|
||||
Start >
histoire Kletterfestival mit Bergankunft am Puy Mary – Etappe 13 der Tour de France 2020 |
||||
10.07.2020 | ||||
Kletterfestival mit Bergankunft am Puy Mary – Etappe 13 der Tour de France 2020Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)Autor: Felix Griep (Werfel) 10.07.2020 – Die (rein nach Zahlen) anspruchsvollste Etappe der 107. Frankreich-Rundfahrt findet weder in den Pyrenäen, noch in den Alpen statt. Gut eine Woche nach der Bergankunft am Mont Aigoual kehrt die Tour für ihre höhenmeterreichste Etappe nämlich in das Zentralmassiv zurück. Der Schlussanstieg am Puy Mary ist eine weitere besondere Premiere im Rahmen dieser Tour. An einem der schwersten Tage der diesjährigen Tour de France kommen auf 191 Kilometern 4400 Höhenmeter zusammen – mehr als auf jeder anderen Etappe! Die Strecke weist so gut wie keine flachen Abschnitte auf und bietet neben zahlreichen kleineren Steigungen auch längere wie den Col de Ceyssat (9,5 km à 6,4%), der in der Anfangsphase des Rennens bei der Entstehung einer Ausreißergruppe entscheidend sein kann. Die beiden steilsten Anstiege warten aber im Finale: 11 Kilometer vor dem Ziel erreicht man die Bergwertung auf dem Col de Néronne (3,8 km à 9,1%) und dann folgt noch der Schlussanstieg zum Pas de Peyrol (5,4 km à 8,1%), dessen zweite Hälfte im Schnitt(!) mehr als 11% aufweist. Etappenprofil – Col de Néronne und Pas de Peyrol Châtel-Guyon in der Nähe von Clermont-Ferrand ist zum ersten Mal Etappenort bei der Tour de France, hat aber durch Paris-Nizza schon Erfahrung mit dem Profi-Radsport gemacht. 2013 begann dort eine Etappe mit dem Ziel in Brioude und 2018 war Châtel-Guyon sogar Ziel einer Etappe, auf welcher ein Ausreißertrio vom Feld nicht eingeholt werden konnte. Mit 1783 Metern ist der Puy Mary der fünfthöchste Berg des Zentralmassivs (an der Spitze des Rankings thront der Puy de Sancy mit 1885 Metern). Die Tour kommt aber nicht ganz bis auf den Gipfel hinauf, weshalb die Etappe in 1589 Metern auf dem Pas de Peyrol endet. Dieser Pass ist zum ersten Mal Etappenziel, wurde aber bereits siebenmal im Rahmen von Tour-Etappen überquert, erstmals im Jahr 1959. Dabei war er bisher aber immer recht weit vom Ziel entfernt, so wie auch bei seinen letzten drei Tour-Auftritten in den Jahren 2016 (31 km), 2011 (mehr als 100 km) und 2008 (42 km). Der Col de Néronne, der so steil ist, dass er sicher auch einen großen Einfluss auf den Rennausgang haben wird, gehörte bislang nur auf zwei Tour-Etappen in den Jahren 2004 und 2016 zum Programm. Auch damals folgte ihm schon beide Male direkt der Pas de Peyrol – und genau diese Etappen wollen wir noch einmal ins Gedächtnis rufen ... Vor vier Jahren wurden die Bergwertungen auf Col de Néronne und Pas de Peyrol zur Beute von Thomas De Gendt. Der Belgier befand sich während der 5. Etappe von Limoges nach Le Lioran auf einer langen Flucht mit seinem Landsmann Greg Van Avermaet und dem Ukrainer Andriy Grivko, der allerdings am Pas de Peyrol nicht mehr mit ihnen mithalten konnte. Am nur unwesentlich kürzeren und fast genauso steilen Col du Perthus verlor dann auch De Gendt den Anschluss an Van Avermaet, der sich den Etappensieg holte und dank eines großen Vorsprungs zum Hauptfeld anschließend für drei Tage das Gelbe Trikot trug. Noch beeindruckender war die Leistung, welche Richard Virenque am 14. Juli 2004 ablieferte – ja, am französischen Nationalfeiertag! Auf der 237 Kilometer langen 10. Etappe von Limoges nach Saint-Flour bildete er lange Zeit ein Ausreißerduo mit dem Belgier Axel Merckx, der jedoch 65 Kilometer vor dem Ende am Pas de Peyrol nicht mehr mithalten konnte und noch eingeholt wurde. Virenque hingegen gewann alle neun Bergwertungen des Tages und feierte mit mehr als fünf Minuten Vorsprung zum Peloton den letzten seiner insgesamt acht Tour-Etappensiege. Er beendete diese Tour überdies mit seinem siebten Bergtrikot und der dritten Auszeichnung als kämpferischster Fahrer, ehe er sich am Ende jener Saison in den Ruhestand verabschiedete.
|
||||
|
||||
10.07.2020 | ||||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |