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Alberto Contador am Ätna eine Klasse für sich - der Topfavorit des Giro in Topform
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15.05.2011

Alberto Contador am Ätna eine Klasse für sich - der Topfavorit des Giro in Topform

Info: GIRO D´ITALIA 2011
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ätna, 15.05.2011 - Eine Demonstration seiner Stärke bot Alberto Contador auf der 9. Etappe des Giro d'Italia mit der Ankunft am Vulkan Ätna. Schon sieben Kilometer vor dem Ziel entfesselte der Gesamtsieger des Jahres 2008 all seine Kräfte und fuhr zu einem beeindruckenden Sieg, seinem ersten Etappenerfolg beim Giro. Nur José Rujano (Androni Giocattoli) konnte halbwegs mit Contador mithalten, der wieder das Rosa Trikot überstreifen kann. Als Zweiter der Gesamtwertung weist Kanstantsin Sivtsov (HTC-Highroad) jetzt schon 59 Sekunden Rückstand auf.

Fluchtgruppe mit Frank, Visconti und einem Verfolger von Vacansoleil
Für die 9. Etappe machte der Giro einen Abstecher nach Sizilien, auf die größte Mittelmeerinsel, auf der sich Europas höchster und aktivster Vulkan befindet. Erst in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte es einen Ausbruch gegeben, der die geplante Durchführung der Etappe aber nicht beeinträchtigte. Von Messina aus an der Küste entlang verliefen die ersten 60 Kilometer flach, wurden aber dank Rückenwind in einem höllischen Tempo zurückgelegt. Nach einer ersten Rennstunde mit 49,1 Kilometern kam es nach einem kleineren Anstieg zu einer neunköpfigen Spitzengruppe, die mit fünf Minuten Vorsprung die erste Fahrt den Ätna hinauf begann. Angeführt wurde die Gruppe von Pablo Lastras (Movistar), der in der Gesamtwertung auf Rang sieben lag. Mit Jan Bakelants (Omega Pharma-Lotto) war der Führende der Sprintwertung darin vertreten, mit Giovanni Visconti (Farnese Vini) der italienische Meister. Der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing Team), Alessandro Vanotti (Liquigas), Joan Horrach (Katusha), Yaroslav Popovych (RadioShack), Mikael Cherel (Ag2r) und Filippo Savini (Colnago) machten das Nonett komplett. Mitten im Anstieg, der über 30 Kilometer die Nordseite des Ätna hinaufführte, startete Maxim Belkov (Vacansoleil-DCM) eine Aktion, ähnlich der seines Teamkollegen Johnny Hoogerland auf der 7. Etappe, als dieser auch alleine auf die Verfolgung einer Gruppe mit Visconti ging.

Bakelants isoliert sich am Schlussanstieg, Rujano erster Angreifer aus dem Feld
An der Bergwertung der 1. Kategorie auf dem Ätna setzte sich Savini in einem engen Zweikampf gegen Frank durch, womit er sich die Führung im Bergklassement eroberte. Verfolger Belkov kam weniger als zwei Minuten später dort an, für das Feld waren es viereinhalb Minuten. In der langen Abfahrt konnte der Russe den Abstand nicht weiter verkürzen, unten im Tal wurde er eingeholt. Dort befand sich der Zwischensprint, den Lastras vor Savini und Bakelants gewann. Das Feld wurde vom Lampre-Team, bei dem sich auch Alessandro Petacchi als Helfer verdient machte, auf Kurs gehalten, so dass der Rückstand nur etwas über vier Minuten betrug, als der Schlussanstieg begann, der 30 Kilometer lang die Südseite des Vulkans emporführte. Nach der Hälfte dieser Strecke brach die Spitzengruppe auseinander, nachdem es mehrere Angriffe gegeben hatte. Nach einem Antritt Franks blieben vorne nur noch er, Bakelants, Visconti und Lastras, der aber wenig später zurückfiel. Es war neun Kilometer vor dem Ziel, als sowohl an der Spitze als auch im Feld das Finale eingeläutet wurde. Bakelants wollte nun alleine nach dem Etappensieg greifen und José Rujano (Androni Giocattoli), der Bergtrikot-Gewinner von 2005, machte sich aus dem Hauptfeld davon.

Contador am Ende überlegen und quasi ohne Konkurrenz
Rujano überholte bereits die ersten Ausreißer und verringerte den Rückstand zu Bakelants auf unter eine Minute, als plötzlich, im steilsten Abschnitt, Alberto Contador (Saxo Bank-Sungard) antrat. Es waren noch sieben Kilometer zu fahren, als der Giro-Gesamtsieger des Jahres 2008 die Konkurrenz mit seinem Angriff förmlich in Grund und Boden fuhr. Michele Scarponi (Lampre) war der Einzige, der sofort nachsetzte, konnte Contador, der immer wieder beschleunigte, aber nicht lange folgen. Contador arbeitete sich beeindruckend leichtfüßig nach vorne, löste noch vor der Fünftausend-Meter-Marke Bakelants als Spitzenreiter ab. Rujano hatte sich am Hinterrad des Spaniers festgebissen, konnte es mit aller Mühe bis fast zum Ziel halten. Nach der Flamme Rouge trat Contador noch einmal an und gab Rujano den Rest. Mit drei Sekunden Vorsprung auf den Venezolaner holte er seinen ersten Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt. 50 Sekunden Rückstand hatte die erste Verfolgergruppe mit Stefano Garzelli (Acqua & Sapone), Vincenzo Nibali (Liquigas), Roman Kreuziger (Astana), David Arroyo (Movistar) und Kanstantsin Sivtsov (HTC-Highroad). Knapp dahinter folgte Igor Anton (Euskaltel). Nur acht Fahrer hatten weniger als eine Minute Rückstand zu Contador, insgesamt 18 weniger als zwei. Joaquin Rodriguez (Katusha), einer der am höchsten gehandelten Gegner Contadors, büßte 2:21 Minuten ein. Pieter Weening (Rabobank) verlor gut sechs Minuten und musste nach vier Tagen das Rosa Trikot hergeben.

Rosa und fast eine Minute Vorsprung für Contador
Drei Mal gewann Contador bereits die Tour de France, je einmal die Vuelta a España und den Giro - und noch nie musste er das Führungstrikot abgeben, wenn er es einmal hatte. Die Gesamtwertung führt Contador jetzt 59 Sekunden vor Sivtsov an, dann folgen Christophe Le Mevel (Garmin-Cervélo/+1:19), Nibali (+1:21) und Scarponi (+1:28). Wenn er die heutige Leistung in den kommenden zwei Wochen bestätigt, dann dürfte er kaum mehr zu schlagen sein. Auch in der Punktewertung hat Contador die Führung übernommen, mit einem Punkt mehr als Petacchi. Einen weiteren Wechsel gab es an der Spitze der Nachwuchswertung, deren Leader nun Roman Kreuziger (Astana) ist. Das Gruppetto erreichte das Ziel mit weit über 20 Minuten Rückstand und zehn Fahrer waren sogar wenige Sekunden über das Zeitlimit geraten. Zu ihnen gehörten neben Mark Cavendish drei weitere Fahrer des Teams HTC-Highroad und die Veranstalter verzichteten darauf, sie auszuschließen. Aus dem Rennen genommen werden aber Graeme Brown (Rabobank) und Robbie McEwen, die gemeinsam die Etappe mit einem Rückstand von 59 Minuten beendeten.

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Am Montag gibt es ein wenig Erholung, der erste Ruhetag steht an.
Danach folgt mit der 10. Etappe ein Tag für die Sprinter.






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