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Tagebuch Heinrich Berger: Ausfall nach Sturz bei der deutschen Meisterschaft in Neuwied
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28.06.2011

Tagebuch Heinrich Berger: Ausfall nach Sturz bei der deutschen Meisterschaft in Neuwied

Info: Alle Tagebuch-Einträge von Heinrich Berger | Deutsche Meisterschaft
Autor: Heinrich Berger
Bericht: Wagner Überraschungssieger beim DM-Sprint in Neuwied



28.06.2011 - Im vergangenen Jahr begann Amateurradsportler Heinrich Berger, für LiVE-Radsport.com von seinen nationalen und internationalen Renneinsätzen zu berichten. Lange hatte er sich nicht mehr zu Wort gemeldet, erzählte uns gestern aber ausführlich über seine bisherige Saison, so dass heute gleich drei Einträge in seinem Tagebuch erscheinen können. Sein letzter Renneinsatz am Wochenende bei der DM in Neuwied endete leider im Krankenhaus. Zuvor hatte Berger nach durchwachsenem Frühjahr eine durchaus erfolgreiche Zeit in Rumänien bei einer kleineren und der Landes-Rundfahrt.



Sooooo es ist Montag. Ein wunderschöner Sommertag in Hamburg neigt sich dem Ende, jetzt hab ich gerade sogar Lust, den Bericht zu verfassen, auch wenn es dieses mal nicht einfach sein wird, positive Aspekte zu finden.

Aber von vorne ...
Am Samstagmorgen ging es los, 6.15 Uhr. Während der nächsten Stunden, auf dem Weg nach Neuwied, regnete es, den Erzählungen nach durchgehend. Ich kann dies nicht bezeugen, denn ich schlief, ebenfalls durchgehend.
Nach einer Nacht gesegnet durch sehr guten Schlaf machte ich mich am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, auf den Weg meine Nummer zu ergattern. 124. Eine nicht durch schlechte Erinnerungen vorbelastete Zahl. Dieser Tag hatte durchaus das Potenzial, ein sehr guter zu werden, denn er wurde zunächst durch üppigen Sonnenschein, Windstille, ein gutes Frühstück und guten, festen Stuhlgang geprägt.
Ein gutes Zeichen!

Das Rennen an sich verlief zunächst nur mittelmäßig. Ich verpasste leider knapp die erste Gruppe, die das Bergtrikot unter sich ausmachen konnte, und somit die erste Gelegenheit, mich in Szene zu fahren. Ich versuchte noch einmal, das Loch zu schließen, aber ich verreckte ziemlich jämmerlich zwischen Hauptfeld und der Gruppe.
Während der nächsten 5-6 Runden wurde im Hauptfeld nicht wirklich schnell gefahren, sondern nur in erster Linie darauf geachtet, den Rückstand nicht allzu groß werden zu lassen. Nachdem die Schonzeit für die Ausreißer abgelaufen war, wurde das Rennen schneller, nicht schlagartig sondern sehr gleichmäßig. Professionell halt.
Das Tempo wurde von Runde zu Runde schneller, es gab relativ wenig Ausreißversuche, vor allem aufgrund der sukzessiv schneller werdenden Rundenzeiten. Klar wird solch ein Rennen von alleine schwerer nach 190 km, aber ich denke, dass die Rundenzeiten bis in die letzten Runden immer schneller geworden sind.

Dies kann ich leider nur bis zur vorletzten Runde bezeugen, denn in der Anfahrt zum ersten Berg auf der Runde ereignete sich vor mir ein Sturz, in den ich ungebremst reinschmetterte. Ich stand zwar sofort wieder, aber mir war in der Sekunde auch schon klar, dass ich das Rennen nicht fortsetzten kann.
Ungefähr eine Stunde später verließ ich das Krankenhaus, allerdings mehr als Mumie denn als Rennfahrer. Ich fühlte mich mindestens 1000 Jahre älter, aber bedingt durch die Schmerzmittel und das immer noch zirkulierende Adrenalin tat mir nichts wirklich weh.
Etwas Gutes hat das ganze allerdings. Ich weiß, dass ich in diesem topbesetzten Feld nicht der Schwächste war und ich hatte mir nichts gebrochen. Außer den Rahmen des Rades. An dieser Stelle noch mal einen Gruß und ein dickes Dankeschön an die Firma Stevens, die mich in den nächsten Tagen mit einem neuen Toprad ausstatten wird, so dass ich in spätestens 3 Wochen das nächste Rundstreckenrennen in Norddeutschland bestreiten werde, wenn meine Wunden wieder gut verheilt sind.

Die nächsten Stunden verbrachte ich im Auto und im Zug. Auf dem Weg zurück nach Hamburg. Dort erwartete mich bereits ein üppiges Mitternachtsmahl.
Und das eigene Bett!





Heinrich Berger vom Harvestehuder RV 1909 e.V. (hier bei der Landesmeisterschaft der Nordverbände)
Heinrich Berger vom Harvestehuder RV 1909 e.V. (hier bei der Landesmeisterschaft der Nordverbände)

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