|
||
Start >
histoire In Poitiers erwartet die Sprinter eine lange Zielgerade – Etappe 11 der Tour de France 2020 |
||
08.07.2020 | ||
In Poitiers erwartet die Sprinter eine lange Zielgerade – Etappe 11 der Tour de France 2020Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)Autor: Felix Griep (Werfel) 08.07.2020 – Die Strecke der 107. Frankreich-Rundfahrt ist sehr abwechslungsreich. Nur ein einziges Mal gibt es zwei Tage in Folge, an denen mit einem Massensprint gerechnet werden kann. Nach dem Inselhüpfen auf der 10. Etappe folgt sogleich die nächste flache Etappe, auf der die Sprintermannschaften bei halbwegs normalen Wetterbedingungen alles im Griff haben sollten. Aus dem nur wenige Kilometer südlich von La Rochelle gelegenen kleinen Badeort Châtelaillon-Plage, der noch nie zuvor in den Genuss eines Etappenstarts oder gar einer Zielankunft der Tour de France gekommen ist, führt die Strecke nordostwärts ins Landesinnere. Sie ist nicht ganz so extrem topfeben wie das vorherige Teilstück, und dennoch befinden sich die höchsten Punkte nur etwa zweihundert Meter über dem Meeresspiegel. Ein paar kleinere Hügelchen sollten den Sprintern nichts anhaben, die sich in Poitiers auf eine 1600 Meter lange Zielgerade freuen können. Im Gegensatz zu Châtelaillon-Plage hat die Stadt Poitiers bereits eine lange Tour-de-France-Historie, welche im Jahr 1955 mit dem Sieg von Jean Forestier im Sprint einer achtköpfigen Spitzengruppe begann. 1971 entschied Jean-Pierre Danguillaume einen Massensprint für sich, ehe sieben Jahre später Sean Kelly aus einer fünfköpfigen Gruppe heraus gewann. Zu dieser gehörte auch Gerrie Knetemann, der dank eines Vorsprungs von knapp einer halben Minute auf das Peloton dem Deutschen Klaus-Peter Thaler auf dieser 6. Etappe das Gelbe Trikot abnahm. Seitdem gab es dort allerdings keine Tour-Etappenankunft mehr, nur noch einige Starts in den späten 80er und frühen 90er Jahren. Dafür ist Poitiers aber regelmäßig Zielort der letzten Etappe der 1987 eingeführten Tour Poitou-Charentes. Zu den Massensprintsiegern der letzten Jahre gehörten unter anderem Arnaud Démare, Sonny Colbrelli und Matteo Trentin. Nur zehn Kilometer vom Stadtzentrum von Poitiers entfernt, wurde in der Gemeinde Chasseneuil-du-Poitou 1987 der Medientechnologie-Freizeitpark Futuroscope eröffnet, dem eine langjährige enge Partnerschaft mit der Tour de France zu großer Bekanntheit verhalf. In den Jahren 1990 und 2000 wurde dort sogar jeweils der Grand Départ abgehalten. 1987 gewann Stephen Roche in Futuroscope nach knapp zwei Stunden Fahrzeit ein 87,5(!) km langes Zeitfahren mit einem Vorsprung, der letztendlich den Gesamtsieg des Iren besiegeln sollte, der im selben Jahr auch schon den Giro d'Italia gewonnen hatte und obendrein dann auch noch Weltmeister wurde. Im Zeitfahren am vorletzten Tag der Tour 1999 verpasste der Schweizer Alex Zülle den Sieg nach 57 Kilometern lediglich um neun Sekunden – geschlagen von einem gewissen Lance Armstrong, der in jenem Jahr den ersten seiner sieben mittlerweile aus den Geschichtsbüchern getilgten Tour-Gesamtsiegen errang. Seit dem Grand Départ von 2000, als Armstrong im Auftaktzeitfahren um zwei Sekunden von David Millar geschlagen worden war, kehrte die Tour nicht wieder nach Futuroscope zurück. Dort fanden 2014 allerdings die französischen Meisterschaften statt. Das Straßenrennen der Männer endete mit einer Sprintentscheidung und einem Doppelsieg für die Mannschaft FDJ, welche die beiden talentiertesten jungen Sprinter des Landes in ihren Reihen hatte: den 23-jährigen Nacer Bouhanni und den 22-jährigen Arnaud Démare. Diese beiden hatten schon 2012 in Saint-Amand-les-Eaux den Sieg ausgefochten, als Bouhanni Démare geschlagen hatte. Doch diesmal war Démare der Stärkere! Bouhanni zog nach jener Saison zu Cofidis weiter, während Démare noch heute für FDJ fährt. 2017 in Saint-Omer kam es zu einer dritten Auflage dieses Duells und erneut konnte Démare das blau-weiß-rote Trikot erobern.
|
||
|
||
08.07.2020 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |