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Euroride, 5. Etappe, Donnerstag, 19. Mai 2011: Sos del Rey Católico - Biarritz
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19.05.2011

Euroride, 5. Etappe, Donnerstag, 19. Mai 2011: Sos del Rey Católico - Biarritz

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Nach einer königlichen Nacht im Parador, hiess es Abschied nehmen von diesem aussichtsreichen, historischen, kleinen und ruhigen Ort. Parador sind übrigens historisch wertvolle Bauten, welche oftmals unter Denkmalschutz stehen und als Hotels betrieben werden.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig
KM/HM: 162 km / 1460 HM
Durchschnitt: 24 - 29,5

Strecke:
Schon nach 10 km erreichten wir die Grenze zur Region Navarra. Das kleine ehemalige Königreich mit seiner Hauptstadt Pamplona liegt in einem baumlosen Becken zwischen den nördlich gelegenen Hauptkamm der Pyrenäen und der Sierrenzone. Da die spanische Seite der Pyrenäen regenarm ist, fehlt hier der grüne Wald. Nur magere Weiden und Macchia bedecken die gewaltigen Hänge.
Die Ortschaften Sanguesa, Lumbier (mit seiner tiefen Schlucht, die der Rio Irati in den Fels gefressen hat) und Aoiz passierten wir auf dem Weg zur spanisch/französischen Grenze. Die Stierkampfmetropole Pamplona (200'000 E) liessen wir in sicherer Entfernung links liegen.
Ca. 20 km von der Grenze entfernt und kurz vor dem 1057 m hohen Ibañeta-Pass befindet sich das Dorf Eoncesvalles/Orreaga. Im 12. Jh. Gründeten hier Augustiner eine Abtei, welche eine grosse Anlaufstelle der Gläubigen am Jakobsweg wurde.
Bei Balcarlos überquerten wir die französische Grenze und gelangen bald darauf nach St. Jean Pied de Port. Dieser Ort gilt als einer der hübschesten und meistbesuchten im ganzen Baskenland (u.a. jährlich 20'000 Jakobspilger).
Nach 55 km, mehrheitlich dem Fluss Nive folgend und wir hatten Biarritz am Atlantik erreicht.

Etappenort:
Biarritz wurde vor allem wegen der Prominenz (Könige, Künstler, Industrielle, Hochadel), welche hier zwischen 1850 und 1930 in Luxus schwelgen, weltbekannt. Die zerklüftete Küste war damals wie heute Anziehungspunkt der Erholungssuchenden und hat sich heute zu einem europäischen Zentrum des Wellenreiten entwickelt.
Eine gemeinsame Leidenschaft verbindet alle: Das abendliche Flanieren über die aussergewöhnlich schöne Promenade. Grosser Beliebtheit erfreut sich der Rocher de la Vierge, der Felsen der Jungrau, der von der Brandung umspült wird. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das in der Nähe gelegene vierstöckige „Musée de la Mer“, wo Meeresbewohner (Kraken, Haie, Seehunde) beobachtet werden können.

Ereignisse:
Die Rufe des Kuckucks, bzw. der Schwalben waren am Morgen ein „Naturwecker“. Es blieb uns auch genügend Zeit diese Landschaft nochmals in vollen Zügen einzufangen, denn die Abfahrt wurde für einmal etwas später angesetzt. Auffallend in dieser Gegend sind auch die Windgeneratoren, welche die Hügelzüge säumen. Heute Morgen hatten sie allerdings auch Ruhe, denn es war praktisch Windstill… vorerst wenigstens.

Wenige Kilometer nach dem Start umfuhren wir die imposante Lambierschlucht, ein im wahrsten Sinne des Wortes „heisses Naturschutzgebiet“. Nicht selten sieht man hier Geier kreisen.

Nach dem Kaffeehalt in Aoiz und Umgebung, folgten wir dem angenehm kühlen und schattigen, stetig leicht steigenden Urrobital, wo zahlreiche Fischer ihrem Hobby frönten. Schon bald hatten wir das kleine aber „überlaufene“ Dörfchen Orreaga erreicht, wo es wieder einmal einen Teller Pasta zum Mittagessen gab. Wir waren aber wie gesagt nicht die einzigen Gäste… unzählige Wanderer/Pilger und auch radelnde St. Jakobsweg Pilger mit reichlich beladenen Velos hielten hier bei der Augustinerabtei Rast und fragten nach dem woher und wohin. Dunklere Wolken am Himmel mahnten schon bald zum Aufbruch. Noch 2 – 3 Kehren und wir hatten den Ibaneta Pass (1057 m) gemeistert. Die ersten Kilometer der Abfahrt waren noch auf spanischem Boden, doch bald hiess es „vive la France“.

Von St. Jean Pied de Port bis nach Biarritz hatten wir nicht nur mit kräftigem Gegenwind zu kämpfen, sondern auch mit den zahlreichen Wellen/kleinen Hügeln. Jedenfalls ging diese Etappe nach dem langen gestrigen Tag ganz ordentlich an die Substanz. Aber die Freude über das Erreichen des Atlantiks, d.h. die Durchquerung Spaniens geschafft zu haben, liess die Strapazen schnell vergessen. Super gemacht, bravo! Den morgigen Ruhetag habt ihr euch redlich verdient.





Gruppe Gusti durch ein Tal wie im Schwarzwald
Gruppe Gusti durch ein Tal wie im Schwarzwald

Gruppe Röbi posiert beim Col Ibaneta
Gruppe Röbi posiert beim Col Ibaneta

fast kein Augenblick für die prächtigen Kornblumen
fast kein Augenblick für die prächtigen Kornblumen

Kornfeld mit einem mächtigen Herrschaftssitz
Kornfeld mit einem mächtigen Herrschaftssitz


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