke begann: Es warteten sieben „Côtes“, kurze, giftige Steigungen, und neun „chemins de vigne“, unbefestigte Straßen mit einer Gesamtlänge von gut zehn Kilometern.

Wallays‘ Flucht beginnt eher zufällig
An den ersten Anstieg, die Côte Goguenne (650 m à 7,2%), wo Van Poppel schon wieder zurückfiel, schloss sich sogleich der erste Schotterabschnitt La Grosse Pierre (1500 m) an. Dort fuhr Jelle Wallays (Lotto Soudal) an der Spitze des Feldes, als der Fahrer hinter ihm in einer Kurve wegrutschte. Durch diesen Sturz entstand ein kleines Loch zwischen Wallays und dem Rest der Fahrer, das der reaktionschnelle Belgier bis zum Ende dieses Sektors deutlich ausdehnen konnte. Acht Kilometer später im Sektor Chancay à Reugny (2100 m) übernahm Wallays unverhofft die Führung des Rennens, als der unglückliche Kragh Andersen einen Platten erlitt. Wallays lag mittlerweile eine halbe Minute vor dem Feld und baute seinen Vorsprung bis zur 30-Kilometer gar auf eineinhalb Minuten aus. Von einem Hauptfeld konnte man dann ab Tony Gallopins (AG2R La Mondiale) Angriff an der Côte de la Rochère (400 m à 8,7%) kaum noch sprechen – die Größe der ersten Verfolgergruppe schwankte fortan immer wieder zwischen einem und zwei Dutzend Fahrern. Alle zwischenzeitlichen Tempoverschärfungen brachten sie aber dem Solisten Wallays nicht wirklich näher.

Terpstra setzt seine Podiumsserie fort
Die ständige Folge von Chemins und Côtes endete zehn Kilometer vor dem Ziel abrupt – ab da ging das Rennen flach und ohne nennenswerte Hindernisse weiter. Wallays nahm einen Vorsprung von 1:20 Minute mit auf diesen letzten Streckenteil, was absolut ausreichend war, damit sein Sieg nicht mehr in Gefahr geriet. Die Attacken hinter ihm gingen unaufhörlich weiter, bis sich schließlich wenige Kilometer vor dem Ende Niki Terpstra (Total Direct Energie) und Oliver Naesen (AG2R La Mondiale) absetzen konnten; sie finishten eine halbe Minute nach dem Sieger. Dass Terpstra nach Platz drei 2017 und Platz zwei 2018 zum dritten Mal in Folge das Podium erreichte, war durchaus überraschend, hatte er sich doch zweimal nach Defekten auf Schotterpassagen mühsam wieder zurückkämpfen müssen. Auch die nächsten Fahrer beendeten das Rennen alleine oder in kleinen Grüppchen; elf von ihnen hatten zum Schluss weniger als eine Minute Rückstand auf Wallays. Die Schweizer Stefan Küng (Groupama-FDJ) und Reto Hollenstein (Katusha Alpecin), die sich phasenweise auch sehr aktiv präsentiert hatten, erreichten die Plätze 13 und 18.

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Video der Zielankunft





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