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Miguel Florez gewinnt die Königsetappe der Vuelta a San Juan – Evenepoel fast vom Winde verweht
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31.01.2020

Miguel Florez gewinnt die Königsetappe der Vuelta a San Juan – Evenepoel fast vom Winde verweht

Info: Vuelta a San Juan Internacional 2020 (2.Pro)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Alto Colorado, 31.01.2020 – Remco Evenepoels Führung hing auf der 5. Etappe der Vuelta a San Juan am seidenen Faden, doch am Ende hat der Belgier den schwersten Tag der Rundfahrt überstanden und den Gesamtsieg wohl schon so gut wie sicher. Dabei war es gar nicht der Schlussanstieg, der ihm Probleme bereitet hatte, sondern der Seitenwind auf einem flachen Streckenabschnitt. Den Tagessieg holte sich im Endspurt einer kleinen Gruppe mit den besten Kletterern der 23-jährige Kolumbianer Miguel Florez von Androni Gioccatoli.


Das Profil der 5. Etappe der Vuelta a San Juan

UAE Emirates sorgt für eine Windkante
Nach dem Ruhetag stand bei der Vuelta a San Juan die traditionelle Königsetappe zum Alto Colorado auf dem Programm, die zunächst wie jede andere Etappe auch mit einer Ausreißergruppe begann, zu welcher acht Fahrer gehörten. Aus dieser setzten sich gut 60 Kilometer vor dem Ziel Gerardo Atencio (Pocito), Magno Nazaret (SEP de San Juan) und Nelson Soto (Colombia-GW Bicicletas) ab. Es folgten rund 20 ansteigende Kilometer mit zwei Bergwertungen, auf denen das Feld sehr „bummelte“, wodurch der Vorsprung des Trios auf sechs Minuten anwuchs. Das Tempo änderte sich aber ab 40 Kilometer vor dem Ziel ganz plötzlich, als UAE Emirates für eine Windkante sorgte und das Feld zersplittern ließ. Die Mannschaft des Giro di Sicilia-Gewinners und Fünften der Gesamtwertung Brandon McNulty hatte mit dieser Aktion zwei der größten Konkurrenten im Kampf um den Rundfahrtsieg scheinbar elminiert: Als das kaum 30 Fahrer große erste Feld 22 Kilometer vor dem Ziel die Ausreißer einholte, lag das zweite Feld mit Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step) und Oscar Sevilla (Medellin) schon fast eineinhalb Minuten zurück.

Entscheidung fällt aus neunköpfiger Gruppe
Doch so plötzlich wie die Windkante gekommen war, änderte sich die Tendenz der Rennentwicklung wieder: Auf einmal fiel der Abstand rapide und betrug zum offiziellen Beginn des Schlussanstiegs (15 km à 4,4%) lediglich noch 20 Sekunden. Es dauerte dann tatsächlich nicht mehr lange, bis Evenepoel mit tatkräftiger Unterstütung von Sevilla und dessen Teamkollegen Cesar Paredes den Kontakt zur ersten Gruppe herstellte. Evenepoel hatte die Verfolgungsjagd ohne Hilfe von Teamkollegen bestreiten müssen – Zdenek Stybar war zwar vorne dabei, ließ sich aber nicht zurückfallen. Als der Zusammenschluss erfolgte, hatten zwar gerade McNulty und Guillaume Martin (Cofidis) angegriffen, wurden aber bald schon wieder eingeholt. Die Spitzengruppe verkleinerte sich langsam, bis sie schließlich noch neun Fahrer umfasste. Erst 2,5 Kilometer vor dem Ziel gab es wieder Angriffe, doch weder Martin noch Evenepoel konnten für eine weitere Selektion sorgen. Evenepoel versuchte es 1400 Meter vor dem Ende noch ein weiteres Mal und brachte diesmal an einer der steilsten Stellen des Berges unter anderem den Gesamtzweiten Ganna Filippo Ganna (Nationalmannschaft Italien) in Schwierigkeiten. Doch zu Gannas Glück wurde die Steigung ab der Flamme Rouge wesentlich geringer, so dass er sich wieder herankämpfen konnte.

Gesamt- und Bergwertung praktisch entschieden
300 Meter vor der Ziellinie fasste sich Miguel Florez (Androni Giocattoli-Sidermec) ein Herz und entschied mit seinem starken Antritt die Etappe für sich – der zweite Profi-Sieg des jungen Kolumbianers, der im Januar 2019 eine Etappe der Vuelta al Tachira gewonnen hatte. Sevilla, McNulty, Martin, Evenepoel und Ganna folgten mit minimalen Abständen auf den nächsten Plätzen. Etwas mehr Zeit verloren aus der neunköpfigen Gruppe nur Paredes (+0:16) und die beiden Argentinier Juan Melivillo (Pocito) und German Tivani (Virgen de Fatima) (beide +0:32). In der Gesamtwertung bleibt es bei 33 Sekunden Abstand zwischen Evenepoel und Ganna; Sevilla macht zwar inklusive Bonus für den zweiten Etappenplatz acht Sekunden gut, liegt aber mit 1:01 Minute weiterhin nicht in Reichweite der beiden Fahrer vor ihm. McNulty übernimmt Rang vier von Nelson Oliveira, der die Etappe als bester Movistar-Fahrer mit gut einer Minute Rückstand nur auf Platz zehn beendete. Das Bergtrikot übernimmt Martin vom punktgleichen Paredes. Eng geht es auch in der Entscheidung um den besten Argentinier zu: Juan Dotti (SEP San Juan) führt nur noch sehr knapp vor Melivillo (+0:07) und Tivani (+0:09).

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Am Wochenende darf sowohl auf der 6. Etappe als auch der 7. Etappe mit Massensprints gerechnet werden. Evenepoel könnte der Gesamtsieg wohl nur noch durch eine neuerliche Windkante streitig gemacht werden.






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