<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Giro d’Italia
Igor Anton gewinnt am Zoncolan die 14. Etappe des Giro d´Italia - keine Schwäche bei Alberto Contador
Suchen </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font>
21.05.2011

Igor Anton gewinnt am Zoncolan die 14. Etappe des Giro d´Italia - keine Schwäche bei Alberto Contador

Info: GIRO D´ITALIA 2011
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Monte Zoncolan, 21.05.2011 - Nach der Streichung des Monte Crostis war die 14. Etappe der Italien-Rundfahrt nur noch halb so schwer, aber der Monte Zoncolan reicht schon aus, dass es eine der schwersten des Giro blieb. Igor Anton (Euskaltel) siegte auf einem der härtesten Anstiege Europas gut eine halbe Minute vor Alberto Contador (Saxo Bank), der ein souveränes Rennen fuhr. Seinen Vorsprung zum Gesamtzweiten Vincenzo Nibali (Liquigas) konnte er noch leicht ausbauen, Anton hat sich auf Platz drei vorgearbeitet.

Zwei Mal verkürzte Etappe
Relativ kurzfristig fiel gestern, vom Weltverband UCI forciert, die Entscheidung, den umstrittenen Monte Crostis und seine gefährliche Abfahrt aus dem Programm der 14. Etappe zu streichen. Dadurch wurde die Strecke von 210 auf 190 Kilometer verkürzt. Als das Finale nahte, musste sie sogar plötzlich noch um weitere 18 Kilometer gekürzt werden, weil die Alternativroute von Arbeitern versperrt wurde, die dagegen protestierten, dass ihre Arbeiten am Monte Crostis umsonst gewesen sein sollen. Sie hatten die Abfahrt mit Fangnetzen und Matten abgesichert - nun zeigten sie sich schockiert und wütend über die Absage.

Nur drei Ausreißer - Brambilla fährt ins Bergtrikot
Noch einmal gut 30 Kilometer führte die Etappe durch Österreich, von Lienz aus ging es stetig leicht bergan Richtung Grenze und dann weiter bis zur ersten Bergwertung, dem Passo di Monte Croce Comelico nach 54 Kilometern. Kurz vor dem Verlassen Österreichs machte sich der Niederländer Bram Tankink (Rabobank) mit den beiden Italienern Gianluca Brambilla (Colnago-CSF Inox) und Matteo Rabottini (Farnese Vini) davon und schnell holten sie einen großen Vorsprung heraus. Auf dem Croce Comelico betrug er genau 9:59 Minuten, stieg danach sogar noch über zehn Minuten. Saxo Bank beschränkte sich dann erst einmal darauf, den Abstand beizubehalten, da man sich sicher war, ihn am Ende wieder aufzuholen. Brambilla, der schon einige Punkte hatte, gewann die ersten drei Bergwertungen der Etappe, auch jene am Passo di Sant'Antonio und Passo della Mauria. Danach hatte er drei Punkte mehr auf seinem Konto als Alberto Contador (Saxo bank) und Jose Rujano (Androni Giocattoli). Da ihn am Schlussanstieg nur Contador wieder überholte, kann Brambilla das Grüne Trikot auf der nächsten Etappe als Stellvertreter tragen. Wäre der Protest der Crostis-Arbeiter und damit die erneute Streckenverkürzung nicht gewesen, hätte er sogar die Führung haben können, denn bei der Umfahrung des Monte Crostis war eine Bergwertung der 2. Kategorie vorgesehen.

