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Giro d´Italia: Tod von Weylandt überschattet 3. Etappe - Vicioso Sieger an einem tragischen Tag
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09.05.2011

Giro d´Italia: Tod von Weylandt überschattet 3. Etappe - Vicioso Sieger an einem tragischen Tag

Info: GIRO D´ITALIA 2011
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rapallo, 09.05.2011 - Der Giro d'Italia 2011 sollte ein großes Radsportfest werden, wurde am heutigen Tag aber von einer Tragödie überschattet. Der Belgier Wouter Weylandt stürzte in der Abfahrt vom Passo del Brocco und verstarb noch an der Unfallstelle. Während die Rettungskräfte noch vergeblich um das Leben des 26-Jährigen kämpften, wurde das Rennen zu Ende gefahren. Sieger der 3. Etappe wurde Angel Vicioso (Androni Giocattoli), David Millar (Garmin-Cervélo) übernahm das Rosa Trikot.

Furchtbarer Sturz kostet Wouter Weylandt das Leben
Die 3. Etappe verlief über 173 Kilometer von Reggio Emilia nach Rapallo. Nach flachem Beginn stieg die Strecke leicht, aber stetig bis Kilometer 133,3 an, wo der Passo del Brocco die erste Bergwertung markierte. Es folgte eine rund 15 Kilometer lange Abfahrt, in der das Unfassbare passierte. Wouter Weylandt vom Leopard Trek-Team blieb dem Vernehmen nach mit seinem linken Pedal an einer Steinmauer hängen und prallte nach einem Flug über zwanzig Meter auf den Boden. Der Belgier, gerade einmal 26 Jahre alt, erlitt einen Schädelbasisbruch und schwere Gesichtsverletzungen. Wie der Giro-Rennarzt Professor Giovanni Tredici mitteilte, versuchte man 40 Minuten lang, den Verunglückten wiederzubeleben, konnte ihn aber nicht mehr retten. Wouter Weylandt hinterlässt seine Freundin, die im September das erste gemeinsame Kind erwartet, das seinen Vater nie kennenlernen wird. Seit sich die Nachricht von Weylandts Tod verbreitete, herrscht Fassungslosigkeit und tiefe Trauer in der ganzen Radsportfamilie.

LiVE-Radsport.com möchte sein tiefstes Beileid aussprechen und wird noch in einem gesonderten Bericht auf das Leben von Wouter Weylandt zurückblicken.

Vicioso gewinnt die Etappe, Millar übernimmt Rosa
Die Etappe wurde zunächst von einer vierköpfigen Fluchtgruppe bestimmt, bestehend aus Bart De Clerq (Omega Pharma-Lotto), Gianluca Brambilla (Colnago-CSF Inox), Pavel Brutt (Katusha) und Davide Ricci Bitti (Farnese Vini). Die Bergwertung der 3. Kategorie auf dem Passo del Brocco gewann Brambilla, der das Grüne Trikot übernimmt. Zwölf Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer eingeholt. Dann kam ein kurzer, aber recht steiler Anstieg nach Madonna delle Grazie, an dem sich zunächst Christophe Le Mevel (Garmin-Cervélo) und Pablo Lastras (Movistar) absetzten. In der Abfahrt kamen Daniel Moreno (Katusha) und Angel Vicioso (Androni Giocattoli) heran. Weitere Fahrer machten sich im heißen Finale, das noch mal durch eine kleine, nicht kategorisierte Steigung angeheizt wurde, auf die Verfolgung. Zweitausend Meter vor Schluss kam David Millar als zweiter Garmin-Fahrer an die Spitze. Den Sprint der Fünf gewann Angel Vicioso (Androni Giocattoli) vor Millar und Lastras. Für den 34-jährigen Spanier war es sein bislang größter Sieg, den er freilich, in Anbetracht der Tragödie um Weylandt, nicht genießen konnte. Bram Tankink (Rabobank) und Jérôme Pineau (Quick Step) waren nach zwölf Sekunden die nächsten Finisher, das Hauptfeld hatte 21 Sekunden Rückstand. Einige Sprinter wie Mark Cavendish (HTC-Highroad) und Tyler Farrar (Garmin-Cervélo) waren vorher schon zurückgefallen. Durch den Vorsprung und seine Zeitgutschrift für Platz zwei schaffte es Millar an die Spitze der Gesamtwertung und trägt das Rosa Trikot. Die Siegerehrungen nach der Etappe wurden abgesagt.

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Giro-Direktor Angelo Zomegnan möchte, dass der Giro d'Italia trotz dieses schwarzen Tages fortgesetzt wird. In einer Pressekonferenz erklärte er aber, dass er es den Fahrern überlässt, wie sie ihres Kollegen gedenken wollen. So ist noch nicht entschieden, ob die 4. Etappe am Dienstag planmäßig stattfinden wird.





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