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Sisteron ist bekannt für seine Ausreißersiege – Etappe 3 der Tour de France 2020
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29.06.2020

Sisteron ist bekannt für seine Ausreißersiege – Etappe 3 der Tour de France 2020

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



29.06.2020 – Nach dem Startwochenende in Nizza wäre die Tour de France heute nach Sisteron weitergezogen. In einen Ort, der noch nie Ziel einer Tour-Etappe war, aber durch andere wichtige Rundfahrten bekannt ist. Ob auch bei der Frankreich-Rundfahrt, so wie in jüngerer Vergangenheit oft bei Paris-Nizza, am Ende Ausreißer jubeln werden?


Wegen der Coronakrise wurde die Tour de France um rund zwei Monate verschoben und findet nun vom 29. August bis 20. September statt. In dem ursprünglich geplanten Austragungszeitraum vom 27. Juni bis 19. Juli können wir also leider noch nicht über das Rennen berichten, nutzen die Gelegenheit aber, um Tag für Tag einen genaueren Blick auf die Strecke der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu werfen, welche unverändert zu ihrer Präsentation im Oktober letzten Jahres bleibt.


Die Strecke des Tages

Etappe 3: Nice - Sisteron (198 km)

Ob am ersten Tag der Frankreich-Rundfahrt die Sprinter den Sieg unter sich ausgemacht haben werden, ist schwer vorherzusagen. Auf der 3. Etappe sollten ihre Chancen jedenfalls besser stehen als noch in Nizza. Von dort aus geht es in nordwestlicher Richtung entlang der Route Napoléon nach Sisteron. Die Strecke ist zwar durchaus recht hügelig, das meiste davon hat man aber nach der ersten Etappenhälfte bereits hinter sich; und am Ende gibt es etwa 40 flache Kilometer bis zum Ziel.



Die Orte und Berge

Sisteron

2020 gibt es insgesamt 12 neue Etappenorte bei der Tour de France. Sisteron gehört nicht dazu, erlebt aber dennoch eine Premiere. Denn die 7000-Einwohner-Gemeinde, die wegen ihrer Lage an der Grenze zwischen den Landschaften Dauphiné und Provence den Beinamen „das Tor zur Provence“ trägt, war bisher lediglich einmal Startort einer Etappe – das war 2010 auf der 11. Etappe nach Bourg-lès-Valence, wo Mark Cavendish im Sprint vor Alessandro Petacchi gewann. Etappenankünfte bei der Tour de France hat es noch nicht gegeben, wohl aber mehrere bei den anderen französischen WorldTour-Rundfahrten Paris-Nizza und Critérium du Dauphiné.

Deren Profile waren meist von einem ähnlichen Schwierigkeitsgrad, näherten sich Sisteron allerdings aus einer anderen Richtung und führten jeweils zwölf Kilometer vor Schluss über den 1300 Meter langen Anstieg Côte des Marquises. Dieser begünstigte oft einen spannenden Kampf zwischen Sprinterteams und Ausreißern – den die Ausreißer nicht selten gewannen!



Sisteron-Etappen der letzten 10 Jahre

Paris-Nizza 2008: Barredo siegt aus großer Fluchtgruppe

Das Feld hatte es schwer vor zwölf Jahren, weil die Ausreißergruppe an diesem Tag aus nicht weniger als 17 Fahrern bestand. Die ersten von ihnen erreichten das Ziel am Ende mit gut zwei Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld. Ab der Côte des Marquises gab es zahlreiche Attacken, bis sich schließlich der Spanier Carlos Barredo alleine absetzen konnte. Zu seinen ersten vier Verfolgern, darunter große Namen wie Christophe Moreau und Pierre Rolland, konnte er vier Sekunden Abstand verteidigen.

Paris-Nizza 2012: Gruppen mit Voigt sind immer gefährlich

Vier Jahre später war die Ausreißergruppe nicht ganz so groß, bestand aus sieben Fahrern und hatte bei der ersten Zieldurchfahrt 19 Kilometer vor Schluss nur noch wenig mehr als eine Minute Vorsprung. Doch vorne gab es zwei Spezialisten, die sich nicht mehr einholen ließen und 14 Sekunden vor dem Peloton blieben: Luis Leon Sanchez holte sich im Endspurt den Sieg vor dem im Finale besonders aktiven Jens Voigt – Heinrich Haussler gewann vor Elia Viviani den Sprint des geschlagenen Feldes.

Dauphiné 2015: Die Ausnahme, welche die Regel bestätigt

Weitere drei Jahre danach hatte das Ausreißerpärchen Martijn Keizer und Tosh Van der Sande 30 Kilometer vor dem Ziel noch fünf(!) Minuten Vorsprung – doch das sollte ihnen nicht reichen. Mit einem großen Kraftakt holte das Feld sie an bzw. kurz nach der Côte des Marquises doch wieder ein. Trotz einiger neuer Angriffe an dieser letzten Steigung kam es am Ende zu einem klassischen Massensprint, den Nacer Bouhanni vor Jonas Van Genechten und Luka Mezgec für sich entscheiden konnte.

Paris-Nizza 2018: Cousin macht Politt und Greipel unglücklich

Vor zwei Jahren gab es dann wieder einmal einen Ausreißercoup in Sisteron, auch wenn nur zwei von vier Fahrern der Einholung durch das Peloton entgehen konnten. Julien El Farès und Nicolas Edet wurden auf der Schlussrunde mit der Côte des Marquises noch eingeholt. Am Ende wurde wie sechs Jahre zuvor wieder ein Deutscher Zweiter: Nils Politt musste sich im Endspurt Jérôme Cousin geschlagen geben. André Greipel führte das Hauptfeld mit lediglich vier Sekunden Rückstand ins Ziel.






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