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Ausreißertag bei der Tour de Suisse: De Gendt siegt mit langem Solo, Andy Schleck holt das Bergtrikot
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17.06.2011

Ausreißertag bei der Tour de Suisse: De Gendt siegt mit langem Solo, Andy Schleck holt das Bergtrikot

Info: TOUR DE SUISSE
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Autor: Felix Griep (Werfel)



Serfaus, 17.06.2011 - Auf der letzten Bergetappe der 75. Tour de Suisse ließen die Favoriten eine große Ausreißergruppe fahren und diese wiederum 25 Kilometer vor dem Ziel Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM). Nach einem langen Solo feierte der 24-jährige Belgier seinen größten Sieg vor Andy Schleck (Leopard Trek), der ihn nicht mehr einholte, aber das Bergtrikot übernahm. Die Favoriten folgten gut vier Minuten später, Damiano Cunego (Lampre) verteidigte erneut das Gelbe Trikot. Aus den Top10 verlor nur Laurens Ten Dam (Rabobank) Zeit, fiel hinter Jakob Fuglsang (Leopard Trek) und Mathias Frank (BMC Racing Team) auf Platz acht zurück.

Große Fluchtgruppe nach wilder Anfangsphase
Die 7. Etappe begann in Liechtenstein, führte dann wieder auf Schweizer Boden, endete aber in Österreich. Die Drei-Länder-Etappe war mit 222,8 Kilometern die längste der Tour de Suisse. Der markanteste Punkt im Profil lag bei Kilometer 125,5: der 2383 Meter hohe Flüelapass. Schon vor dem eigentlichen Anstieg zu dieser HC-Bergwertung führte die Etappe eigentlich fast ununterbrochen leicht bergan. Es wurde aber abermals in einem unfassbaren Tempo gefahren und fortlaufend attackiert, ohne dass sich eine Gruppe etablierte. Erst nach 76 Kilometern hatte sich seine Situation gefunden, mit der offenbar jeder leben konnte. Gleich 17 Ausreißer fanden sich an der Spitze und 15 von ihnen wurden auch nicht mehr eingeholt. Movistar (Jose Joaquin Rojas, José Ivan Gutierrez, Angel Madrazo) und Vacansoleil-DCM (Marco Marcato, Thomas De Gendt, Sergey Lagutin) waren jeweils zu dritt dabei und hatten damit beste Voraussetzungen im Kampf um den Tagessieg. Weitere Ausreißer waren Manuele Boaro (Saxo Bak), Javier Aramendia (Euskaltel), Enrico Gasparotto (Astana), George Hincapie (BMC Racing Team), Luca Paolini und Alberto Losada (beide Katusha), Christian Vande Velde (Garmin-Cervélo), Dries Devenyns (Quick Step) und der einzige Schweizer Andreas Dietziker (Team NetApp). Besondere Aufmerksamkeit erregten aber Andy Schleck (Leopard Trek) und Jan Bakelants (Omega Pharma-Lotto), der als 17. mit knapp zehn Minuten Rückstand nicht fern der vorderen Plätze der Gesamtwertung lag.

De Gendt mit langem Solo zum Sieg - Schleck holt das Bergtrikot
Im Anstieg zum Flüelapass erreichte der Vorsprung der Gruppe mit 8:25 Minuten sein Maximum und sank danach nur sehr langsam, weil im Hauptfeld niemand wirklich Interesse daran hatte, sie einzuholen. Es ging nur um Schadensbegrenzung bezüglich Bakelants und der Gesamtwertung. Die Bergwertung gewann Schleck, ebenso wie 40 Kilometer vor dem Ziel die nächste auf der Norbertshöhe im schweizerisch-österreichischen Grenzgebiet, womit er ganz nah an Bergpreisleader Laurens Ten Dam (Rabobank) heranrückte. Es begann eine Zeit, die an den Beginn der Etappe erinnerte: Es gab ununterbrochen Angriffe, weil jeder aus der Fluchtgruppe nun den Tagessieg wollte. Kurz vor der ersten Sprintwertung, 25 Kilometer vor dem Ziel, ließen die Anderen De Gendt, einen der drei Vacansoleil-Fahrer, davonziehen. Der Paris-Nizza-Etappensieger baute seinen Vorsprung zügig auf mehr als eine Minute aus und zog sein Solo auch über den finalen Anstieg auf den letzten zehn Kilometer durch. Dort machte sich Andy Schleck auf die Verfolgung, kam aber nur noch auf 35 Sekunden an den Belgier heran. Platz zwei belegte der Luxemburger aber nicht nur im Ziel, sondern auch an der letzten Bergwertung, womit ihm der Gewinn des Grünen Trikots fast schon sicher ist. Nicht weit nach dem Luxemburger sprintete Rojas vor Vande Velde und Losada auf den dritten Platz. Dietziker hatte als 15. schon mehr als vier Minuten Rückstand und kam nur kurz vor den Klassementfahrern an.

Nur Ten Dam verliert Zeit im Kampf der Gesamtwertungs-Top10
Am letzten Berg, auf den noch 3,5 nur leicht ansteigende Kilometer bis ins Ziel folgten, lieferten sich auch die Topfahrer der Gesamtwertung noch eine sehenswerte Schlacht. In einer Gruppe mit 13 Fahrern fehlte mit Ten Dam nur einer aus den Top10. Mathias Frank (BMC Racing Team) zeigte sich gewillt, den achten Gesamtrang zu verbessern und beteiligte sich an den auch hier zahlreichen Attacken. Letztendlich konnte sich aber nur Jakob Fuglsang (Leopard Trek) sieben Sekunden Gewinn erkämpfen, das restliche Dutzend blieb zeitgleich. Ten Dam aber verlor fast eine Minute und rutschte von Platz sechs auf acht ab. Nutznießer sind Fuglsang und Frank, die jeweils eine Position aufrücken. Bakelants, der die Etappe als Siebter beendete schaffte es nur, sich bis auf Platz 13 zu verbessern. Damiano Cunego (Lampre) behält seinen Vorsprung von mehr als einer Minute und hat gute Chancen, am Sonntag den Gesamtsieg perfekt zu machen. Der Träger des Gelben Trikots zeigte sich nicht zurückhaltend und sorgte ebenfalls für die eine oder andere Tempoverschärfung. In der Mannschaftswertung gab es einen Führungswechsel, Leopard Trek hat Rabobank dank Ausreißer Andy Schleck überflügelt. Lloyd Mondory (Ag2r) konnte sich im Blauen Trikot einen ruhigen Tag machen und am Ende über den nun definitiven Gesamtsieg in der Sprintwertung freuen.

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Auf der 8. Etappe gibt es die letzte Gelegenheit für die Sprinter. Zwei Bergwertungen auf den letzten 25 Kilometern bieten aber auch Angreifern die Möglichkeit für einen Überraschungscoup.





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