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Nicht Rémi Cavagna, sondern Alberto Bettiol gewinnt die letzte Flachetappe des Giro d’Italia
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27.05.2021

Nicht Rémi Cavagna, sondern Alberto Bettiol gewinnt die letzte Flachetappe des Giro d’Italia

Info: GIRO D’ITALIA 2021 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Stradella, 27.05.2021 – Die letzte (größtenteils) flache Etappe des Giro d’Italia wurde nicht zur Beute eines der wenigen verbliebenen Sprinter, sondern des Ausreißers Alberto Bettiol. Der 27-jährige Italiener, der bei der Flandern-Rundfahrt 2019 seinen ersten Profi-Sieg errungen hatte, setzte sich im hügeligen Finale gegen 22 weitere Fahrer durch, während sich das Feld dermaßen viel Rückstand gönnte, dass die Mannschaftswertung gar nicht mehr wiederzuerkennen ist.


Etappe 18: Rovereto - Stradella (231,0 km)

DSM in der Mannschaftswertung von 5 auf 1
30 Kilometer dauerte es, bis die Gruppe des Tages entstanden war, aber nochmal rund 20 Kilometer länger, bis das Feld sie wirklich ziehenließ. In der Zwischenzeit hatten noch einige Fahrer versucht, nach vorne zu springen, darunter Dries De Bondt (Alpecin-Fenix). Das gelang dem Belgier zwar nicht, seine Führungen in Sprint- und Kämpferwertung blieben aber trotzdem bestehen. Die 23 Ausreißer, oder zumindest jene von ihnen, die am Ende noch ganz vorne lagen, erreichten das Ziel sage und schreibe 23 Minuten vor dem Peloton! Und das hatte ungewöhnliche Folgen: Das deutsche Team DSM, vor dieser Etappe noch gut eine Stunde(!) hinter Ineos Grenadiers auf Rang fünf des Teamklassements gelegen, steht dank seines Ausreißertrios Nicolas Roche, Nikias Arndt und Nico Denz nun plötzlich fünf Minuten vor dem Team des Rosa Trikots. Die Auswirkungen auf die Gesamtwertung waren weitaus weniger dramatisch, Gorka Izagirre (Astana-Premier Tech) verbesserte sich als bester Ausreißer lediglich von Rang 24 auf 18.

Die 23 Ausreißer im Überblick:
Vendrame (ACT), Vermeersch (AFC), Pellaud + Ponomar + Tesfazion (ANS), Battistella + Izagirre (APT), Zana (BCF), Consonni (COF), Cavagna (DQT), Bettiol (EFN), Gavazzi + Rivi (EOK), Kreder (IWG), Bevin (ISN), Oldani (LTS), Cataldo (MOV), Arndt + Denz + Roche (DSM), Mosca (TFS), Richeze + Ulissi (UAD) – nicht vertreten: IGD, TBV, BOH, GFC, TJV, BEX, TQA

Cavagna versucht es mit einer Solofahrt
Auf den finalen 35 Kilometern der längsten Etappe der gesamten Rundfahrt warteten vier Hügel auf die Fahrer, nicht besonders steil, aber jeweils etwa drei bis fünf Kilometer lang. Am ersten dieser Anstiege attackierten zuerst Samuele Battistella (Astana-Premier Tech) und Filippo Zana (Bardiani CSF Faizanè), dann Patrick Bevin (Israel Start-Up Nation) und Stefano Oldani (Lotto Soudal), um die sich eine sechsköpfige Gruppe bildete. Als diese auf der Abfahrt sofort wieder eingeholt wurde, zog 26 Kilometer vor dem Ende Rémi Cavagna (Deceuninck-Quick Step) alleine davon. Schnell brachte es der Franzose auf einen satten Vorsprung von 20 bis 30 Sekunden. An der dritten Steigung erwuchs ihm in Person von Alberto Bettiol (Education-Nippo) jedoch ein gefährlicher Widersacher. Der Italiener lag 14 Kilometer vor dem Ende plötzlich nur noch 12 Sekunden zurück. Drittstärkster Mann in dieser Phase war Roche, der immer mal wieder den Kontakt zu Bettiol herstellte, aber dann auch eben immer abreißen lassen musste.

Bettiol überholt Cavagna am letzten Hügel
Am letzten Anstieg merkte man Cavagna, dem Vuelta-Etappensieger von 2019, die Strapazen des langen Tages deutlich an. Bettiol wirkte im Vergleich geradezu locker, als er ihn einholte – und 6,6 Kilometer vor dem Ziel blieb Cavagna für einen Moment beinahe stehen, als Bettiol ihm davonfuhr. Bettiol finishte letztlich mit 17 Sekunden Vorsprung auf Simone Consonni (Cofidis), der den Sprint einer achtköpfigen Verfolgergruppe für sich entschied. Roche und Arndt holten für DSM die Plätze drei und vier; ihr Teamkollege Denz wurde mit zweieinhalb Minuten Rückstand Fünfzehnter. Cavagna kam als Neunter über die Ziellinie. Auch der Schweizer Simon Pellaud (Androni Giocattoli-Sidermec) gehörte der Fluchtgruppe an, konnte aber durch einen zweiten Platz am ersten Zwischensprint nur wenig Boden auf De Bondt gutmachen. Auch seine Führung in der Ausreißerwertung konnte er nicht ausbauen, da nur Kilometer in maximal zehn Fahrer großen Gruppen gezählt werden.

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Alberto Bettiol feiert nach dem Ronde-Triumph von 2019 den zweiten großen Sieg seiner Karriere (Foto: twitter.com/giroditalia)
Alberto Bettiol feiert nach dem Ronde-Triumph von 2019 den zweiten großen Sieg seiner Karriere (Foto: twitter.com/giroditalia)

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