Anton verdrängt am Monte Zoncolan Erinnerungen an die Vuelta
Erst auf den letzten 30 Kilometern der real gefahrenen Strecke begann der Vorsprung des Ausreißertrios schneller zu sinken. Noch etwa vier Minuten waren es am Fuße des Monte Zoncolan, der schon mit seinen nackten Zahlen Angst und Schrecken verbreitet: Auf einer Länge von 10,1 Kilometern beträgt die durchschnittliche Steigung 11,9%. Rabottini musste dem zuerst Tribut zollen, nach einem Viertel des Anstiegs hängte Brambilla auch Tankink ab. Das Feld wurde durch die Tempoarbeit von Liquigas schnell auf 30 Fahrer verkleinert. Joaquin Rodriguez (Katusha) griff schon sieben Kilometer vor dem Gipfel an, doch seine Kräfte reichten nicht bis oben. Igor Anton (Euskaltel) stiefelte ihm kurz darauf nach und Contador zeigte Aufmerksamkeit. Michele Scarponi (Lampre) fuhr zu den beiden auf und sie erreichten dann gemeinsam auch Anton. Bei noch sechs zu fahrenden Kilometern lag das Quartett eineinhalb Minuten hinter Tankink, der sich etwas erholt und Brambilla wieder überholt hatte. Die Vierergruppe um das Rosa Trikot zerfiel wieder, Rodriguez verabschiedete sich nach hinten, Anton in die andere Richtung. Der Baske übernahm kurz nach der Fünf-Kilometer-Marke die Führung, als er an Tankink vorbeifuhr. Daraufhin war er nicht mehr zu stellen, holte seinen ersten Sieg seit September 2010. Nach seinem Sieg in Andorra hatte er die Vuelta a España angeführt, bevor auf der 14. Etappe seine Hoffnungen auf den Gesamtsieg durch einen Sturz zerstört wurden.

Keine Ansprüche auf den Etappensieg - Contador baut Führung trotzdem aus
Contador verhielt sich auffällig ruhig, so als wollte er den Tagessieg nicht um jeden Preis erringen. Vincenzo Nibali (Liquigas) hatte sich seine Kräfte gut eingeteilt, kam vier Kilometer vor dem Ziel wieder an den Leader heran und machte sofort Druck, der Scarponi zermürbte. Mit der Flamme Rouge im Blick trat Contador dann doch noch an und schüttelte Nibali ab. In 1730 Metern Höhe auf dem Zoncolan hatte Contador, der von den Zuschauern ausgebuht wurde, einen Rückstand von 33 Sekunden auf Anton, für Nibali blieben 40 auf der Uhr stehen. Scarponi (+1:11) wurde Vierter, dann folgten Denis Menchov (Rabobank/+1:21), John Gadret (Ag2r/+1:38), Mikel Nieve (Euskaltel/+1:52) und Hubert Dupont (Ag2r/+1:55), die unauffällig in ihrem eigenen Tempo gute Leistungen ablieferten. Der erste Angreifer Rodriguez verlor 2:24 Minuten und wurde nur Elfter. Der souveräne Contador, der kein Zeichen von Schwäche erkennen ließ, vergrößerte seinen Abstand zum Gesamtzweiten Nibali leicht auf 3:20 Minuten. Scarponi verlor Rang drei an Anton, dem nur eine Sekunde zu Nibali fehlt. Im Kampf um das Weiße Trikot der Nachwuchsfahrer konnte Steven Kruijswijk (Rabobank) seinen Rückstand zu Roman Kreuziger (Astana) um fast eine Minute auf 2:04 Minuten verkleinern. Früh auf der Etappe sagte eine Routinier leise "Arrivederci". Der 42-jährige Andrea Noè (Farnese Vini) stieg von einem Darm-Virus geschwächt aus. Vor dem Giro hatte er angekündigt, dass dieser das letzte Rennen seiner 1993 begonnenen Profi-Laufbahn sei.

-> Zum Resultat

Morgen steht die Königsetappe des Giro auf dem Programm. Mit den Anstiegen Piancavallo, Forcella Cibiana, Passo Giau (Cima Coppi), Passo Fedaia und der Bergankunft in Gardecchia kommen unfassbare 5823 Höhenmeter zusammen.





Igor Anton gewinnt am Zoncolan die 14. Etappe des Giro d´Italia - keine Schwäche bei Alberto Contador
Igor Anton gewinnt am Zoncolan die 14. Etappe des Giro d´Italia - keine Schwäche bei Alberto Contador

Zum Seitenanfang von für Igor Anton gewinnt am Zoncolan die 14. Etappe des Giro d´Italia - keine Schwäche bei Alberto Contador



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live