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Bernal auch am Giau der Beste – Caruso und Carthy nach gekürzter Giro-Königsetappe auf Podiumskurs
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24.05.2021

Bernal auch am Giau der Beste – Caruso und Carthy nach gekürzter Giro-Königsetappe auf Podiumskurs

Info: GIRO D’ITALIA 2021 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Cortina d’Ampezzo, 24.05.2021 – Wie in San Giacomo und Campo Felice, auf der Strade Bianche und am Monte Zoncolan, war Egan Bernal am Passo Giau wieder einmal allen seinen Konkurrenten überlegen und feierte seinen zweiten Etappensieg. Am wegen einer Streckenänderung einzigen verbliebenen von drei Zweitausendern sorgte der Kolumbianer für enorm große Abstände und führt jetzt fast zweieinhalb Minuten vor dem neuen Zweiten Damiano Caruso. Simon Yates fiel dagegen wieder von Rang zwei auf fünf zurück.

Fedaia und Pordoi fallen dem Wetter zum Opfer
Die Niederschläge, die seit dem Start dieses Giro d'Italia ein steter Begleiter des Rennens waren, setzten sich auch zu Beginn der dritten Woche fort: Dauerregen und in höheren Lagen über 2000 Metern teilweise sogar Schneefall. So kam es, dass kurz vor dem Start der Dolomiten-Königsetappe mit Passo Fedaia und dem als Cima Coppi vorgesehenen Passo Pordoi zwei der vier großen Berge aus der Strecke gestrichen werden mussten. Der Start mit La Crosetta (11,6 km à 7,1%) und das Finale mit der neuen Cima Coppi Passo Giau (9,9 km à 9,3%) sowie der 17 Kilometer langen Abfahrt ins Ziel nach Cortina d’Ampezzo blieben unverändert. Das Ergebnis dieser Änderungen: 153 statt 212 Kilometer und nur noch circa 3500 statt über 5000 Höhenmeter.


Etappe 16: Sacile - Cortina d’Ampezzo
geplante Strecke (212,0 km) und geänderte Strecke (153,0 km)

Almeida, Formolo und Nibali gefährlich für die GW
Nach dem Start der Etappe gab es nicht sofort den üblichen „Attackenregen“, dieser begann erst im Anstieg nach La Crosetta. Dort entstand eine 24 Fahrer große Gruppe mit fünf Vertretern aus den Top20 der Gesamtwertung – und mit Geoffrey Bouchard (AG2R Citroën), dem Träger des Bergtrikots, der sich die 40 Punkte an der Bergwertung der 1. Kategorie natürlich nicht entgehen ließ. In der Abfahrt teilte sich die Gruppe allerdings, woraufhin nur noch sechs Fahrer die Spitze des Rennens bildeten: Darunter befanden sich aus den Top20 der 13. João Almeida (Deceuninck-Quick-Step/+8:32), der 14. Davide Formolo (UAE Emirates/+9:52) und der 17. Vincenzo Nibali (Trek-Segafredo/+14:25); außerdem Gorka Izagirre (Astana-Premier Tech), Antonio Pedrero (Movistar) und Nibalis Helfer Amanuel Ghebreigzabhier. Ihr Vorsprung zum Hauptfeld, der am ersten Berg nur zwischen zwei und drei Minuten gelegen hatte, wuchs in der Folge auf sechs Minuten an. Die restlichen Ausreißer wurden nach gut 90 Kilometern kurz nach dem ersten Zwischensprint eingeholt.

Die 24 Ausreißer von La Crosetta im Überblick:
Bouchard (ACT), Vervaeke (AFC), Izagirre (AST), Tratnik (TBV), Visconti + Zoccarato (BCF), Fabbro + Großschartner (BOH), Almeida (DQT), Fortunato (EOK), Hirt (IWG), Martin (ISN), Bouwman (TJV), Vanhoucke (LTS), Pedrero + Rubio + Villella (MOV), Kangert (BEX), Roche (DSM), Nibali + Brambilla + Ghebreigzabhier (TFS), Formolo + Ulissi (UAD) – nicht vertreten: IGD, ANS, COF, EFN, GFC, TQA

