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Lorenzo Fortunato gewinnt am Monte Zoncolan – nur Ausreißer stehen Egan Bernal im Weg
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22.05.2021

Lorenzo Fortunato gewinnt am Monte Zoncolan – nur Ausreißer stehen Egan Bernal im Weg

Info: GIRO D’ITALIA 2021 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Monte Zoncolan, 22.05.2021 – Am wohl schwersten Anstieg dieses Giro d’Italia, dem gefürchteten Monte Zoncolan, hat Egan Bernal seinem Rosa Trikot wieder alle Ehre gemacht. Selbst ein erstarkter Simon Yates, der sich auf Rang zwei der Gesamtwertung verbessern konnte, war im bis zu 27% steilen Finale nicht mehr in der Lage, dem Kolumbianer zu folgen. Einen zweiten Etappensieg für den Giro-Leader gab es nur aus einem Grund nicht: weil drei Ausreißer vor ihm das Ziel erreichten. Der 25-jährige Italiener Lorenzo Fortunato feierte völlig unerwartet seinen ersten Sieg als Profi.


Etappe 14: Cittadella - Monte Zoncolan (205,0 km)

Astana-Quartett attackiert in Abfahrt
Eine Ausreißergruppe kam recht schnell zustande, konnte ihren Vorsprung aber erst nach zwanzig Kilometern weiter als eine halbe Minute ausbauen, nachdem Ineos Grenadiers seinen Widerstand aufgegeben hatte. Es war dann später die Mannschaft Astana-Premier Tech des Gesamtzweiten Aleksandr Vlasov, die dafür sorgte, dass der Rückstand des Feldes nicht auf mehr als neun Minuten anwuchs. Bereits wieder drei Minuten weniger waren es 58 Kilometer vor dem Ziel auf Forcella Monte Rest (10,5 km à 5,9%), einem Berg, dessen Anstieg weit weniger interessant verlief als seine Abfahrt! Denn bergab blies Astana zum Großangriff: Vlasov attackierte mit seinen Teamkollegen Gorka Izagirre, Luis León Sánchez und Harold Tejada – nur Egan Bernal und Jonathan Castroviejo (beide Ineos Grenadiers) sowie Pello Bilbao (Bahrain Victorious) blieben dran. Es dauerte rund zehn Kilometer, bis der Rest des Hauptfeldes wieder zu diesen sieben Fahrern aufschließen konnte und die Situation entschärft war.

Die 11 Ausreißer im Überblick:
Ponomar (ANS), Tratnik (TBV), Rochas (COF), Albanese + Fortunato (EOK), Bennett + Affini (TJV), Oliveira (MOV), Mollema + Mosca (TFS), Covi (UAD)

Tratnik attackiert zuerst, Fortunato folgt
In den Schlussanstieg zum Monte Zoncolan (14,1 km à 8,5%) starteten die Ausreißer gut sechs Minuten vor dem Hauptfeld, und waren gleich nur noch zu siebt. Vincenzo Albanese (Eolo-Kometa), Rémy Rochas (Cofidis), Edoardo Affini (Jumbo-Visma) und Jacopo Mosca (Trek-Segafredo) konnten bergauf nicht mehr mithalten. Nach den ersten drei Kilometern Kletterei attackierte Jan Tratnik (Bahrain Victorious) und setzte sich alleine ab, einen Kilometer später machte es ihm Lorenzo Fortunato (Eolo-Kometa) nach. Dazwischen hatte es auch der 19-jährige Andrii Ponomar (Androni Giocattoli-Sidermec) versucht, doch der jüngste Giro-Teilnehmer verglühte schnell und wurde direkt durchgereicht. Während Fortunato sieben Kilometer vor dem Ziel zu Tratnik aufschließen konnte, stieg der Rückstand der verbliebenen Verfolger George Bennett (Jumbo-Visma), Nelson Oliveira (Movistar), Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und Alessandro Covi (UAE Emirates) auf über eine halbe Minute. Und das Feld lag noch immer fünf Minuten zurück.

Yates' Attacke ist kein Problem für Bernal
Der Kampf um den Etappensieg verlief danach relativ unspektakulär: Als es auf die mit einem Schnitt von 13% besonders steilen letzten drei Kilometer ging, konnte Tratnik nicht mehr lange mithalten und musste Fortunato ziehen lassen. Der Italiener brach nicht mehr ein und erreichte das Ziel 26 Sekunden vor dem Slowenen und 59 Sekunden vor Covi. An Position vier folgte dann bereits Bernal. Der Mann im Rosa Trikot war, circa 1500 Meter vor dem Ziel, als Einziger in der Lage gewesen, einem Vorstoß des bislang bei diesem Giro noch sehr unauffälligen Simon Yates (Bike Exchange) zu folgen, dem er in den steilsten Rampen auf dem letzten Kilometer dann noch elf Sekunden abnehmen konnte. Der Angriff des Briten war die erste offensive Aktion eines Favoriten gewesen, nachdem bis dahin Ineos Grenadiers den ganzen Schlussaufstieg mit zahlenmäßiger Überlegenheit dominiert hatte.

Viel Bewegung in der Gesamtwertung
Als Yates und Bernal davongezogen waren, hatte zunächst Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) die Verfolger angeführt. Diesen Status als drittbester Favorit konnte er aber nicht bis ins Ziel behaupten – Daniel Martinez (Ineos Grenadiers), Damiano Caruso (Bahrain Victorious), Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) und Daniel Martin (Israel Start-Up Nation) kamen noch vor dem Deutschen ins Ziel. Sie alle verloren aber etwa gleich viel auf Bernal, ungefähr 40 Sekunden. In der Gesamtwertung ist Yates der große Gewinner des Tages, verbessert sich von Rang fünf auf zwei, wenngleich sein Rückstand gegenüber Bernal auf 1:33 Minute angewachsen ist. Caruso (+1:51) und Buchmann (+2:36) bleiben Dritter und Sechster, während die zwischen ihnen liegenden Vlasov (+1:57) und Hugh Carthy (Education-First/+2:11) zwei Plätze bzw. einen Platz einbüßen. Auch für Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step) ging es wieder etwas nach unten, er verliert Platz sieben an Giulio Ciccone (Trek-Segafredo).

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Lorenzo Fortunato feiert auf dem Monte Zoncolan als Ausreißer seinen ersten Profi-Sieg (Foto: twitter.com/giroditalia)
Lorenzo Fortunato feiert auf dem Monte Zoncolan als Ausreißer seinen ersten Profi-Sieg (Foto: twitter.com/giroditalia)

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