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Sunwebs Dreistufenplan geht auf: Tiesj Benoot gewinnt die erste bergige Etappe von Paris-Nizza
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13.03.2020

Sunwebs Dreistufenplan geht auf: Tiesj Benoot gewinnt die erste bergige Etappe von Paris-Nizza

Info: PARIS - NICE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Apt, 13.03.2020 – Mit einer cleveren und perfekt ausgeführten Taktik hat das deutsche Team Sunweb seinen zweiten Etappensieg bei Paris-Nizza eingefahren. Tiesj Benoot triumphierte am Ende einer kräftezehrenden Achterbahnfahrt durch die Alpenausläufer als Solist vor einer Verfolgergruppe um Maximilian Schachmann, der trotz eines Sturzes in der finalen Abfahrt das Gelbe Trikot verteidigen konnte.

Letzte Etappe gestrichen – Bahrain-McLaren steigt aus
Es war seit dem Start der Rundfahrt eine Befürchtung, eigentlich sogar ein offenes Geheimnis, dass Paris-Nizza nicht zu Ende gefahren werden könnte. Die Coronavirus-Pandemie führte am heutigen Freitagvormittag zumindest zur Absage der 8. und letzten Etappe, die am Sonntag rund um Nizza hätte stattfinden sollen. Die 7. Etappe mit der Bergankunft in Valdeblore La Colmiane soll am Samstag dagegen noch wie geplant ausgetragen werden. Einige Fahrer wie Caleb Ewan (Lotto Soudal) oder Elia Viviani (Cofidis), die wohl ohnehin vor den Bergetappen ausgestiegen wären, traten nicht mehr zur 6. Etappe an – es zog sich aber auch das gesamte Team Bahrain-McLaren um Etappensieger Ivan Garcia und den Sechsten der Gesamtwertung Dylan Teuns zurück. Es ist der erste Ausstieg einer gesamten Mannschaft während des Rennens, nachdem im Vorfeld bereits Mitchelton-Scott, Ineos, Astana, UAE Emirates, CCC, Movistar und Jumbo-Visma auf die Teilnahme verzichtet hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Mannschaften nachziehen, ist sehr hoch.


Das Profil der 6. Etappe von Paris-Nizza

Erst attackiert Arndt, dann Kragh Andersen ...
Sechs gleichmäßig über 161,5 Kilometer verteilte Bergwertungen sorgten am sechsten Tag von Paris-Nizza für einen aufregenden Rennverlauf. Nachdem Ausreißversuche am ersten Anstieg noch fehlgeschlagen waren, bildete sich am zweiten eine siebenköpfige Spitzengruppe mit Weltmeister Mads Pedersen (Trek-Segafredo), Winner Anacona (Arkéa-Samsic), Stefan Küng (Groupama-FDJ), Romain Bardet (AG2R La Mondiale), Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) und Nicolas Edet sowie Anthony Perez (beide Cofidis). Im Feld sorgte Deceuninck-Quick Step dafür, dass ihr Vorsprung bereits bei 1:30 Minute stagnierte. 47 Kilometer vor dem Ziel führte eine kurze, steile Steigung nicht zu einer Bergwertung, sondern zum Zwischensprint. Während dort Bardet und Edet ihre Mitstreiter abhängten, attackierte aus dem Feld Nikias Arndt (Sunweb). Der Grund dieser Aktion offenbarte sich im folgenden Anstieg zur vorletzten Bergwertung, wo auch noch Søren Kragh Andersen (Sunweb) attackierte und zu seinem Teamkollegen aufschloss, der ihm für kurze Zeit ein wertvoller Helfer sein konnte.

... und zu guter Letzt auch noch Benoot
An der Bergwertung lagen Bardet und Edet noch immer gemeinsam in Führung und Edet hatte nun genügend Punkte, um das Bergtrikot von Jonathan Hivert (Cofidis) zu übernehmen. Kragh Andersen war ihnen dicht auf den Fersen und schloss 33 Kilometer vor dem Ziel schließlich zu ihnen auf. Das immer noch von Deceuninck-Quick Step angeführt Feld hatte knapp über eine Minute Rückstand, so dass der Gewinner des Zeitfahrens im virtuellen Gesamtklassement Erster war. Dabei blieb es aber nicht lange und zu Beginn des Anstiegs zur letzten Bergwertung auf die Côte d'Auribeau (4,5 km à 5,8%) war der Abstand schon wieder unter eine halbe Minute gefallen. Bergauf gab es einige Tempoverschärfungen, unter anderem von Vincenzo Nibali (Trek-Segafredo), dem sich Tiesj Benoot (Sunweb) anschloss. Der Belgier schüttelte den Italiener nach einer Weile ab und schloss zu seinem Teamkollegen Kragh Andersen auf, dem Edet und Bardet auch nicht mehr hatten folgen können. 13 Kilometer vor Etappenende erreichte das Sunweb-Duo die letzte Bergwertung 25 Sekunden vor dem, was vom Hauptfeld noch übrig war.

Schachmann noch eine gute halbe Minute vorn
Kragh Andersen musste seinen Helferdienst alsbald quittieren, doch Benoot war auch alleine stark genug, den Angriff durchzuziehen. Der vorherige Siebte der Gesamtwertung überstand auch den letzten Anstieg zum zweiten Zwischensprint (1,2 km à 8,2%) und lag am Ende der kurzen Abfahrt im Ziel 22 Sekunden vor den ersten elf Verfolgern. Zu diesen gehörte auch Maximilian Schachmann (Bora-Hansgrohe), der eigentlich erst 40 Sekunden nach dem Sieger gefinisht hatte, aber wegen der Drei-Kilometer-Regel und eines Sturzes in der Zeit des Etappenzweiten gewertet wurde – bei diesem handelte es sich um Michael Matthews, der dem überragenden Sunweb-Team einen Doppelsieg bescherte. In der Gesamtwertung rückt Benoot nun auf Rang zwei vor, liegt noch 36 Sekunden hinter Schachmann. Sergio Higuita (EF Pro Cycling) hat dank Bonifikationen als jeweiliger Dritter am letzten Zwischensprint und im Ziel Felix Großschartner (Bora-Hansgrohe) von Rang drei verdrängt und Matthews ist von Rang zehn auf fünf gesprungen; sie alle haben etwas mehr als eine Minute Rückstand.

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