Evenepoel und Vlasov geraten früh in Schwierigkeiten
Am zweiten Zwischensprint knapp 40 Kilometer vor dem Ziel hatte Education-First das Feld auf vier Minuten an die Spitzengruppe herangebracht, die in der folgenden nicht-kategorisierten Steigung nach Belvedere (7,2 km à 6,6%) weitere zwei Minuten verlor. In der kurzen Abfahrt vor dem Passo Giau attackierten Pedrero und Izagirre, wobei Letztgenannter sich versteuerte und gerade noch einen Sturz verhindern konnte. Pedrero startete also alleine in den entscheidenden Berg des Tages, wo Formolo und Nibali bald wieder zu ihm aufschlossen. Formolo zog dann alleine los, wurde aber etwas später von Pedrero wieder ein- und überholt. Derweil ging es aber auch bei den Favoriten richtig zur Sache: Das Feld war durch die unaufhörliche Tempoarbeit der EF-Fahrer Simon Carr und Hugh Carthy ganz schnell zu einer nur achtköpfige Gruppe geschmolzen. Aus den Top9 der Gesamtwertung fehlten Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step), der schon im Anstieg nach Belvedere abgehängt worden war, und Aleksandr Vlasov (Astana-Premier Tech), der kurzzeitig vom Rad hatte steigen müssen, weil sich seine Regenjacke in der Kette verheddert hatte.

Bernal auf und davon – Yates weit weg von Zoncolan-Form
Etwa fünf Kilometer vor dem Gipfel des Giau, also ziemlich genau in der Mitte des Anstiegs, musste Carr seinem Einsatz Tribut zollen – und genau in dem Moment, als der letzte Teamkollege eines seiner Gegner sich ausklinkte, ging Egan Bernal (Ineos Grenadiers) zum Angriff über. Carthy konnte im ersten Moment noch schnell reagieren und ans Hinterrad des Mannes in Rosa springen, doch lange blieb auch er nicht mehr dran. Bernal war schlicht nicht aufzuhalten, zog dann auch gleich am letzten Ausreißer Pedrero vorbei und erreichte den mit 2233 Metern höchsten Punkt des Giro als Solist weit vor den nächsten Fahrern ... mit 45 Sekunden Rückstand folgte Damiano Caruso (Bahrain Victorious) ... nach einer weiteren halben Minute Romain Bardet (DSM) ... der Gesamtzweite Simon Yates (BikeExchange) erst nach 2:40 Minuten! Mit diesem großen Polster musste Bernal in der Abfahrt zum Ziel kein übermäßiges Risiko gehen, verlor aber dennoch kaum Zeit auf seine Verfolger, ließ seinen zweiten Etappensieg nicht mehr in Gefahr geraten.

Caruso und Carthy verdrängen Yates wieder vom Podium
Bardet war der schnellste Abfahrer, schloss kurz vor dem Ziel tatsächlich wieder zu Caruso auf und wurde noch Etappenzweiter; 27 Sekunden lagen sie am Ende hinter Bernal. Nach etwa 1:20 Minute folgten Giulio Ciccone (Trek-Segafredo), Carthy und der ehemalige Ausreißer Almeida. Vlasov verlor mehr als zwei, Yates gar über zweieinhalb Minuten. Neben Bernal, dessen Vorsprung immer weiter wächst, sind somit Caruso und Carthy die Gewinner des Tages hinsichtlich der Gesamtwertung: Der Italiener (+2:24) klettert von drei auf zwei, der Brite (+3:40) von fünf auf drei. Während Vlasov (+4:18) Vierter bleibt, findet sich der vormalige Zweite Yates (+4:20) erneut auf jenem fünften Platz wieder, den er vor der Zoncolan-Ankunft belegt hatte. Auch Bardet, Almeida und Formolo machen mehrere Plätze gut, sind nun Siebter, Zehnter und Elfter. Der junge Evenepoel erreichte das Ziel erst 24 Minuten nach dem Sieger und fällt aus den Top10 heraus auf den 19. Platz.

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Egan Bernal gewinnt die Etappe über den Passo Giau als Solist mit großem Vorsprung (Foto: twitter.com/giroditalia)
Egan Bernal gewinnt die Etappe über den Passo Giau als Solist mit großem Vorsprung (Foto: twitter.com/giroditalia)

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