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John Degenkolb siegt im Bergsprint auf 2. Etappe der Dauphiné - drei Deutsche in den Top10
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07.06.2011

John Degenkolb siegt im Bergsprint auf 2. Etappe der Dauphiné - drei Deutsche in den Top10

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lyon, 07.06.2011 - Mit ein bisschen Wind und einer kleinen Steigung als Finale kann auch eine Flachetappe richtig viel Spannung bieten. 20 Kilometer vor dem Ziel teilte sich das Feld, am Ende kam es zum Bergsprint an der Côte de la Croix-Rousse. John Degenkolb (HTC-Highroad) hatte die beste Kombination aus Sprint- und Bergqualitäten und holte sich den Sieg vor Samuel Dumoulin (Cofidis) und Sébastien Hinault (Ag2r). Mit Paul Martens (Rabobank) und Fabian Wegmann (Leopard Trek) kamen noch zwei weitere Deutsche unter die ersten Zehn. Alexandre Vinokourov (Astana) bleibt Spitzenreiter eines auch in den vordersten Positionen leicht veränderten Gesamtklassements.

Windkante erwischt Evans, Wiggins und Boasson Hagen
Von Voiron, wie der gestrige Zielort Saint-Pierre-de-Chartreuse in der Nähe von Grenoble gelegen, führte die 2. Etappe nach Lyon, in die drittgrößte Stadt Frankreichs. Eine der vier Bergwertungen der 4. Kategorie markiert dort das Ziel. Auf den knapp 180 Kilometern bis dahin verlief zunächst alles recht normal. Jurgen Van De Walle (Omega Pharma-Lotto), Brice Feillu (Leopard Trek) und Maarten Tjallingii (Rabobank) bekamen als Ausreißer bis zu 4:30 Minuten Vorsprung. Die erste Bergwertung gewann Van De Walle, die nächsten beiden Feillu, was aber nur für die Statistiker interessant war. 50 Kilometer vor dem Ziel begann die Verfolgung, als Cofidis im Peloton das Zepter von Astana übernahm. Als noch gut 20 Kilometer zu fahren waren begann die dramatische Schlussphase. Die Geschwindigkeit des Feldes war so hoch, dass es im Wind an mehreren Stellen riss. Astana und Garmin-Cervélo trieben den ersten Teil des Feldes an - die wichtigsten Namen auf der Abwesenheitsliste waren Cadel Evans (BMC Racing Team) sowie Bradley Wiggins und Edvald Boasson Hagen (beide Sky). Deren Mannschaften mussten im zweiten Feld viel Energie freisetzen, um wieder nach vorne zu kommen. 15 Kilometer vor dem Ende wurden die drei Ausreißer eingeholt, da konnte auch ein verzweifelter Angriff Tjallingiis nichts mehr ausrichten. Noch 8,5 Kilometer waren es, als das erste und das zweite Feld wieder zusammenfanden, nachdem der Abstand bereits 24 Sekunden betragen hatte.

Degenkolb besiegt die Franzosen auf der Côte de la Croix-Rousse
Besonders die französischen Mannschaften sorgten dafür, dass das Tempo weiterhin hoch blieb und es in voller Fahrt in die Côte de la Croix-Rousse hineinging. Dieser Anstieg in Lyon ist 1400 Meter lang und fast 5% steil. Cofidis ging zu dritt an die Spitze, um das Finish für Samuel Dumoulin vorzubereiten. Die erwartete Attacke von Thomas Voeckler (Europcar) wussten sie sofort zu beantworten. Noch fast hundert Fahrer schlängelten sich gemeinsam den Berg hinauf, nur die ersten 14 wurden mit sechs Sekunden Vorsprung gewertet. John Degenkolb (HTC-Highroad), dessen vierter Platz im Prolog schon viel Beachtung fand, legte einen hervorragenden Endspurt hin und holte sich vor Dumoulin den Sieg, den fünften in seiner ersten Profi-Saison. Die Franzosen waren enttäuscht, dass es nicht zum Sieg reichte. Hinter Dumoulin wurde Sébastien Hinault (Ag2r) Dritter, Voeckler kam auf den sechsten Platz. Aus deutscher Sicht war die Etappe, natürlich besonders dank Degenkolbs Sieg, ein voller Erfolg. Paul Martens (Rabobank) als Vierter und Fabian Wegmann (Leopard Trek) auf Platz zehn rundeten das starke Ergebnis ab. Für den 22-jährigen Degenkolb zählt nicht erst seit dem heutigen Erfolg zu den Aufsteigern der Saison. Nach Etappensiegen bei der Algarve-Rundfahrt und den Drei Tagen von Westflandern gewann er Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt und ein Teilstück der Bayern-Rundfahrt. Mit seinem Auftritt bei der Dauphiné schafft er einen erneuten Höhepunkt.

Vinokourov bleibt in Gelb und baut seine Führung leicht aus
Zwei Fahrer aus den Top10 der Gesamtwertung verloren heute viel Zeit. Bei Boasson Hagen war letztlich ein Defekt schuld, Thibaut Pinot (FDJ) wurde bei der Windkante weit nach hinten geweht. Alexandre Vinokourov (Astana) verteidigte das Gelbe Trikot souverän, gehörte zu den wenigen Fahrern, die zeitgleich mit dem Sieger waren und gewann damit sechs Sekunden auf einige seiner Verfolger. So musste Evans wegen eben jenem Abstand Wiggins den dritten Rang überlassen. Weiterhin Zweiter ist Jurgen Van den Broeck, jetzt aber wie Wiggins mit elf Sekunden Rückstand. Der Belgier, der das Bergtrikot behält, hatte an der Flamme Rouge Defekt und wurde daher nicht mit seinem eigentlich Rückstand von einer halben Minute, sondern eben mit sechs Sekunden in die Tageswertung aufgenommen. Nicolas Roche (Ag2r) und Joaquin Rodriguez (Katusha) verbesserten sich auf die Plätze fünf und sechs, Janez Brajkovic (RadioShack) bleibt Siebter. Der Etappenfünfte Rodriguez führt nun die Punktewertung an und übernimmt das Grüne Trikot. Auch Weiß wechselte, von Boasson Hagen zu Rob Ruijgh (Vacansoleil-DCM), der als Neunter bester Nachwuchsfahrer ist.

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Morgen gibt es auf der 3. Etappe das lange Zeitfahren, das über 42,5 Kilometer rund um Grenoble führt und durch zwei Steigungen erschwert wird.





John Degenkolb gewinnt die 3. Etappe der Dauphiné im Bergsprint (Foto: www.letour.fr)
John Degenkolb gewinnt die 3. Etappe der Dauphiné im Bergsprint (Foto: www.letour.fr)

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