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Graf/Hester überraschen die Favoriten Reinhardt/Kneisky und De Ketele/Politt in der ersten Jagd der 56. Sixdays Bremen
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10.01.2020

Graf/Hester überraschen die Favoriten Reinhardt/Kneisky und De Ketele/Politt in der ersten Jagd der 56. Sixdays Bremen

Info: Sixdays: Sixdays Bremen 2020
Autor: Aus der Bremer ÖVB-Arena berichtet Thorsten Schmidt (www.sixdaysinfo.de)



Bremen, 10.01.2020 – Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Durch einen beherzten Angriff 17 Runden vor Schluss sicherten sich Marc Hester und Andreas Graf den Sieg in der einzigen Jagd des Abends und damit ebenso den Tagessieg.


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Interviews: Erik Weispfennig


Der Musiker Christopher von Deylen („Schiller“) und TV-Kapitän Morten Hansen („Verrückt nach Meer“) gaben um 21 Uhr den Startschuss für die 56sten Bremer Sixdays. Dem Sportlichem Leiter Erik Weispfennig dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein, dass tatsächlich 24 Sportler am Start standen. Denn in den letzten Tagen hat es noch kurzfristige Umbesetzungen geben müssen. Der Ire Mark Downey wurde zum Weltcup nachnominiert. Für ihn rückte Luca Felix Happke ins Feld, der Gewinner des U23-Rennens im vergangenen Jahr. Und der Schweizer Nico Selenati ersetzte den an einer Knieverletzung laborierenden Domenic Weinstein. Das größte Fragezeichen stand aber hinter Theo Reinhardt. Der Weltmeister lag vor dem Finale in Rotterdam in Führung und musste aber leider wegen Atembeschwerden aufgeben.

Doch Sportler regenerieren schnell und gleich im ersten Wettbewerb zeigte Theo Reinhardt, dass er keine Ausreden gelten lässt. Im der Mannschaftsausscheidung machten Reinhardt/Kneisky und De Ketele/Politt die dicken Punkte unter sich aus. Dabei überraschte Theo Reinhardt den Routinier Kenny De Ketele mit einem langen Sprint und brachte sein Team in die Leaderposition.

Auch in der direkt darauf folgenden Jagd (45 Minuten) machten die Spitzenfahrer von Beginn an deutlich, dass es nur zwei Anwärter auf den Gesamtsieg gibt. Morgan Kneisky möchte nach zwei zweiten Plätzen 2015 und 2016 endlich mal in Bremen ganz oben auf dem Treppchen stehen. Schon nach zwei Minuten initiierte er den ersten Ausreissversuch, De Ketele/Politt gingen die Attacke mit und einige Runden später standen die beiden Teams ganz oben im Tableau, die auch am Dienstag an der Spitze zu erwarten sind.

In der ersten Hälfte der Jagd zeigte sich das weiße Trikot von De Ketele/Politt als Chef im Ring. Besonders Nils Politt gefiel durch seine auffällige Fahrweise. Nach 9 Minuten ging ein Raunen durch die gut besetzten Ränge, als Nils Politt aus dem Sattel ging und mit einem beherzten Antritt blitzschnell eine halbe Runde Vorsprung herausfuhr. Mit der Verpflichtung des Tour de France-Fahrers hat Erik Weispfennig sicherlich einen großen Coup gelandet. Politt hat gerade mal zwei Tage auf der Bahn trainieren können, dennoch sollte ihm dieses Bahnabenteuer keine Probleme bereiten, denn er kennt die Bremer Bahn vom Juniorenrennen 2014 und von seinem Sixdays-Debüt 2015.

In der zweiten Rennhälfte hatten die Weißen allerdings schon einiges an Pulver verschossen. Sie kontrollierten das Feld, hatten die Konkurrenten im schwarzen Trikot immer im Auge, doch die „Schwarzen“ fuhren taktisch geschickter. Nach 34 Minuten waren sie plötzlich allein in der Nullrunde. Das Tempo war nicht besonders hoch, so dass auch die anderen Teams fleissig kreiselten. Am Ende der 45 Minuten standen 47 Rundengewinne zu Buche, was eigentlich nicht sonderlich bemerkenswert ist, denn wir haben auf der kurzen Bremer Bahn schon Jagden mit mehr als 60 Rundengewinnen gesehen.

Vier Minuten vor Schluss lagen sechs Teams rundengleich in Führung. Damit war bereits in der ersten Jagd die Spreu vom Weizen getrennt: Sechs Teams fahren um die Podiumsplätze und die weiteren sechs Teams haben mit bereits drei bis sieben Runden Rückstand jetzt schon keine Chance mehr auf eine vordere Platzierung.

Als alle mit einem großen Sprintfinale rechneten, gingen Andreas Graf und Marc Hester in die Offensive. Die Hallensprecher vermuteten, dass sie sich die Punkte bei einem Zwischensprint sichern wollten, doch der Österreicher und der Däne hatten Größeres im Sinn. Sie zogen die Attacke durch und schafften 4 Runden vor Schluss den letzten Rundengewinn des Tages.
Als einziges Team in der Nullrunde durften sie mit dem Sondertrikot der Gesamtführenden ins Bett gehen. Das war ein deutliches Zeichen, dass die beiden Routiniers nicht gewillt sind, am Dienstagabend ohne Blumen nach Hause zu gehen.

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Bei den Sprintern wurde Robert Förstemann mit Standing Ovations begrüßt. Er hatte sich im vergangenen Jahr durch einen Sturz schwer verletzt. Noch im Krankenhaus hatte er verkündet, dass es sich auf diese Weise nicht vom Bremer Publikum verabschieden möchte. Und er ist wiedergekommen, nicht ohne ein mulmiges Gefühl, wie er ehrlicherweise einräumte. Nach dem ersten Abend liegt Robert Förstemann mit einem Punkt Rückstand auf den Tschechen Tomas Babek auf Platz zwei. Das Bremer Publikum darf sich auf weitere spannende Sprintduelle freuen.

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Andreas Graf und Marc Hester (Team DATAGROUP) sichern sich den ersten Tagessieg der 56. SIXDAYS BREMEN (Foto: Event & Sport Nord GmbH (ESN)/Arne Mill)
Andreas Graf und Marc Hester (Team DATAGROUP) sichern sich den ersten Tagessieg der 56. SIXDAYS BREMEN (Foto: Event & Sport Nord GmbH (ESN)/Arne Mill)

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