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Gilbert gewinnt 1. Etappe der Tour de France - Massensturz kostet Contador mehr als eine Minute
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02.07.2011

Gilbert gewinnt 1. Etappe der Tour de France - Massensturz kostet Contador mehr als eine Minute

Info: TOUR DE FRANCE 2011
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Les Herbiers, 02.07.2011 - Die 1. Etappe der 98. Tour de France endete, wie es viele erwartet hatten, doch auch mit einer riesigen Überraschung. Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) war auf dem Mont des Alouettes der Stärkste, holte sich den Sieg vor Cadel Evans (BMC Racing Team) und Weltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo). Aber: Zwei Stürze, einer neun, der andere zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel, ließen im Finale Chaos ausbrechen. Am Ende stand der Tour-Favorit Nummer eins, Alberto Contador (Saxo Bank), mit Rückstand da.

Neue Regel macht den Zwischensprint zu einem harten Kampf
Mit einer 40-minütigen neutralisierten Phase begann die Frankreich-Rundfahrt 2011. Unmengen begeisterter Fans jubelten den 198 Startern an der Passage du Gois zu. Schon während dieser Neutralisationen gab es einen Sturz - André Greipel (Omega Pharma-Lotto) wurde mit blutigem Ellenbogen zum ersten Patienten des Tour-Arztes. Es war der erste und harmloseste Zwischenfall dieser Art. Doch von Anfang an. Kaum war der Start zu dem 191,5 Kilometer langen Teilstück durch die Vendée gegeben, war einer nicht mehr zu halten: Perrig Quemeneur (Europcar) attackierte und brachte sofort eine dreiköpfige Gruppe zustande, die das Feld ohne Gegenwehr fahren ließ. Für diese Aktion verdiente sich Quemeneur die Auszeichnung als kämpferischster Fahrer des Tages. Seine Begleiter waren Jérémy Roy (FDJ) und der Niederländer Lieuwe Westra (Vacansoleil-DCM). Der Vorsprung des Trios stieg einmal auf fast sieben Minuten und war danach immer wieder starken Schwankungen unterworfen. 18 Kilometer vor dem Ziel endete ihre Flucht. Den Zwischensprint in Avrillé schnappte sich Roy. Als sich das Feld diesem näherte, wurden die Auswirkungen der neuen Regeln offensichtlich. Dort gibt es jetzt so viele Punkte, dass alle Topsprinter um diese kämpften, die Teams fuhren den Sprint fast wie eine Zielankunft an. Tyler Farrar (Garmin-Cervélo) war aus dem Feld heraus vor Greipel und Francisco Ventoso (Movistar) der Schnellste. Doch keiner der 15 Fahrer, die am Zwischensprint vorne lagen, spielten am Ende im Ziel eine Rolle.

Zwei Stürze auf den letzten zehn Kilometern - einer wird Contador zum Verhängnis
Die meiste Arbeit in der Verfolgung verrichtete Omega Pharma-Lotto, die Mannschaft von Philippe Gilbert, des Mannes, dem auf dieser Etappe die größten Siegchancen eingeräumt wurden. Es lief alles auf einen Bergsprint am kurzen Schlussanstieg hinaus, doch neun Kilometer vor Schluss nahm das Geschehen eine dramatische Wende. Es kam zu einem Massensturz, der das Feld entzweiriss, ausgelöst durch den Zusammenstoß eines Astana-Fahrers mit einem Zuschauer. Vorne noch 78 Fahrer - aber nicht Alberto Contador (Saxo Bank). Der dreifache Tour-Sieger war der prominenteste abgehängte Fahrer, nicht selbst gestürzt, aber durch das Vorkommnis aufgehalten. Dem noch erlaubten Funk sei Dank verbreitete sich diese Nachricht wie ein Lauffeuer und BMC und RadioShack sorgten dafür, dass der der Spanier nicht wieder zurückkam. Kurz bevor der 2200 Meter lange Schlussanstieg auf den Mont des Alouettes begann, kam es im ersten Feld zu einem weiteren Sturz. Die davon betroffenen Fahrer - u.a. Andy Schleck (Saxo Bank), Levi Leipheimer (RadioShack), Ivan Basso (Liquigas), Bradley Wiggins (Sky) und Robert Gesink (Rabobank) - konnten sich glücklich schätzen, dass die Sturzregel für die letzten drei Kilometer galt und sie in der Zeit der ersten Gruppe gewertet wurden. So kam Schleck im Ziel in derselben Gruppe und sogar vier Plätze hinter Contador an, hat aber heute trotzdem 1:14 Minute auf den Rivalen im Kampf um den Tour-Sieg gewonnen.


BMC Racing Team: Evans beeindruckte auf 1. Etappe

Vinokourov und Cancellara greifen an, aber Gilbert ist nicht zu schlagen
27 Fahrer bildeten am Mont des Alouettes noch die erste Gruppe. Egor Silin (Katusha) griff als Erster an, doch Jurgen Van Den Broeck, der sich ganz in den Dienst Gilberts stellte, setzte ihm sofort nach und wahrte so die Chancen seines Kapitäns. Auf dem letzten Kilometer ging richtig die Post ab, Alexandre Vinokourov (Astana) versuchte sein Glück, aber Thomas Voeckler (Europcar) und Gilbert ließen ihn nicht ziehen. Dann zündete Fabian Cancellara (Leopard Trek), der in den letzten vier Jahren drei Auftaktzeitfahren der Tour gewann, den Turbo, einzig Gilbert konnte dem Schweizermeister folgen. Cancellara ging die Luft aus, doch Gilbert zog weiter durch und feierte einen überlegenen Sieg, seinen dreizehnten in dieser Saison. Sechs Sekunden Vorsprung holte er auf die erste Gruppe, Cadel Evans (BMC Racing) fuhr dort noch heraus und wurde mit drei Sekunden Rückstand Zweiter. Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) kam auf Platz drei. Gut vertreten waren vorne auch die Deutschen, Andreas Klöden (RadioShack), Tony Martin (HTC-Highorad) und Linus Gerdemann landeten zwischen Platz sieben und elf. Der Sechste Geraint Thomas (Sky) war bester Nachwuchsfahrer, alle anderen Wertungen führt Gilbert an. Nach 1:20 Minute kam die nächste Gruppe um Contador an, der also 1:14 Minute auf seine wichtigsten Gegner einbüßte. Samuel Sanchez (Euskaltel), der Vierte des Vorjahres, muss mit demselben Handicap leben.

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Morgen kommt es auf der 2. Etappe zum Mannschaftszeitfahren, bei dem die Teams in umgekehrter Reihenfolge der Mannschaftswertung der 1. Etappe starten werden.





Der belgische Meister Philippe Gilbert gewinnt die 1. Etappe der Tour de France auf dem Mont des Alouettes (Foto: www.letour.fr)
Der belgische Meister Philippe Gilbert gewinnt die 1. Etappe der Tour de France auf dem Mont des Alouettes (Foto: www.letour.fr)

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