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Euroride, 6. Etappe, Samstag, 21. Mai 2011: Biarritz - Oloron
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22.05.2011

Euroride, 6. Etappe, Samstag, 21. Mai 2011: Biarritz - Oloron

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Nochmals etwas länger ausschlafen und sich mental auf die bevorstehenden Pyrenäenpässe einstimmen, dafür liess der Zeitplan heute genügend Spielraum. Auch herrschte in und auf den Strassen zu unserem Vorteil etwas weniger Hektik da es ja Samstag war.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: bedeckt, sonnig
KM/HM: 105 km / 760 HM
Durchschnitt: 24 – 29 kmh

Strecke:
Biarritz, Anglet und Bayonne (BAB) bilden das einzige Ballungsgebiet im französischen Baskenland. Heute sagten wir dem Atlantik aber auch dem „BAB“ adieu, wobei wir Bayonne noch die Referenz erwiesen. Sie ist mit ihren 50'000 E. ein kulturelles Schmuckkästchen geblieben. As malerische Stadtbild ist geprägt von den hübschen, oftmals nur 3 m breiten Fachwerkhäusern. Die Flüsse Nive und Adour, welche im Zentrum des Ortes zusammen fliessen, unterteilen Bayonne in drei Tile.
Grand Bayonne – ältestes und grösstes Viertel, historische Sehenswürdigkeit und Einkaufsstrasse.
Petit Bayonne – auf Halbinsel, verwinkelte Strässchen mit viel Leben in den Abendstunden, besonders ausserhalb der Saison
Saint Esprit – nördlich, im 16. Jh. Durch Expandierung entstanden (vertriebene portugiesische Juden).
Die folgende hügelige Landschaft brachte uns via Bidache an den Fluss „Gave d’Oloron“. Dieser wies uns fortan den Weg zum Etappenort Oloron St. Marie. Etwas 20 km davor passierten wir das geschichtsträchtige Dorf Gurs, welches in Kriegszeiten ein Internierungslager (u.a. für vor Franco geflüchtete Spanier) unterhielt.

Etappenort:
Dort, wo sich die Flüsse Aspe und Ossau zum Gave d’Oloron vereinen, existierte bereits vor 2000 Jahren eine römische Siedlung. Sie wurde allerdings im Jahre 845 von den Normannen zerstört. Aus den Trümmern gingen gleich zwei Orte hervor, die erst 1858 wieder zur Stadt Oloron St. Marie zusammengefasst wurde. In der heute 13'000 E. zählenden und 25 km von Pau entfernten Stadt spielen Handel und Industrie einwichtige Rolle. Bekanntheit erlanget Oloron St. Marie jedoch als Hauptstadt der Baskenmütze. Allein in der grössten Fabrik werden jährlich 1 Million Bérets hergestellt.

Ereignisse:
Gustis Devise hiess: wir verlassen gemeinsam Biarritz, gruppenweise aber mit Sichtkontakt. Nun die vielen Kreisel, Richtungsänderungen und Ampelanlagen liessen das Unterfangen schnell sterben. Da die Gruppenleiter aber alle mit Garmin und Kartenmaterial ausgerüstet waren/sind, fanden alle den Weg nach Bayonne, bzw. in die hügelige Landschaft danach… mit einer Ausnahme! USA Boy Eric. Er bildete quasi die Einmanngruppe 6. Wahrscheinlich hatte er seinen privaten Garmin falsch programmiert, auf alle Fälle kam er plötzlich Renés und Andis Gruppe entgegen. Hatte er vielleicht bei einem individuellen Pipihalt seine Stammgruppe aus dem Auge verloren? Oder wollte er ein bisschen mehr Kilometer? Irgendwann war er dann auch wieder in der gleichen Himmelsrichtung wie die anderen unterwegs.

Die Landschaft erinnerte einige von uns an die Gegend von Romont: Stetes auf und ab inmitten von kleinräumiger Landwirtschaft mit idyllischen Dörfern. Die Bedingungen zum radeln waren mit Ausnahme des Gegenwindes optimal: Bedeckter bis sonniger Himmel und angenehme Temperaturen. Auch die Tagesdistanz von etwas mehr als 100 km kam zum „Wiedereinstieg“ nach dem Ruhetag allen gelegen. Fast jede Gruppe machte beim mittelalterlichen Städtchen Sauveterre einen ausgiebigen Kaffeehalt. Auf den letzten Kilometern wurde bei den ersten 2 – 3 Gruppen recht aufs Tempo gedrückt, unter dem Moto: das ist eine geile Rollerstrecke. In der Ferne konnte man bereits die verschiedenen Hügelzüge der Pyrenäen entdecken. Da und dort wurden in höheren Lagen auch kleine Schneefelder gesichtet. Mal sehen, was uns morgen beim Aubisque erwartet.

Vorerst genossen wir den Rest des Samstags bei einem Pool-Bier, bei einem Bad im Pool oder bei einem Spaziergang ins nahe gelegene Dorf. Nachzutragen ist allerdings, dass es bei der schweizer-und liechtensteiner Fraktion nicht nur bei einem Bier blieb. Da wurde ziemlich ausgelassen gebechert. Unterstützung gab es dann bei der Zimmersuche, quasi ein Begleitservice unter Radlerfreunden…. man lässt niemanden mit einem Stich im Stich.

Gusti hat sich auch so merkwürdig verändert, denn seit dieser Etappe trägt er nach vollbrachtem Radlerpensum sogenannte Kompensationsstrümpfe, zwecks besserer Regeneration. Ob der linke und rechte Strumpf von Gusti ein Trumpf bei der ersten Pyrenäenetappe war und ob Pedro mehr Wasser als gewohnt abgeben musste (Nachbrand), das könnt ihr morgen hier nachlesen. A bientôt!





Kaffeepause auf dem Dorfplatz von Sauveterre
Kaffeepause auf dem Dorfplatz von Sauveterre

nichts geht über frische Baguettes
nichts geht über frische Baguettes

Gruppe Röbi
Gruppe Röbi

Halt beim Begleitfahrzeug
Halt beim Begleitfahrzeug


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