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Inselhüpfen nach dem Ruhetag – Etappe 10 der Tour de France 2020
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07.07.2020

Inselhüpfen nach dem Ruhetag – Etappe 10 der Tour de France 2020

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



07.07.2020 – Nach den beiden Pyrenäen-Etappen vom zweiten Wochenende der Frankreich-Rundfahrt und dem ersten Ruhetag geht es an der Westküste Frankreichs mit einer speziellen Etappe weiter, die zum großen Teil auf dem Festland verläuft, aber weder dort beginnt noch endet.


Wegen der Coronakrise wurde die Tour de France um rund zwei Monate verschoben und findet nun vom 29. August bis 20. September statt. In dem ursprünglich geplanten Austragungszeitraum vom 27. Juni bis 19. Juli können wir also leider noch nicht über das Rennen berichten, nutzen die Gelegenheit aber, um Tag für Tag einen genaueren Blick auf die Strecke der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu werfen, welche unverändert zu ihrer Präsentation im Oktober letzten Jahres bleibt.


Die Strecke des Tages

Etappe 10: Île d'Oléron/Le Château-d'Oléron
- Île de Ré/Saint-Martin-de-Ré (170 km)

Die Strecke ist absolut topfeben, viel flacher noch als der ja nun auch nicht gerade als Kletteridyll bekannte Rundkurs auf den Champs-Élysées in Paris, was an ihrer unmittelbaren Nähe zum Atlantik liegt. Start und Ziel befinden sich jeweils auf kleinen Inseln, die über Brücken mit dem Festland verbunden sind, wo man dazwischen entweder direkt dem Küstenverlauf folgt oder maximal 15 Kilometer ins sumpfige Landesinnere hinein kommt. Sollte der Wind stark wehen, könnte es ein chaotischer Tag werden.



Wichtige Orte und Brücken

Île d'Oléron

Die Überseedepartements mal außer Acht gelassen, ist die Île d'Oléron mit einer Fläche von 174 Quadratkilometern nach Korsika die zweitgrößte Insel Frankreichs. Seit dem Jahr 1966 ist sie durch das Viaduc d'Oléron, der zum damaligen Zeitpunkt mit 2862 Metern längsten und heute noch drittlängsten Brücke Frankreichs, mit dem Festland verbunden. 1983 stattete die Tour de France dieser Insel schon einmal einen Besuch ab. Sie war damals sogar Etappenziel, doch mehr dazu unter „Denkwürdige Etappen“ ...

Île de Ré (und La Rochelle)

Die Île de Ré ist etwa halb so groß wie die Île d'Oléron und hat erst seit 1988 eine direkte Verbindung mit dem Festland. Die Pont de l'île de Ré war damals und ist auch heute noch mit 2926 Meter die zweitlängste Brücke des Landes, nur übertroffen von der Pont de Saint-Nazaire (1975 erbaut, 3356 Meter). Die Tour hat diese Brücke noch nie passiert, kam aber bereits 20 Mal nach La Rochelle, wo sie beginnt. 1905 war die Frankreich-Rundfahrt erstmals in dieser Stadt zu Gast, wo 1914 mit Oscar Egg sogar ein Schweizer einen Etappensieg bejubeln konnte. Die letzte Zielankunft dort im Jahr 1970 liegt nun allerdings auch bereits ein halbes Jahrhundert zurück; 1983 gab es zumindest noch einmal einen Etappenstart in La Rochelle.



Denkwürdige Etappen

1983: Riccardo Magrini, Schrecken der Sprinter

Wie erwähnt, endete die 7. Etappe der Tour de France 1983 auf der Île d'Oléron, wo 37 Jahre später der Start erfolgen wird. Auch wenn es seinerzeit auf den letzten Kilometern einige Angriffe verschiedenster Fahrer gab, deutete alles auf einen Massensprint hin. Doch dann kam Riccardo Magrini. Der 28-jährige Italiener, der eineinhalb Monate zuvor schon eine Etappe beim Giro als Ausreißer gewonnen hatte, konnte sich kurz nach der Flamme Rouge tatsächlich leicht absetzen und das Peloton bis zur Ziellinie hinter sich halten. Der Belgier Eric Vanderaerden sprintete auf Platz zwei, gefolgt vom Schweizer Gilbert Glaus, dem Belgier Etienne De Wilde und dem Iren Sean Kelly.







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