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Der Col de la Loze, ein neues „Dach der Tour“ – Etappe 17 der Tour de France 2020
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15.07.2020

Der Col de la Loze, ein neues „Dach der Tour“ – Etappe 17 der Tour de France 2020

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



15.07.2020 – Es ist schwer, bei der 107. Frankreich-Rundfahrt eine klare Königsetappe auszumachen. Das 17. Teilstück wird dank der Bergankunft am Col de la Loze aber definitiv zu den wichtigsten Tagen des Rennens gehören und vor allem von den absoluten Kletterspezialisten mit Freude erwartet. Dieser neue Anstieg ist der längste und zugleich auch höchste dieser Tour und vor allem auf den letzten Kilometern besonders steil.


Wegen der Coronakrise wurde die Tour de France um rund zwei Monate verschoben und findet nun vom 29. August bis 20. September statt. In dem ursprünglich geplanten Austragungszeitraum vom 27. Juni bis 19. Juli können wir also leider noch nicht über das Rennen berichten, nutzen die Gelegenheit aber, um Tag für Tag einen genaueren Blick auf die Strecke der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu werfen, welche unverändert zu ihrer Präsentation im Oktober letzten Jahres bleibt.


Die Strecke des Tages

Etappe 17: Grenoble - Col de la Loze (168 km)

Wie auch schon auf der 15. Etappe zum Grand Colombier ist mehr als die Hälfte dieses Teilstücks praktisch topfeben. Erst 90 Kilometer nach dem Start in Grenoble beginnt der erste der beiden schweren Anstiege des Tages zum Col de la Madeleine (17,1 km à 8,4%). Fast die Hälfte der verbleibenden 61 Kilometer entfällt auf die Abfahrt, der noch ein kurzes Flachstück folgt, ehe der lange Schlussanstieg zum Col de la Loze (21,5 km à 7,8%) beginnt. Der härteste Teil dieses Berges sind seine letzten 4,5 Kilometer, auf denen die mittlere Steigung sogar 10,2% beträgt.


Col de la Madeleine – Col de la Loze



Wichtige Orte und Berge

Grenoble

Wenn es in die Alpen geht, macht die Tour de France häufig in Grenoble Station. So war die 150.000-Einwohner-Stadt seit 1905 bereits bei 40 Frankreich-Rundfahrten Etappenort, 35-mal gab es dort Zielankünfte. Zuletzt war das 2011 der Fall, als Cadel Evans am vorletzten Renntag in einem Zeitfahren Andy Schleck das Gelbe Trikot abnahm. Die letzte Etappe en ligne, die in Grenoble zu Ende ging, datiert aus dem Jahr 1998, als Stuart O'Grady den Sprint einer Ausreißergruppe gewann. Der letzte Etappenstart ist noch nicht ganz so lange her, 2014 begann in Grenoble die Etappe nach Risoul.

Col de la Madeleine

Die Erstbefahrung des Col de la Madeleine liegt erst rund ein halbes Jahrhundert zurück; seit 1969 hat die Tour die mit exakt 2000 Metern angegebene Passhöhe aber bereits 26-mal erreicht. Meist vom Norden her kommend, so wie beispielsweise 2010, 2012 und 2018. Diesmal nimmt man den Berg aber von La Chambre aus über die südliche Seite in Angriff, so wie es bereits im Jahr 2013 der Fall gewesen war.

Col de la Loze

Der Schlussanstieg dieser Etappe ist zu einem Teil quasi brandneu. Von Brides-les-Bains ausgehend erreicht man nach 11 Kilometern zunächst den 1415 Meter hoch gelegenen Wintersport Méribel, bevor eine Straße zu der 2304 Meter über dem Meer gelegenen Passhöhe führt, welche erst im Mai 2019 eröffnet wurde. Für Autos ist dieser Abschnitt verboten, er ist ganz und gar den Radsportlern vorbehalten. Im August letzten Jahres gab es dort auch gleich eine Bergankunft im Rahmen der Tour de l'Avenir ...



Denkwürdige Etappen

2019: Alexander Evans erster Sieger auf dem Col de la Loze

Die erste große Bergetappe der Tour de l'Avenir 2019 war lediglich 23,1 Kilometer lang! Sie bestand praktisch nur aus dem Anstieg zum Col de la Loze und nein, es handelte sich nicht um ein Zeitfahren. Das Feld startete geschlossen und bestand noch aus zwei Dutzend Fahrern, als das besonders steile letzte Stück des Anstiegs begann. Dort war dann jeder auf sich alleine gestellt und der Australier Alexander Evans holte sich zwölf Sekunden vor dem Luxemburger Michel Ries den Sieg. Der Belgier Mauri Vansevenant verlor vier Minuten und das Gelbe Trikot, das sich der Etappenfünfte Tobias Svendsen Foss aus Norwegen unter den Nagel riss und bei den beiden noch folgenden Bergankünften souverän verteidigte.







Col de la Madeleine
Col de la Madeleine

Col de la Loze
Col de la Loze

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