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Euroride, 8. Etappe, Montag, 23. Mai 2011: Lourdes - Bagneres de Luchon
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24.05.2011

Euroride, 8. Etappe, Montag, 23. Mai 2011: Lourdes - Bagneres de Luchon

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Etliche unserer Gäste und auch die Crew wollten sich gestern das eindrückliche Schauspiel der Marien Prozession in Lourdes nicht entgehen lassen. Von April bis 21. Oktober findet jeden Tag (ohne Ausnahme) um 21.00 Uhr eine Prozession statt. Dabei sind jeweils Tausende von Gläubigen. Die brennenden Kerzen in den Händen der Teilnehmer, der kirchliche Gesang, die Fahnen der verschiedenen Orden von Asien, Afrika bis Europa, Südamerika, das lässt niemanden unberührt.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig
KM/HM: 126 km / 3260 HM
Durchschnitt: 17,5 – 21,5 kmh

Strecke:
Heute warteten drei Pyrenäen-Traumpässe Tourmalet, Aspin und Peyresourd darauf von uns bezwingen zu werden. Nach 20 flachen Einrollkilometern bogen wir in die schmale, imposante Gorge de Luz ein. Ab Luz Saint Saveur begann es kräftig zu steigen, ging es doch auf den höchsten Strassenpass der französischen Pyrenäen, den 2115 m hohen Col du Tourmalet. Alljährlich wird von den Fernsehkommentatoren der Tour de France das Drama am Jahre 1913 von Eugène Christophe und seiner gebrochenen Gabel am Tourmalet erwähnt. Dieser musste zu Fuss ins 850 m ü.M. gelegene St. Marie de Campan absteigen, um in einer Schmiede die Gabel zu reparieren. Für uns gab es in diesem Dorf keine Verschnaufpause, denn es galt den Col d’Aspin, 1489 m ü.M., zu bewältigen. Nach der kurvenreichen Abfahrt ins Dorf Arreau folgte sogleich der dritte Streich, der 1569 m hohe Col du Peyresourde. Damit hatten wir gigantische 48 km Steigung gemeistert und jeder hat für sich seine persönliche Tour de France Geschichte geschrieben.
1903 wurde übrigens die Tour de France von Henry Desgrange ins Leben gerufen und gilt als bedeutenstes Radrennern der Welt. Mit der Geschichte der Tour sind viele grosse Namen verbunden: Bartali, Coppi, Merchx, Indurain, Armstong, Contador, etc.

Etappenort:
Unser heutiges Etappenziel Bagneres-de-Luchon ist einer der bekanntesten französischen Thermalbäderorte. Bis zu 30'000 Besucher kommen pro Sommer in die 3'500 E. zählende Stad.
Schon die Römer wussten das Wasser sowie die gute Luft Luchons zu schätzen und richteten hier Thermen ein. Bekanntheit erlangte der Ort ab Mitte des 18. und vor allem im 19. Jahrhundert. Unter anderem kurten hier der belgische König, Bismarck, Victor Hugo und viele andere des Adels und der Kunst. Beim Betrachten der älteren Hotelanlagen hat man das Gefühl, die Zeit sei hier stehengeblieben. Das ändert sich, wenn man entlang der Allées d’Etigny flaniert. Die Prachtstrasse wird von unzähligen Boutiquen, Geschäften und Cafées gesäumt. Dass zu späterer Stunde keine Langweile aufkommt, dafür sorgen Bars, Discotheken und ein Casino.

Ereignisse:
Der heutige Tag kann als gigantischer, traumhafter Pyrenäentag zusammengefasst werden: 126 km, 3260 HM verteilt auf drei der bekanntesten Pyrenäenpässe und dies bei Prachtswetter mit exzellenter Fernsicht. Also wer nicht dabei war hat heute wirklich etwas verpasst.

Wenn jetzt aber ein Leser, eine Leserin, das Gefühl oder den Eindruck hat, so eine Etappe gehe mir nichts, dir nichts über die „Bühne“, der täuscht sich gewaltig. Viele TeilnehmerInnen kamen an ihre Grenzen, zusätzlich machte das warme Wetter zu schaffen und das Radmaterial von 2-3 Radlern machte auch schlapp: Kettendefekt, Kurbelschaden, Plattfuss. Zum Glück haben wir mit Röbi einen radelnden Mechaniker dabei und mit Hilfe des Werkzeugkoffers im Begleitfahrzeug werden auch die schlimmsten Defekte provisorisch unterwegs repariert. Harte Sache, so eine Tour… und doch auch herrlich! Der Lohn für alle Strapazen: die Aussicht oben am Berg, das Panorama und die kurvenreichen Abfahrten mit dem kühlenden Fahrtwind… sooooo schön.

Und wenn wir dann am Abend noch den Geburtstag von Gusti (67 Jahre) und Nigel (42 Jahre) in der Flaniermeile von Bagneres de Luchon mit einem vom Chef gespendeten Apero feiern können, dann ist unsere Radlerwelt schlicht und einfach in Ordnung, perfekt!

Das ausgiebige und reichhaltige Buffet stärkt uns hoffentlich alle wieder so, dass wir die nächsten zwei harten Pyrenäenetappen auch so bravourös meistern können.





beim Geburtstagsapero verdankt Gusti die guten Wünsche
beim Geburtstagsapero verdankt Gusti die guten Wünsche

der Col de Peyresourd noch als süss-saures Dessert
der Col de Peyresourd noch als süss-saures Dessert

der Aufstieg zum Tourmalet will nicht enden
der Aufstieg zum Tourmalet will nicht enden

da wird gekämpft wie an der Tour de France
da wird gekämpft wie an der Tour de France


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